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Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

Titel: Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tino Hemmann
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die Worte im Helm zu hören waren. Müllermann hatte das Visier geöffnet. »Unsere Sinnesorgane haben ernsthafte Probleme mit der hohen Geschwindigkeit. Wie es ausschaut, fliegen wir mit vierzigfacher Lichtgeschwindigkeit.«
    »Unmöglich das ist«, warf Komsomolzev ein.
    »Du kannst den Helm abnehmen. Essen müsst ihr euch selbst besorgen. Und übrigens: Kozabim ist verschwunden.« Müllermann hantierte an seinem Datenbuch.
    Sonja Esther nahm den Helm ab, der schlagartig auf den Boden knallte. »Was heißt verschwunden?«
    »Verschwunden heißt weg. In der Fähre ist er jedenfalls nicht mehr.«
    Die Biologin schaute sich um, dann erhob sie sich und kroch zu Simon, der noch regungslos in seinem Sitz hing. Sie rüttelte an dessen Schultern und befreite ihn von dem Helm. Zwei Minuten später war auch der Kapitän wieder bei Bewusstsein. Das Mädchen hatte Mühe, die Kabine mit Blicken zu erfassen. »Ich habe das verdammte Gefühl, besoffen zu sein.«
    »Das gibt sich bald. Wir gewöhnen uns bestimmt daran.« Müllermann sah auf das Datenbuch, während er sprach.
    »Was ist los? Warum sehe ich alles doppelt?« Samuel Simon streckte sich. »Wie lange habe ich geschlafen?« Er fuhr mit einer Hand durch sein Gesicht und fühlte den Bart.
    »In Ordnung. Noch einmal für alle: Wir fliegen mit vierzigfacher Lichtgeschwindigkeit. Nicht wirklich wir, sondern die Kalaner, die das SSS transportieren. Wie ihr seht, hat sich die Position der Fähre auf dem Schiff der Kalaner, oder wie auch immer wir die Kollegen bezeichnen, nicht verändert. Unser kybernetisches Objekt zur allgemeinen Betreuung interstellarer Missionen hat sich aus dem Staub gemacht. Seit unserem Ankopplungsmanöver sind einundsechzig Stunden vergangen. Und ich suche gerade in den Aufzeichnungen, wie dieser verfluchte Roboter verschwinden konnte. – Habe ich was vergessen?«
    »Wo ist Adam?«, fragte Simon.
    »Vielleicht in Sektor Drei oder Sieben«, antwortete Müllermann, der in seine Arbeit vertieft war.
    Sonja Esther hielt sich immer irgendwo fest, während sie die Steuerkanzel in Richtung Heck verließ. Über die Schleuse kam sie zu Sektor Sieben und schlug gegen die Tür. Das Geräusch drang erst Sekunden später in ihr Bewusstsein. »Adam? Bist du da drin?« Sie öffnete die Tür, die enge Toilette war frei. Es dauerte eine Weile, bis sie auf engstem Raum mit dem Öffnen des Bio-Suit-Anzuges zurechtkam. Als sie wieder hinausgehen wollte, sah ihr Tämmler ins Gesicht. Sprachlos und unbeweglich stand das Mädchen vor ihm.
    »Mit mir ist alles wieder in Ordnung.«
    »Mensch, Emma ...« Augenblicklich hing Sonja Esther am Hals des Freundes. »Wer hat dich denn zurückgeholt?«
    »Zurückgeholt? Mit mir ist alles wieder in Ordnung.«
    »Das hast du schon mal gesagt. Egal ...« Das Mädchen gab dem Siebenundzwanzigjährigen einen ausgedehnten Kuss. »Hauptsache, du bist wieder bei uns und dir geht es gut.«
    »Was tust du da?«, fragte Tämmler in einer Kusspause. »Ich sehe und höre schlecht.«
    »Das sind keine Halluzinationen, Emma. Wir fliegen mit vierzigfacher Lichtgeschwindigkeit und deshalb ...«
    »Aha, ich verstehe.«
    Noch einmal küsste Sonja Esther den Freund, dann zog sie ihn mit sich in Sektor Eins. In der Kommandokanzel starrten die Anwesenden den Wiedererwachten an, als wäre er ein Wesen von einem anderen Stern.
    Es musste ein ganze Weile vergehen, bis Tämmler so tat, als wenn er begriffen hätte, was geschehen war. Jedenfalls schien er wieder auf dem Damm zu sein.
    Als endlich Ruhe eingekehrt war und Simon die flüchtig ausgewählten Nahrungsrationen verteilt hatte, meldete sich Komsomolzev zu Wort: »Den kleinen Müllermann schlafend du gefunden hast? Es geht ihm wie?« Dabei schaute der Navigator Sonja Esther an, die sich soeben mit Tämmlers Nase beschäftigte.
    Die Biologin sprang etwas überhastet auf und ging in die Knie. »Oh, shit! Adam habe ich total vergessen.« Erneut wollte sie den Sektor verlassen, doch Müllermann sah in diesem Moment erstmalig von seinem Datenbuch auf und rief: »Hallo Emma, du bist ja wieder da. Ähm, Sonja, den Weg kannst du dir sparen!«
    Sonja Esther blieb wie angewurzelt stehen. »Wie meinst du das?«
    »Ich habe gerade etwas in den Aufzeichnungen gefunden, was mit Kozabims Verschwinden zusammenhängt. Und aller Wahrscheinlichkeit nach auch mit dem meines Brüderchens.« Müllermann warf einen Blick auf den Hauptschirm.
    Kurz darauf war dort die Kommandozentrale des SSS zu sehen. Die Besatzungsmitglieder

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