Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera
überstehen, Juri«, sagte Simon. »Und wenn du den Knoten nicht hinkriegst, dann frag die Aliens, die helfen dir bestimmt dabei.«
»Knoten was für ein?« Der Kandare erhielt keine Antwort. Erneut herrschte tiefe Stille. Jeder hörte nur den Atem der anderen.
Plötzlich erklang ein deutliches Lachen!
»Warum du lachen, Adam?«, fragte der Ostkandare erstaunt.
»Tut mir leid«, entschuldigte sich der Junge. Doch noch immer war sein Kichern zu vernehmen.
»Was soll das?« Simons Stimme klang neugierig.
»Ich musste gerade an einen irrsinnig komischen Witz denken.«
»Und?«
»Wollt ihr ihn etwa hören?«
»Natürlich«, antworteten gleich mehrere Stimmen.
»Wenn es sein muss«, flüsterte Adam, wobei das Grinsen in seinem Helm kaum zu sehen war. »Der Witz geht so: Ein Astronaut fliegt ganz allein durch den Weltraum. Er ist lange unterwegs, als plötzlich all seine Instrumente versagen. ›Oh, mein Gott!‹, ruft er erschrocken. Da meldet sich eine Stimme und fragt: ›Ja, was gibt’s?‹«
Erst war Ruhe. Dann begann Samuel Simon zu kichern und all die anderen stimmten mit ein. »Vielleicht sollten wir uns wünschen, dass wir doch gleich abgeschossen werden, falls sie uns entdecken.« Er prustete in das Mikrofon. »Nicht, dass wir ihm auch begegnen!«
Nur Komsomolzev lachte nicht. »Der kleine Müllermann, merkwürdige Dinge erzählt er«, stellte der Navigator fest.
Alle beruhigten sich wieder. Doch als Müllermann sagte: »Dieses kleine Etwas ist unmöglich mein Bruder!«, lachten sie erneut, diesmal auch Komsomolzev.
»Kann mir einer sagen, wie spät es ist?«, fragte der Kapitän einige Zeit später.
»Noch sechs Minuten und vierundzwanzig Sekunden«, flüsterte Müllermann.
»Woher weißt du das so genau?«
»Richtet euren Blick im Helm nach oben. Dort seht ihr den zeitlichen Verlauf unserer kleinen Reise. Er wird von meinem Datenbuch generiert.«
»Und, warum sagst du das nicht gleich?«, schimpfte Simon.
»Um die Spannung zu erhöhen«, antwortete der junge Ingenieur. »Im Übrigen könnten sie uns jetzt sehen, falls sie sehen können. Genau genommen könnten sie das schon seit zwanzig Minuten. Aber scheinbar tun sie’s nicht.«
Erneut herrschte Schweigen. Alle schielten in ihren Helmen, um die kleinen leuchtenden Zahlen beobachten zu können, die erbarmungslos rückwärts zählten. Adam hielt die Luft an, als die Ziffern die letzte Minute anzeigten. Bei neunundfünfzig flüsterte Müllermann: »Gleich sehen wir, ob die Berechnungen stimmen ...« Als der Countdown von neununddreißig auf achtunddreißig sprang, fuhr das Triebwerk des Sternstraßenschiffes für kurze Zeit an, dann ging ein dumpfes Grollen durch das Schiff. Erneut waren die Düsen zu hören, nun sanft und für längere Zeit.
Müllermann hatte das Hauptbedienfeld der Kommandokanzel vor seinen Körper gedreht. »Hoffentlich haben sie unser Anklopfen nicht gehört. – Analyse!«, rief er kurz und knapp. »Tut mir leid, Juri, ihr müsst raus! Das fremde Schiff ist alles andere als metallisch.«
Schlagartig kam Bewegung in die Mannschaft. Komsomolzev stampfte zur Schleuse. Simon gab dem Roboter kurze Instruktionen. »Kozabim. Aufgabe: Plan Zwei! Das SSS muss am fremden Flugobjekt befestigt werden! Selbständig handeln!«
Der Ostkandare prüfte noch einmal den Anzug, während Kozabim die Seile aufnahm.
»Änga-änga. Verstanden! Sicherungskontrolle.« Der Roboter ließ seine Sicherungsleinen einschnappen und prüfte anschließend die von Komsomolzev. »Änga-änga. Protokoll positiv. Verschluss der Doppelschleuse in drei Sekunden!«
Simon konnte dem Navigator gerade noch viel Glück wünschen, dann schloss sich quietschend die innere Schleusentür.
»Adam, du bleibst hier!«, legte der Kapitän fest und begab sich mit Müllermann und Esther in die Kommandokanzel. Der Ingenieur holte das Bild der Außenbordkamera auf den Hauptschirm. Gerade öffnete sich die Außenluke.
»Mein Gott, ist das ein riesiges Ding!«, entfuhr es Simon, als er im Hintergrund das fremde Schiff sah.
»Draußen wir jetzt sind!«, war Komsomolzevs Stimme in den Helmen zu hören.
Simon orientierte sich. »In Ordnung, Juri. Rechts siehst du so etwas wie ein Rohr am Schiff der Fremden. Befestige dort ein Ende des Seils!«
Im freien All schwebte Komsomolzev auf das vermeintliche Rohr zu. In der rechten Hand hielt er ein Seilende, während Kozabim mit dem anderen Seilende auf die abgewandte Seite des SSS schwebte. Der Navigator legte eine Schlaufe um
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