Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

verbunden waren. Diese Ströme wurden über einen ebenfalls konstruierten Satelliten in die schwarze Substanz gesendet. Waren alle drei angeschlossen und konzentrierten sie sich auf den Ersten Distrikt, dann öffnete die schwarze Substanz einen Korridor und ließ das Raumschiff passieren.«
    »Also gibt es eine höhere Macht, die den Zugang zum Ersten Distrikt überwacht? Aber ...«
    »Das Wissen haben uns die Synusier übermittelt. Und außerdem hinterließen sie uns ein Geschenk, das wir erst später entdeckten. Der Kaiser erkundete monatelang den Ersten Distrikt, der dünn besiedelt, jedoch reich an Rohstoffen war. Wir wussten: Auf keinen Fall durften die Ikonier den Distrikt erreichen.«
    »Was war das für ein Geschenk?«, fragte Adam.
    Sogleich stellte die Kaiserin ein neues Bild ein. »Was du hier siehst, ist der Genetische Code in einer menschlichen DNA. Die Gene bestimmen den Aufbau von Proteinen und Molekülen. Ich will es nicht zu kompliziert machen: Die Synusier jedenfalls haben die Gene von drei Menschen so verändert, dass in ihren Gehirnen die synusischen Felder gebildet wurden. Versuche zeigten, dass diese Eigenschaften nur vererbt werden können, wenn zwei Erbträger an der Erschaffung des neuen Wesens teilhaben oder wenn die Gameten, das sind die Geschlechtszellen, den doppelten Chromosomensatz des synusischen Erbgutträgers behalten und das Erbgut des anderen Partners vernichtet wird. Der letzte Vorgang ist jedoch äußerst kompakt, da Eizelle oder Spermium dabei verletzt werden können. Mit Sicherheit wusste der Kaiser, dass mindestens drei Menschen mit ausgeprägten synusischen Fähigkeiten vonnöten waren, um den Ersten Distrikt zu erreichen.«
    »Und wie weiter?«
    Das Bild an der Wand verschwand. Adam setzte sich auf das Bett und die Kaiserin nahm neben ihm Platz. Sie legte einen Arm über die Schultern des Kindes. »Die Kaiserin starb bei einem feigen Anschlag der Ikonier. Es geschah ausgerechnet am Tag der Gründung des Rates der Planeten und es war ein schrecklicher Tag für mich, denn ich war die einzige Tochter unserer Kaiserin und damit die Prinzessin. Kurze Zeit später veränderte sich mein Vater, der Kaiser Alyta, von Tag zu Tag, bis er schließlich gänzlich verschwand. Ich wurde zur Kaiserin gekrönt. Seit meiner Jugend steht mir Kaan Sulak als weiser Berater und Freund zur Seite. Die Regierung des Reiches Altoria richtete ihr Hauptaugenmerk auf die Erforschung der synusischen Fähigkeiten und ihrer Vererbung. Unzählige Tests wurden vorgenommen, natürlich auch an mir. Bei einem dieser Versuche entstand Prinz Sinep, der über eingeschränkte synusische Eigenschaften verfügt, doch der Versuch zerstörte meine Gebärfähigkeit. Während dieser Zeit tauchte der alte Kaiser plötzlich wieder auf. Es hieß, er lebte auf einem Außenposten der Ikonier. Kaum war Sinep geboren, versucht Alyta, ihn zu vereinnahmen, doch gedanklich kann er meinen Jungen nur schwer erreichen. Die führenden Universitäten der Menschen auf vielen Planeten des Dritten Distrikts im Reich Altoria beteiligten sich an vielen Orten gleichzeitig an den geheimen Untersuchungen, weil die Bewohner der Planeten sehr unterschiedliche Erbeigenschaften aufweisen. Einen Wissenschaftler schleusten wir auf dem Planeten FV1 ein, dessen Zivilisation auf einer Evolutionsstufe stand, die noch keine offizielle Verbindung zu den Menschen anderer hochentwickelter Planeten zuließ. Er lernte eine Frau kennen, mit der er künstlich ein Kind zeugte, dessen Gene vorher manipuliert worden waren, Es war zwar hochintelligent, jedoch ohne synusische Eigenschaften. Da sich jedoch die Voraussetzungen der Frau als sehr gut erwiesen, einigte er sich mit ihr, dass sie ein weiteres Kind austragen und gebären würde, bei dem sowohl Eizelle als auch das männliche Spermium genetisch verändert wurden. Kaum war dieser Junge geboren, ging eine Veränderung durch mein Bewusstsein; und auch durch das von Admiral Alyta, der mittlerweile die Ikonier anführte und mit Unterstützung der vereinnahmten Welten die Herrschaft über alle Distrikte anstrebte. Die arme Frau wurde wenige Jahre später Opfer einer schrecklichen Epidemie auf dem Planeten FV1, der von seinen Bewohnern ›Heimat‹ genannt wurde. Der feesische Vater schirmte den Jungen, so gut es ging, ab und schickte ihn auf eine Hochbegabtenschule. Der erste Junge, den die Frau gebar, heißt Josef. Und ihr zweites Kind bist du, Adam. Die eingepflanzte Eizelle stammt von mir, das Grundsperma von