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Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

Titel: Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tino Hemmann
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du deine Behauptungen beweisen?«, fragte der junge Rookaner.
    Guvaika nahm ein elektronisches Papier zur Hand und tippte auf ein kleines Bildchen, das auf dem Papier größer wurde und einen dreidimensionalen Film startete. »Es gibt viele Beweise. Hier zum Beispiel ... wurde die Hinrichtung von acht Freiheitskämpfern auf dem Planeten Jamork aufgenommen. Sie hatten den Widerstand gegen die Zwangsumsiedlung der Jamorker Dynastie mit vierundachtzig Milliarden Menschen aus dem Zweiten in den Dritten Distrikt organisiert. Nicht Inastasia ließ den Widerstand zerschlagen, es waren Truppen der Kaiserin, die mit brachialer Gewalt vorgingen. Fast unbekannt blieb das Jamork-Massaker, bei dem nicht nur vierzehntausend Zivilisten, sondern auch über zwanzig Journalisten getötet wurden.« Die Frau von Zarius blätterte weiter. »Ein weiteres Beispiel gefällig? Hier siehst du Fuuka Yen, einen demokratischen Politiker vom Planeten Fees-Eins. Er war wohl der einzige Politiker, der es wagte, öffentlich für eine demokratische Wahl des Vertreters der Menschen im Rat der Planeten einzutreten. Er wurde mitsamt seinem Schiff zerlegt. Von Soldaten deiner Reichs-Armee! – Oder hier: Die Regierung des Planetensystems Horus im Dritten Distrikt hatte schon zu Zeiten von Präsidentin Norana eine kleine, eigene Verteidigungsarmee. Diese Regierung lehnte es aus innenpolitischen Gründen ab, die Armee aufzulösen. Das komplette Regierungsgebäude auf dem Hauptplaneten Horus-Drei wurde von einem Zerstörer der Reichs-Armee beseitigt. Wieder geschah es ohne Rücksicht auf Verluste, fast zweihunderttausend Zivilisten starben bei der Aktion. Dazu kommen die andauernden Repressalien gegen jeden, der mit Annas Politik der Härte nicht vollends einverstanden ist. Um den Engpass an Personal in den von Menschen erschlossenen Raantauus-Kolonien des Ersten Distrikts zu beseitigen, wurden wenig entwickelte Völker aus dem Dritten Distrikt zwangsrekrutiert. Es kam zu Protesten, die blutig niedergeschlagen wurden. Ich habe mit Familien Kontakt, denen die Väter unter Anwendung von Gewalt genommen wurden, du kannst die Korrespondenzen gern ansehen.« Guvaika schaute Baba sehr ernst in die Augen. »Glaub mir, mein Liebster, Kaiserin Anna hat viel Leid gebracht. Sie hat sich zu einer Diktatorin entwickelt, der man in immer weniger Gegenden Respekt zollt. Ich will damit nicht behaupten, dass Inastasia deutlich besser wäre als Anna. Auch sie beherrscht ihr Volk mit großer Härte.«
    Baba fiel es schwer, an das zu glauben, was Guvaika ihm offerierte. Er sah sich noch immer gemeinsam mit Anna im irdischen Ozean tauchen, Späße machen und bei freundschaftlichem Geplänkel. Und doch hatte er seit Langem befürchtet, dass genau diese Entwicklung kommen würde. Im Innersten war er von Anna getrennt. Er hatte während der militärischen Ausbildung allzu oft den übertriebenen Gehorsam der Soldaten gegenüber Anna gefühlt, der sich oft in völliger Ergebenheit äußerte.
    »Ich habe Inastasia und ihren Liebhaber Telonia belauscht«, flüsterte das Mädchen Guvaika, während es sich die Haare zusammenband. »Sie sprachen davon, dass deine Kaiserin die Ikonier von den Menschen isoliert und massenweise Menschen in den Ersten Distrikt verschleppen lässt.«
    Baba versank schweigend in Gedanken und beobachtete Guvaika.
    »Telonia ist eine merkwürdige Figur. Ich konnte mich mit ihm gedanklich unterhalten ...«
    »Das ist nicht möglich. Menschen und Ikonier sind ...«
    »... die einzigen hoch entwickelten Lebensformen im Universum. Sie sind sich ähnlicher, als du denkst.«
    »Ich will allein sein«, flüsterte Baba schließlich und gab dem Mädchen einen flüchtigen Kuss auf die Lippen. »Für kurze Zeit nur.«
    Guvaika lächelte. »Riirii wird bei dir sein, falls es an etwas fehlt. Geh in den Garten, dort bist du ungestört.« Sie hielt noch einen Augenblick die rechte Hand Babas, dann öffnete sich der Ausgang.
    Kaum saß Baba im weichen Gras, kam bereits das zahme Gegu angehoppelt und kroch auf seinen Schoß, um es sich dort bequem zu machen. Von Riirii war nichts zu sehen. Und doch spürte Baba dessen Anwesenheit.
    Der ehemalige Schiffskapitän kraulte das Felltier und schloss allmählich die Augen.
    Sogleich nahm er Anna wahr, in ihrem weißen, langen Kleid, mit den goldenen Ohrringen, roten Lippen, einem grünen Schleier, befestigt an einer mit seltenen Edelsteinen besetzten Krone, in den grün-schwarz schimmernden Haaren steckend, die auch andere Funktionen

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