Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera
verließen bereits wieder den Raum. Für einige Zeit gewahrte Adam einen roten Planeten, in dessen Nähe vier gleich große Monde kreisten. Doch augenblicklich verwandelte sich der rote Planet in einen grünen, der sich rasch näherte. Der Junge begriff, dass fast die gesamte Oberfläche aus grünem Wasser bestand. Er entdeckte unzählige kleine Inseln, erreichte die dunkle Seite des Planeten und näherte sich in rasantem Tempo einer ovalen Insel, durchquerte die Wände eines Hauses und kam abrupt zum Stillstand.
In einem Bett lag ein schlafendes Mädchen, das eine Maske trug, die ihren Kopf vollständig verhüllte. »Gladiola?«, flüsterte Adam und berührte eine Schulter des Kindes. »Schläfst du?«
Die rotgelben Augen unter dem durchscheinenden Glas öffneten sich ein wenig. »Bist du hier?«, flüsterte das Mädchen und ergriff Adams Hand.
»Nicht wirklich. Nur in Gedanken.«
»Ich warte auf dich, Adam. Ich mag dich. Bitte komm zu mir. Jeder von uns beiden hat die Kraft der Drei. Es weiß noch niemand davon. Nur ich weiß es. Lass uns bitte gemeinsam flüchten. Einmal in meinem Leben will ich glücklich sein.« Ihre Augen glänzten leicht.
»Bald bin ich bei dir, Gladiola. Schon bald.« Adam streifte ihre Hand ab und verlor den grünen Planeten aus den Augen.
Kurz darauf war er wieder bei Amelia.
»Da bist du ja schon wieder«, stellte die Kaiserin fest. »Du erreichst mich am Tag und das, obwohl ich mich fortbewege. Das hat vor dir noch niemand gekonnt.«
»Ich kann Prinz Sinep nicht finden«, raunte der Junge, der sich fühlte, als würde er schweben.
»Vielleicht trägt er seine Maske?«
»Das ist kein Hindernis für mich«, antwortete Adam. »Und Alyta ...«
»Was ist mit ihm?«
»Dein Vater ... Er versteckt sich auf einem roten Planeten mit vier gleichgroßen Monden.«
»Du hast ihn gesehen?«, fragte die Kaiserin erstaunt. Ihr Fahrzeug hielt an und sie betrat von einer Plattform aus ein hohes Gebäude.
»Ja. Ich habe ihn überrascht, als er seine Ikonierverkleidung ablegte. Er ist nichts weiter als ein alter, verschrumpelter Mann. Selbst ich könnte ihn überwältigen.«
»Unterschätze ihn nicht, Adam. Alyta ist äußerst gefährlich.«
Adam fühlte, dass er neben der Kaiserin einen Korridor durchquerte, von einigen blauen Thronarios umringt eine Halle erreichte, in deren Mitte der Berater Kaan Sulak stand, die Hände über dem Kopf zusammenführte und meinte: »Kaiserin, ich begrüße Euch in Eurer Residenz.«
»Wo ist der Prinz?«, fragte Amelia sogleich.
»Der Prinz? Vermutlich in seinen Gemächern.«
Die Kaiserin lief eilig eine Treppe hinauf und durchquerte einen weiteren Gang.
»Sinep ist nicht hier«, flüsterte Adam.
Auf dem Boden lag ein qualmendes Thronario. Die Kaiserin erschrak sichtlich und zögerte, eine Tür zu öffnen.
Adam sah bereits den Raum dahinter, in dem zwei zerschossene Grooritter lagen.
»Adam, hilf mir!«, hörte er plötzlich eine Stimme. Seine Blicke rasten durch das große Gebäude und kamen auf dem flachen Dach an, wo ein Gleiter stand und mehrere Legionäre eine Kiste trugen, die aus einer metallenen Legierung bestand.
»Oben, auf dem Dach!«, rief Adam. »Schnell!«
Die Kaiserin reagierte sofort, noch bevor sie die Tür zu Sineps Gemächern ganz geöffnet hatte. »Alle verfügbaren Kräfte aufs Dach! Sinep wird entführt!«
Die Residenz kam in Bewegung. Hunderte Ritter des Groo rasten durch versteckte Kanäle, umringten innerhalb weniger Sekunden die Lecoh-Legionäre und machten sie durch platzierte Schüsse unschädlich.
Ein Gleiter der Feesen näherte sich aus der Luft. »Wir senden ein Störsignal! Sie versuchen, die Kiste mit ihrem IMT zu erfassen!«
Aus der oberen Atmosphäre näherte sich ein kleines Kampfschiff. »Vorsicht!«, rief Adam. »Sie schicken Verstärkung!«
Vom Boden des Planeten Fees-Eins zuckten Strahlenwaffen. Die Bestandteile des Ikonischen Kampfkreuzers rieselten kurz darauf wie Sternschnuppen vom Himmel.
Mittlerweile hatten die Feesen die Kiste in einen gesicherten Raum der Residenz geschafft, in den Adam problemlos eindringen konnte. Die Kaiserin kniete vor der metallisch glänzenden Kiste und ihre Finger berührten den Deckel.
»Es ist die gleiche Legierung, die auch für die Masken benutzt wird«, sagte Adam. Es wurde plötzlich ganz dunkel, der Junge spürte Prinz Sinep neben sich, Adams Abbild war ebenfalls in der engen Kiste. »Sinep?«, flüsterte er.
»Hilf mir, Adam!«, flehte der Prinz.
»Du bist in
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