Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera
Programmen vollgestopft, wie sie nie ein Mensch zuvor gesehen hat, der Programmierer Adam ausgenommen. Meine beste Reaktionsgeschwindigkeit beträgt eine Nanosekunde und ich besitze einen Blickwinkel von sage und schreibe dreihundertsechzig Grad – mehr ist meines Erachtens nicht möglich.«
»Du kannst passieren«, antwortete der Kybernetic unbeeindruckt. »Der Nächste, bitte!«
»Das war nicht gerade höflich. Ein wenig Respekt wäre durchaus angebracht. Auch, wenn du dir einbildest, zu einer besseren Generation von kybernetischen Objekten zu gehören, so gibt dir das noch lange nicht das Recht, jemanden zu ignorieren, der gerade das halbe Universum befreit hat!« Kozabim rollte in den Hintergrund und machte Platz für den größten Menschen der Reisegruppe.
Komsomolzev stand breitbeinig vor dem Scanner. An zwölf Stellen des Abbildes seines Körpers blinkten die Alarmdioden. »Legen Sie bitte Ihre Waffen in den vorgesehenen Korb!«, verlangte ein Kybernetic von ihm.
Knurrend packte der Kandare nacheinander zwölf Handfeuerwaffen in den roten Korb. »Alle das sind!«, fluchte er anschließend. »Nun nackt ich mich fühle.«
»Wie meint er?«, fragte der Kybernetic erstaunt.
»Er fühlt sich unbewaffnet genauso unwohl, wie sich Heeroo ohne seine Waffen fühlen würde«, erklärte Daana Fan. »Nach den Erlebnissen der letzten Monate ist das kein Wunder.«
Thomas Schmitts, der Erdenmensch, war an der Reihe. Gegen den großen Komsomolzev wirkte er klein und untersetzt. Ohne Widerspruch legte er zwei Letonatoren in den roten Korb und trat vor den Scanner. An den Armen und Beinen leuchteten die Alarmdioden auf. »Legen Sie bitte Ihre Waffen in den vorgesehenen Korb!«, verlangte der Kybernetic auch von ihm. Schmitts’ Gesicht färbte sich dunkelrot.
»Das sind keine Waffen, sondern künstliche Gliedmaßen, die mir hier auf Universus transplantiert wurden, und zwar nach dem schweren Anschlag, der wahrscheinlich die jetzigen Kontrollen notwendig macht!«
»Entschuldigung, Thomas Schmitts, es war nicht meine Absicht, Sie zu verletzen. Selbstverständlich können Sie passieren.«
»Was ist nun mit mir?«, fragte Heeroo und flog unruhig im Kreis herum.
Kozabim war zurückgerollt und machte sich an einem der Computer zu schaffen, die den Scanner ansteuerten. Vorsichtig fuhr eines seiner Segmente in einen Anschluss des Rechners – unbemerkt von den beiden Kybernetics.
»Wir haben die strikte Aufgabe, keine bewaffneten Thronarios einzulassen. Du musst in unserem Quarantäneraum warten«, erklärte ein Kybernetic gerade.
»Das ist eine unpassende Vorgehensweise gegenüber einem Grooritter!«, schimpfte Heeroo. »Ich werde mich an oberster Stelle beschweren. Ich bin angereist, um dem kaiserlichen Nachwuchs zu dienen. Und keinesfalls, um mich von einer synthetischen Gestalt abweisen zu lassen!« Begleitet von einem winzigen Lichtblitz zog Kozabim den Stecker aus dem Rechner und rollte vorsichtig zu Komsomolzev, den er sanft am Ärmel zog. »Oh, wenn ich meine Meinung kundtun dürfte: Sie sollten den Status von Heeroo nochmals überprüfen«, sprach der Roboter mit leiser Stimme. »Es liegt zweifellos ein Datenfehler vor.«
»Nochmals prüfen ihr müsst den Status des Grooritters sofort! Einen Fehler ihr übersehen habt!« Komsomolzev entnahm dem Korb zur Unterstützung seiner Worte eine seiner Handfeuerwaffen und richtete sie auf die Kybernetics, die davon nicht begeistert waren.
Sie blickten sich gegenseitig kurz an, gaben schließlich aber nach und prüften erneut die Passagierliste der LORIAN.
»Oh, tatsächlich ein Fehler!«, erkannte einer der Kybernetics schließlich. »Der Botschafter Heeroo darf passieren. Entschuldigung, dass wir seinen diplomatischen Status übersehen haben.« Er griff sich die Waffe in Komsomolzevs Hand, legte sie wortlos in den Korb zurück und stellte diesen in einen Safe, den er sofort verschloss.
»Botschafter?«, fragte Heeroo erstaunt, während die Gesellschaft einem anderen Kybernetic durch einen langen Flur folgte und am Lift Aufstellung nahm. »Was für ein Botschafter?«
Kozabims Transportrollen stockten. »Verzeihung, Heeroo, ich musste mich schnell entscheiden, als ich in die offiziellen Passagierdaten eingedrungen war.«
Heeroo schwebte über Kozabim. »Was für ein Botschafter bin ich?«, fragte er noch einmal.
Der Kybernetic-Begleiter drehte sich um.
Vorsichtig fuhr das Kopfsegment von Kozabim ein kleines Stückchen heraus. Er übermittelte die Antwort in Datenform
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