Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Rat der Zehn

Titel: Der Rat der Zehn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
Vom Netzwerk:
sterben.«
    »Großmütter? Versteh' ich nicht.«
    »Erzähl mir von diesem Pulver. Was ist es wirklich?«
    Direkt vor der Tür waren Schritte zu hören, dazu flüsternde Stimmen, die aber nicht genau auszumachen waren. Als sie sich entfernten, erzählte Ellie Waymann die Wahrheit über das weiße Pulver und die Transporte, so wie sie alles von Goltz erfahren hatte.
    »Neunzig Prozent der Bevölkerung erstickt, weil es keine Luft mehr zum Atmen gibt …«
    »Nein«, berichtigte Ellie ihn. »Luft wird es noch geben, aber keinen Sauerstoff.«
    »Bei 200 Millionen Toten ist es verdammt egal, wie du es nennst. Amerika wird vernichtet, wird zu Asche aufgelöst.«
    »Nicht ganz. Die Bunker, erinnerst du dich? Jene Menschen werden überleben und wieder auftauchen, wohlorganisiert und vorbereitet, um mit Hilfe von Tausenden, die über die Transportwege eintreffen, alles zu übernehmen. Ja, nur angesichts eines solchen Plans ist zu erklären, daß sie wieder an der Oberfläche erscheinen.«
    »Du sprichst immer in der Mehrzahl.«
    »Aus gutem Grund. Die Macht, die dahinter steht, ist eine Herausforderung für jede Regierung auf der ganzen Welt – der Rat der Zehn.«
    »Der Rat der was?«
    »Zehn. Sag mir nicht, der Timberwolf hat noch nie etwas von denen gehört.«
    »Wenn du nicht willst, daß ich lüge …«
    »Sie sind eine Verschwörerbande, die sich aus verbrecherischen Führern aus aller Welt zusammensetzt, wenn ich das richtig deute.«
    »Goltz«, fügte Waymann hinzu. »Ein ehemaliger Nazi, der noch immer Verbindungen hat zu Gruppen, die von der Wiedergeburt des Dritten Reiches träumen.«
    »Ja, er paßt genau in das Bild, daß ich mir von den Mitgliedern des Rats der Zehn mache: verzweifelt, fanatisch, grausam und jeder mit seinem eigenen großen Gefolge. Das Ganze geht zurück auf die Zeiten Alexanders des Großen. Sein Plan, die Welt zu regieren, bestand darin, das eroberte Land in zehn Gebiete zu unterteilen, jeweils regiert von so etwas wie einem Gouverneur, der Alexander gegenüber direkt verantwortlich war. Um Aufstände und Unruhen ebenso wie mögliche Kriege zwischen den einzelnen Gebieten mit ihren völlig unterschiedlichen Völkern und Kulturen zu verhindern, sollte ein System von Gesetzen, Erlassen und Vorschriften festgelegt werden, die für alle verbindlich waren – festgelegt bei den gemeinsamen Treffen der Gouverneure mit Alexander als … Rat der Zehn.«
    »Also haben Goltz und die anderen dort angefangen, wo er aufgehört hat.«
    »Genauer gesagt: Sie haben Erfolg gehabt, wo er versagte.« Ellies Stimme klang spröde. »Ich weiß das. Ich bin ihnen seit fünf Jahren auf den Fersen. Sie haben meinen Mann getötet.«
    »David Hirsch«, erinnerte sich Waymann. »Man hat ihn umgebracht, kurz nachdem er gezwungen wurde, aus dem israelischen Kabinett auszutreten.«
    »Seine Mörder wurden nie gefunden, weil der Rat der Zehn nie Spuren hinterläßt, die zu ihm zurückführen könnten oder auch nur seine Existenz verraten würden. Seine Aktionen werden immer von Mittelsmännern ausgeführt, die nur das wissen, was sie wissen müssen. Die Wege sind lang und undurchsichtig, verlieren sich in vielen Gegenden, aber solche Vorsichtsmaßnahmen bedeuten ihnen alles.«
    »Ja«, bestätigte der Timberwolf. »Das habe ich gesehen. Die Großmütter, Trelana, der Drogenhändlerring.«
    »Du hast zum zweiten Mal die Großmütter erwähnt. Was hat das zu bedeuten?«
    »Halt dich fest, Ellie, denn ab hier wird meine Geschichte gut …«
    Der Timberwolf begann, ihr die Geschichte von Drew Jordan zu erzählen, die später von seinem Kontaktmann in Washington bestätigt wurde, nachdem seine Schuldgefühle über die Verhaftung und das nachfolgende Verschwinden des jungen Mannes ihn veranlaßt hatten, sich um Trelanas Angelegenheiten zu kümmern. Waymann berichtete, wie seine Untersuchungen ihn auf die Fährte einer Kette von Verteilerpunkten, verstreut über das ganze Land, gebracht hatte, jeder von ihnen wahrscheinlich mit einem Bunker wie in Wapello oder Dearborn versehen. Er beendete seine Geschichte damit, daß er noch einmal seine Befragung von Edgar Brown schilderte, die ihn hierher nach Bonn und zu Heinrich Goltz geführt und ihn auch auf Corbanos Verwicklung in dieses Chaos aufmerksam gemacht hatte.
    »Die Weiße Schlange«, entfuhr es Ellie am Schluß. »Ich habe ihn früher schon einmal getroffen.«
    »Haben wir das nicht alle?« Waymann schüttelte ungläubig den Kopf. »Selbst wenn man die Geschichte so

Weitere Kostenlose Bücher