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Der Rat der Zehn

Titel: Der Rat der Zehn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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glauben, er könnte die Waffe tatsächlich in Wirklichkeit benutzen.
    Drew erstarrte, und das Ganze spielte sich plötzlich wie in Zeitlupe ab, etwa so, wie in Filmen die letzten Augenblicke vor einem Autounfall gezeigt werden. Er sah die Leibwächter von ihren Sitzen taumeln, während ihre Hände in den Jacketts verschwanden, um mit kalten Stahlpistolen wieder aufzutauchen. Er sah Trelana sich niederkauern, sah seinen eigenen Tod und registrierte, daß er dabei war, die Augen zu schließen, als diese etwas Unmögliches wahrnahmen.
    Der Kopf des Leibwächters neben ihm platzte wie eine überreife Melone, Blut und Hirn in alle Richtungen spritzend. Der Mann krachte auf den Tisch, als zwei rote Kleckse auf der Brust des Leibwächters, der neben Trelana gesessen hatte, erschienen. Der Drogenkönig stieß den Körper zur Seite, während sein Kopf zurückgerissen wurde und Blut aus seiner Kehle strömte. Drew hörte zwei weitere Feuerstöße. Hinter Trelana zersplitterte ein Teil der Spiegelwand, umsäumt von dunkelroten Rissen. Trelana glitt tot zu Boden.
    Drew schwang herum und sah einen großen Mann neben einem der hinteren Tische mit einer immer noch rauchenden Pistole in der Hand, ihren Lauf leicht kreisen lassend. Auf ihn zu.
    »Nein!« schrie Drew.
    Er stürzte zu Boden, und weiteres verspiegeltes Glas explodierte hinter ihm. Was war hier los?
    Drew merkte, daß er immer noch die Magnum in der Hand hielt, und er riß sie hoch, als der andere Mann in Kampfposition ging und auf ihn zielte. Es gab keine Zeit zum Nachdenken – das war es, was ihn rettete. Mit einer Bewegung brachte er die Magnum hoch und feuerte. Er glaubte, zweimal abgedrückt zu haben, obwohl es auch dreimal gewesen sein konnte. Eine der Kugeln traf die Brust des Killers, die zweite den Kopf. Er stürzte rückwärts auf einen Tisch und dann über ihn.
    Drews Ohr klingelte von den Vibrationen der Magnumschüsse. Um ihn herum schrie alles.
    Ich habe gerade einen Menschen getötet.
    Er fand sich auf den Füßen wieder. Seine Augen waren gefesselt von dem blutigen Spiegel, von ihm selbst, die Pistole immer noch fest im Griff, und dem frischen Blut, das über seine ganze Schürze und zum Teil über sein Hemd verspritzt war. Überall war das Blut, der Tod. Das Geschrei begann nachzulassen. Drew versuchte seine Gedanken zu ordnen.
    Bleib beim Plan! Etwas war schiefgegangen, aber das hieß nicht, daß alles schiefgegangen war. Geh zum Auto.
    Jetzt!
    Drew durchbrach seine Trance und eilte aus dem Speisesaal. Alle Gäste und das Personal hatten sich hinter die nächste Deckung gestürzt. Er sah nichts als ihre Füße und bedeckten Köpfe, als er zur Tür rannte. Er eilte vom Too-Jay's hinaus auf den Platz, bereit, in den Fond eines wartenden Autos zu springen.
    Aber da war kein Auto.
    Drew überkam eine Angst, wie er sie noch nie zuvor verspürt hatte. Der bittere, kupferhaltige Blutgeschmack schien ihm aus dem Restaurant gefolgt zu sein. Sein Herz pochte.
    Wo war der Wagen?
    Etwas war offensichtlich schiefgegangen. Er konnte nicht mehr länger warten. Wenn er jetzt nicht da war, würde er auch nicht mehr kommen.
    Er rannte über den Royal Poinciana Plaza in Richtung Coconut Row. In Trelanas Auto würden mindestens zwei weitere Männer sein. Sie würden inzwischen durch die Schüsse und die Panik alarmiert sein. Drew mußte aus der Gegend verschwinden, bevor sie Zeit hatten, sich alles auszurechnen.
    Er streifte die blutige Schürze ab und warf sie, während er rannte, weg, ohne das Starren der Fußgänger und derjenigen die ihn aus den Autos beobachteten, zu beachten. Er merkte, daß er die Pistole immer noch fest in der Hand hielt, und schleuderte auch sie weg. Er wurde langsam, als er sich der verkehrsreichen Coconut Row näherte. Rennen machte ihn auffällig. Wenn er mit gemächlichem Schritt ging, würde er eine bessere Chance haben, unbemerkt zu bleiben. Von der verdammten Kellneruniform mal abgesehen …
    Den Atem anhaltend, lief Drew über die Coconut Row, auf der sich der Verkehr entlangzog. Hupen ertönten, Bremsen quietschten. Verwünschungen wurden ihm aus offenen Verdecken und Fenstern entgegengeschleudert. Drew ignorierte alles. Er erreichte die andere Straßenseite und lief an einer Buschreihe, die den Golfplatz des Breakers abgrenzte, entlang. Er warf einen verstohlenen Blick hinter sich, nach einem möglichen Verfolger suchend. Es gab keinen; jedenfalls konnte er keinen sehen. Sobald die Büsche niedrig genug waren, sprang er dennoch

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