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Der Rat der Zehn

Titel: Der Rat der Zehn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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Spitze des Feuerhakens, die auf ihn zukam … ein instinktives Wegdrehen des Kopfes … und dann der Schmerz.
    O Gott, der Schmerz …
    Als der Schrei ertönte, fühlte er sich losgelöst von seinem Körper, und es war so, als ob er den Schrei noch hören konnte, als ihm der Atem stockte.
    Der Feuerhaken hatte sein Auge verfehlt und durchdrang das Fleisch über seinem Wangenknochen. Er erinnerte sich an die sengende Hitze. Er hätte sich übergeben, wenn sein Magen mit etwas gefüllt gewesen wäre. Das Auge schwoll an und ließ sich seitdem nicht mehr öffnen. Der Körper hatte schnell gearbeitet, um die unglaublichen Schmerzen abzuschwächen, die nun beständig pulsierten, während er auf der Matte lag und seinen eigenen Atem hörte, als wäre dieser der Atem eines anderen.
    Er wollte sterben. Wenn man dem Tod nahe ist, hat man keine Hoffnung mehr. Jabba war tot, seine Großmutter war tot und vielleicht auch Pam. Es gab niemanden mehr, an den er sich wenden konnte, niemanden, der ihn retten konnte. Merkwürdig, der Tod machte ihm nichts mehr aus. Er erschien ihm eine willkommene Alternative zu weiteren Schmerzen zu sein, die die Hände des völlig weißen Mannes versprachen.
    Drew atmete tief und betete, für immer schlafen zu dürfen.
    »Wir haben jeder drei Röhrenbomben, zwei Splittergranaten und je drei Molotowcocktails Tränengasgranaten«, sagte der Timberwolf zu Ellie. »Sei vorsichtig mit dem Napalm und dem Tränengas. Sie nützen uns nur aus der Ferne.«
    »Wie sieht es mit Streichhölzern oder so was aus?«
    Waymann griff in seine Hosentasche und holte zwei Feuerzeuge hervor.
    »Jeder bekommt eins, aber im Wind kann man sich nicht darauf verlassen. Ich habe auch noch einige Zigaretten. Am einfachsten ist es, erst eine Zigarette und dann damit die Zündschnur anzuzünden. Dann macht es auch nichts aus, wenn es windig ist. Es dauert nur etwas länger.«
    Ellie nickte.
    Sie hatten ihr Arsenal in die hinterste Ecke der Lichtung gezogen. Wenn sie sich aufrichteten, würden sie sich dem Licht aus dem Gebäude aussetzen und zugleich in Reichweite der Maschinenpistolen der Wachen sein. Sie hatten keine andere Wahl. Sie mußten sich auf die Dunkelheit und die Verwirrung verlassen, die bei ihrer Aktion entstehen würde.
    Der Timberwolf zündete eine Zigarette an, übergab sie Ellie und zündete eine zweite für sich an.
    »Wir fangen mit den Splittergranaten und den Röhrenbomben an«, sagte er. »Sie werden die Aufmerksamkeit der Wachen auf sich ziehen und sie zwingen herauszukommen, wo sie brennendes Benzin und Tränengas empfangen werden. Wir müssen es schaffen, eine Art Tunnel für uns zu bahnen, durch den wir direkt auf die Eingangstür zulaufen können.«
    Er zündete die erste Röhrenbombe mit seiner Zigarette an und ließ die Zündschnur herunterbrennen.
    »Los!«
    Ellie hielt ihre Zigarette an ihre erste Splittergranate und zündete sie an. Während sie die zweite anzündete, explodierte Waymanns Wurfgeschoß, kurz darauf die Granaten. Die Explosion zeigte eine größere Wirkung, als sie es erhofft hatten. Die Wachen liefen genau dorthin, wo die zweite Granate explodierte. Zwei Wurfgeschosse später entstand das totale Chaos. Der Timberwolf warf den ersten Molotowcocktail.
    Die Molotowcocktails brachten nicht ganz den Effekt, den sie sich erhofft hatten. Der Feuerball war nicht kräftig genug, um eine ganze Feuerwand zu bilden. Doch einige der Männer wurden in diesem Inferno eingeschlossen und ihre Schreie hallten durch die Nacht. Sie sanken schließlich zu Boden, der zu einem Flammenmeer geworden war.
    Der Hof wurde von immer mehr Lichtern überflutet. Alarmsirenen ertönten. Ellie warf eine weitere Granate und dann eine Bombe. Es gab Schreie, und weitere Männer stürzten zu Boden. Andere eilten mit Gewehren und Maschinenpistolen aus dem Haus heraus. Es war eine instinktive Handlung, aber recht unvernünftig, denn sie liefen dem Gegner damit genau in die Hände. Verwirrung und Chaos wurden Waymanns und Ellies beste Verbündeten. Die Wachen waren unfähig herauszubekommen, von wo die Angriffe kamen. Jetzt war es Zeit für das Tränengas. Sie warfen jeder zwei von ihren Gläsern, und die klare Flüssigkeit schleuderte heraus. Alle vier zerbrachen und ließen jene Wachen, die am nächsten standen, sich an die Augen und Kehlen fassen. Sie röchelten. Das Gas verteilte sich schnell und zwang die anderen, zur Seite zu taumeln, um Augen und Mund zu schützen.
    »Jetzt!«
    Ellie folgte ihm. Beide hatten die

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