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Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

Titel: Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tino Hemmann
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Tugenden meines Ehemannes, herzallerliebste Inastasia. Und wärst du auch nur ein wenig wie ich, dann hätten von deiner Rasse wahrlich mehr als nur vierhundertvierzig überlebt.«
    Für den Moment sprachlos blieb Inastasia kurzzeitig stehen. Dann jedoch wurde sie von der Neugier überwältigt, wie Anna wohl mit Baba und Guvaika umgehen würde. Rasch folgte die große Ikonierin der vergleichsweise winzigen Kaiserin des Reiches Altoria.
    Baba und Guvaika hielten sich versteckt. Malte und die Kinder hingegen kamen angerannt und umarmten und herzten die Kaiserin, ebenso Nedal Nib und Fidelia. Als Anna Letztere an sich drückte, flüsterte sie: »Es tut mir unendlich leid um den kleinen Keko. Er war zwar immer frech und doch habe ich ihn aus tiefstem Herzen geliebt.«
    Fidelia traten sogleich Tränen in die Augen. »Ein Kriegerherz ist von uns gegangen. Unsere Erziehung führte Keko in den Tod. – Doch ... ich danke dir für die aufrichtigen Worte.«
    Reese hatte damit zu tun, Lykke und Leif von der Kaiserin fernzuhalten, die beide davon ausgingen, der Schleier wäre ein lustiges Spielzeug. Lächelnd schüttelte Anna den Kopf.
    Fau Holl verbeugte sich anständig. »Schön, Euch lebend zu sehen, Kaiserin Anna.«
    »Ganz meinerseits.« Anna lächelte. »Bist du das Unikat oder ein Double?«
    »Ich bin ein echtes Unikat, Kaiserin. Es gibt keine Maschine mehr, die ein Double erzeugen könnte. – Leider. Sonst würde ich mich selbst in einem Materie-Antimaterie-Bunker verstecken und mein Double mit dem Sturm kämpfen lassen.«
    Anna lief langsam weiter, blieb jedoch im nächsten Moment wie angewurzelt stehen.
    ›Kaiserin Anna!‹, spürte sie deutlich die Gedanken des Ikoniers, der nun vor ihr stand und von oben auf sie herabblickte. ›Du mögest mir verzeihen, dass ich Inastasia mitbrachte. Ich sende Gedanken, denn sie belauscht uns gerade. Ich bin glücklich, hier zu sein. Ich empfinde mein Dasein in den letzten Stunden eher als Synusier denn als Ikonier. Ich weiß nicht, wie es Euch ergeht ...‹
    »Du bist Telonia?«, fragte sie und dachte: ›Inastasia wird uns nicht stören. Ich ließ ihr eine Unterkunft vorbereiten, die in Wirklichkeit ein Gefängnis sein wird.‹
    »Ja, das bin ich. Treuer Diener von Regentin Inastasia.« Der Ikonier sabberte leicht. ›Ich stehe Euch zu Diensten, Kaiserin, falls Ihr meine Wenigkeit beanspruchen wollt.‹
    »Ich begrüße dich auf CV80, Telonia.« Auch Anna lächelte erneut. ›Ich werde bestimmt auf dein Angebot zurückkommen.‹
    Drei Schritte noch. Annas Körper wurde schwach, er zitterte. Sie sah das wunderschöne Mädchen, schlank und wohlgeformt, mit langen Beinen und einem sanftmütigen Gesicht: Guvaika. Daneben Baba, der von einem Fuß auf den anderen trat und zu Boden schaute, als hätte er etwas verloren. Kurzerhand umarmte Anna ihren Ehemann, drückte ihm auffällig ihr rechtes Knie zwischen die Beine und küsste Babas Wangen und Lippen. »Wenigstens sieht sie ihrer Ziehmutter nicht ähnlich«, sagte Anna so laut, dass selbst Inastasia es hören konnte. »Und du ... erbärmlicher Hund ...«
    Auch Baba Nib liefen Tränen über die Wangen. »Es tut mir leid«, flüsterte er.
    Mit einem Ruck ließ Anna ihn los. »Dir muss es nicht leidtun. Du hast deinen Trost längst gefunden. Ich aber nicht, Baba. Für mich gibt es keinen Trost. Ich musste mich um Billionen Menschen kümmern. Und ich fand nur einen, der mir Trost spendete. Das allerdings in Worten, nicht in körperlicher Liebe und Zuneigung. Auf diese Dinge musste ich verzichten.« Anna holte tief Luft. »Doch bin ich froh, dass ich dich noch einmal wohlbehalten in meine Arme schließen konnte.« Dann schaute sie Guvaika in die Augen. ›Ich hoffe, dass du ihn beschützen kannst‹, dachte sie, drehte sich um und lief eilig zu den Kindern und zu Malte.
    *

    Eines der letzten Kriegsschiffe der Reichsarmee, das im Dritten Distrikt verblieben war und den ordnungsgemäßen Durchflug der VERVOER durch den Übergang organisieren sollte, bewegte sich nun selbst auf den Distriktenwechsel zu.
    Reichsgeneral Sinuu Peg stand regungslos neben dem Schiffskapitän. Beide betrachteten den Hauptmonitor. Aus dem längst nicht mehr endlosen All näherten sich unzählige majestätische VERVOER, bestehend aus Schleppern und einer überreichlichen Anzahl von Schuten, gefüllt mit Menschen aus dem gesamten Reich Altoria. Im Hintergrund raste die Front des Antimateriesturms heran und fraß die letzten Schuten bereits auf.
    Sinuu Peg wischte

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