Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera
Sicherheit. Gleich werden sie dich befreien.« Es wurde taghell. Man hob den verschnürten Sinep aus der Verpackung und löste seine Fesseln, während die Kaiserin ihren Jungen an sich schmiegte.
»Mein Kind ...«, hauchte sie und riss ihm die Maske samt einer Augenbinde vom Kopf.
Doch Sinep schaute nicht die Mutter an. Seine Augen suchten die Umgebung ab. »Wo ist Adam?«, flüsterte er.
»Ich bin hier. Und wiederum nicht«, flüsterte Adam und lächelte.
»Du hast mich gefunden? Trotz der Maske? Trotz der abgeschirmten Kiste?«
»Habe ich«, antwortete Adam. »Es ging irgendwie.«
»Majestät?« Eines der Thronarios schwebte in unmittelbarer Nähe der Kaiserin. »Wir haben einen knappen Parsek von Fees entfernt einen Kampfkreuzer der Ikonier entdeckt. Er befindet sich auf dem Rückzug zum Zweiten Distrikt.«
Kaiserin Amelia erhob sich. »Wurden die ungeheuerlichen Geschehnisse aufgezeichnet?«
»Ja, Majestät.«
»Übermittelt dem Rat der Planeten eine Protestnote. Das Reich Altoria lässt sich die Grenzüberschreitungen nicht länger bieten. Versammelt die Zweite Feesische Flotte am Übergang im Dritten Distrikt. Übermittelt den Ikoniern, dass wir jedes Kriegsschiff vernichten werden, das unerlaubt in unseren Distrikt einfliegt.«
»Majestät, sie werden das als Kriegserklärung auffassen«, warf das Thronario ein.
»Nein!« Die Kaiserin blickte den Ritter des Groo mit hasserfülltem Blick an. »Die Kriegserklärung kam von ihnen. Ich reagiere nur darauf. Außerdem verlange ich, dass die synusischen Kinder in Zukunft rund um die Uhr bewacht werden. Haben Sie das verstanden?«
Das Thronario leuchtete in einem hellen Blau. »Gewiss, Majestät. Eure Befehle wurden bereits in die Tat umgesetzt.«
Kaiserin Amelia setzte sich wieder zu Sinep. »Wie geht es dir, mein Junge?«
»Sie haben mich im Schlaf überwältigt. Sie waren in der Übermacht«, stammelte der Prinz.
»Du musst dich keinesfalls für ihre Tat entschuldigen.«
Der Prinz zögerte kurz. Dann flüsterte er: »Ich will mit Adam allein sein. Jetzt.«
Die Kaiserin nickte und fuhr Sinep sanft über den Kopf. »In diesem Raum bist du sicher.« Den Thronarios befahl sie: »Verlasst den Raum!«
Kurz darauf herrschte Ruhe.
»Ich kann in alle möglichen Räume sehen, die in der Nähe der gewissen Personen sind. Du weißt schon, ich meine die, die so sind wie wir. Ich war bei Gladiola, bei Alyta und dann habe ich dich gefunden.«
»Warum hast du mich überhaupt gesucht?«, fragte Sinep ins Leere.
»Ich ...« Adam lachte. »Ich wollte nur wissen, wie das Taakoo-Spiel funktioniert.«
»Taakoo? Es schärft unsere Sinne. Aber nur dann, wenn du eins hast, das so wie mein Spiel ist.«
»Die Sinne? Ich bin neben dem Ding gelandet und voll auf meinen Hintern gekracht.«
»Das ist mir am Anfang auch oft passiert«, bestätigte der Prinz, der älter, jedoch nicht wesentlich größer als Adam war. »Die Bälle über dir senden Signale auf der Basis der Gehirnströme. Ganz kurz nur und immer ein anderer Ball. Du musst dich beim Springen darauf konzentrieren und den richtigen Ball berühren. Natürlich darfst du dabei nicht abstürzen. Die korrekte Trefferrate wird gezählt. Es geht darum, möglichst weit an die Einhundert-Prozent-Marke heranzukommen. Du musst das Taakoo aktivieren, die Bedienung befindet sich am Rand des Trampolins. Mein Rekord liegt bei einundzwanzig Prozent Treffern.«
»Ich werde deinen Rekord schlagen«, versicherte Adam. »Schon bald.« Und nach einer kurzen Pause flüsterte er: »Alyta hat die Legionäre beauftragt, dich zu ihm zu bringen. Als ich Alyta sah, wollte er mich überreden, bei ihm zu bleiben. Wäre ich darauf eingegangen, wäre ich zu spät hier gewesen und hätte dir nicht helfen können.«
»Ich habe Alyta noch nie gesehen, obwohl er mein Großvater ist. Er soll sehr klug sein.«
»Sei froh, Sinep, dass du ihn noch nicht gesehen hast. Vielleicht ist er klug. Deshalb müssen wir lediglich etwas klüger sein als er. Alyta ist alt, hässlich, sehr, sehr böse und außerordentlich ekelhaft.« Adam schwebte ein Stück davon. »Du hast wirklich nichts verpasst, wenn du ihn noch nicht gesehen hast.«
»Musst du jetzt gehen?«, flüsterte der Prinz. »Lässt du mich allein?«
»Ich bin immer bei dir. Wenn du möchtest, nimm einfach Kontakt zu mir auf.«
Die Bilder rasten davon, bis der Raum in der Residenz auf Fees-Zwei auftauchte und sich Adam vom Bett erhob. Dabei stieß er mit der Stirn gegen die Ummantelung von
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