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Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

Titel: Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tino Hemmann
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blickte den Kameraden in die tränenden Augen. »Zusammengefasst: Wir dürften tatsächlich die Letzten sein. Fünfeinhalb irre Typen, die verhältnismäßig wenig Ahnung von dem haben, was sie tun. Einer davon ist verrückt, weil er beim Start gekotzt hat.« Müllermann zwang sich ein Lächeln ins Gesicht. »’tschuldigung, ich vergaß: Wir haben noch einen Roboter. Und deine Berechnungen, Juri ...«
    Komsomolzev sah Müllermann abwartend an.
    »... das mit den vierhundertzwölf Tagen, das ist so nicht ganz richtig. Die Batterien sind schon in zweihundertdreiundsiebzig Tagen leer, wenn ich vom durchschnittlichen Verbrauch ausgehe. Dann wird es verdammt dunkel und kalt.«
    Wieder entstand eine lange Pause, die diesmal Adam beendete. »Und was tun wir jetzt?«
    Simon hing in seinem Sessel und starrte Löcher in den Hauptbildschirm. »Im Grunde genommen hat unsere Art nichts Besseres verdient. Ich meine, wenn man die Gesamtentwicklung unserer Zivilisation betrachtet«, setzte er hinzu.
    »Was soll das?« Müllermann blickte bissig auf. »Willst du diese Alienärsche verteidigen? Bist du einer von denen?«
    »Nein, ich bin kein kleines, grünes Männlein. Ich denke lediglich, dass wir uns damit abfinden müssen, dass da unten nichts und niemand auf uns wartet. Nur dann haben wir auch eine Chance für ein Fortbestehen unserer Art.«
    Langsam erhob sich Komsomolzev. »Recht er hat, unser Kapitän. Folgen müssen wir den Fremden. Eine neue Heimat nur so wir finden können. Wenn schaffen wir es auch nicht sollten, gilt doch so: Lieber ein Schrecken mit Ende, als ein Ende ohne Schrecken!«
    »Ja, Juri, spar dir deine abstrakten Sprüche. – Heimat?« Sonja Esther konnte nicht lächeln. »Wir haben keine Heimat mehr.«
    »Hör auf damit!« Simon schaute das Mädchen strafend an. »Warum bist du mit uns in diese Fähre gestiegen? Warum sind wir hier? Das war keine Abenteuerlust! Es gibt nur zwei logische Begründungen. Erstens: Wir alle haben im Unterbewusstsein längst mit der nun eingetretenen Variante gerechnet. Oder zweitens: Einige von uns waren sehr froh, das verlassen zu können, was du, liebe Sonja, als Heimat bezeichnest.«
    »Philosophisch sie klingen, doch hart deine Worte sind.« Erneut setzte sich Komsomolzev eine Reihe weiter nach vorn. Seine Stimme füllte den Raum, ohne dass er jemanden betrachtete. »Doch recht du hast. In die Zukunft wir denken sollten, nicht in die Vergangenheit. Doch in die Zeit der Steine unser Gleiter gehört. Nicht mit den Kalanern mithalten er kann.«
    Es dauerte eine Weile, bis alle Anwesenden die Worte verstanden hatten. Müllermann nickte als Erster. »Juris Worte sind nicht von der Hand zu weisen. Im Vergleich zum Schiff der Aliens gehört unser SSS in die Steinzeit.«
    Tiefe Stille kehrte ein. Fast zwei Stunden vergingen, während die Besatzungsmitglieder ihren Gedanken nachhingen. Ingenieur und Ärztin ruhten in ihren Sitzen, wenngleich es schien, als würden sie weinen.
    Der Navigator war beim Beobachten des fremden Raumschiffes eingeschlafen.
    Adam tippte Komsomolzev in die Seite, sah dabei jedoch Simon an. »Darf ich jetzt wieder was sagen?«
    »Wenn sinnvoll deine Worte, du sprechen kannst«, stimmte der Navigator gähnend zu.
    »Red schon!« Simon wirkte um Jahre gealtert.
    »Also, es ist so:«, begann Adam. »Zu Hause, jedenfalls als ich noch dort war, bin ich unheimlich gern mit meinem Gleitbrett gefahren.«
    »Was du sagen mir damit willst?«
    »Ich bin nicht einfach so gefahren«, erklärte Adam, »sondern sehr, sehr schnell.«
    »Schnell wie?«, flüsterte der Kandare.
    Simon schwieg und lauschte.
    »Sehr schnell. Einhundert, zweihundert Kilometer pro Stunde. Mit dem Gleitbrett allein ging das natürlich nicht. Deshalb habe ich mir aus zwei Karabinern und einem kurzen Seil etwas gebaut. Und wenn ein Automobil irgendwo warten musste, dann habe ich mich in die Abschleppöse eingeklinkt und das Automobil hat mich gezogen.« Adam sah dem Navigator ernst in die Augen.
    Der hob zunächst einen Finger. »Verboten das nicht ist? Hm, sagen mir du willst, Gleitbrett das SSS sein soll und fremdes Schiff das Automobil?«
    Adam nickte. Komsomolzev fuhr dem Jungen über den Kopf. »Scheinbar nicht dumm du bist.«
    »Sag ich doch.« Der Junge grinste zufrieden.
    »Ich scheinbar sagte.« Der Kandare nutzte die im Unterarm seines Raumanzuges eingebaute Kommunikationsmöglichkeit. »In die Kommandokanzel ihr kommen sollt. Besprechen wir müssen Wichtiges.«
    Zügig gruppierten sich alle

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