Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Rat der Zehn

Titel: Der Rat der Zehn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
Vom Netzwerk:
Einladung von Mace, zusammen mit der Tatsache, daß der Mann, der ihn und jeden anderen im Söldnercamp schlagen konnte, auf Hibiscus Island in Miami Beach wohnte.
    Eine Stunde nachdem er sich selbst im Fernsehen gesehen hatte, fuhr Drew in einem Taxi auf dem McArthur Causeway. Der Fahrer bog nach rechts in die Privatstraße ein, die nach Hibiscus führte, und Drew rutschte tiefer in den Rücksitz beim Anblick einer uniformierten Wächterin, die das mechanische Gitter geschlossen hielt, bis sie das Schild auf dem Taxi bemerkte.
    Drew war froh, daß er sich an die Adresse von Mace erinnert hatte. Das Haus stellte sich als braunes Landhaus im typischem Südfloridastil heraus. Er bezahlte den Fahrer, stieg die Stufen zur Vordertür hoch und wollte gerade klingeln, als er ein Platschen aus dem Garten hinterm Haus hörte. Er ging um das Haus herum, vorbei an einer Garage, in der der neueste, schnittige Sportwagen von Mace stand. Drew betrat den Rasen und atmete leichter, als er Mace im Pool Runden drehen sah. Schließlich hätte Mace nach dem, was er kürzlich gesagt hatte, auch in Südamerika sein können, eine Möglichkeit, an die Drew nicht hatte denken wollen.
    Der Pool war klein, und Mace brauchte nur wenige Stöße für eine Länge. Drew ging weiter, etwas unbehaglich bei dem Gedanken, Mace in seiner Routine zu stören. Plötzlich fühlte er sich wie ein Fremder. Der Garten grenzte an die Biscane Bay, und einige Motorboote mit Wasserschiern fuhren dicht genug vorbei, um Wasser auf das Grundstück zu spritzen, das Mace gehörte.
    Mace entdeckte Drew auf seiner nächsten Rückrunde. Er blickte nicht wenig erstaunt hoch und schüttelte Wasser aus Gesicht und Haar.
    »Hallo«, sagte Drew lahm.
    Mace sah ihn an, als suchte er nach Worten. »Wären wir drüben in Georgia beim Spiel, würde ich sagen, daß du mich endlich geschlagen hast.«
    »Es ist kein Spiel.«
    Mace stemmte sich aus dem Pool. »Beschlossen vorbeizuschauen?«
    »Nicht ganz.«
    Mace war jetzt auf den Beinen und ging zu einem Liegestuhl, auf dem eine geblümte Strandtasche lag. Seine Schulter- und Rückenmuskeln spielten bei jedem Schritt. Drew folgte ihm unsicher. Mace trocknete sich ab und musterte Drew.
    »Ich stecke in Schwierigkeiten«, sagte er.
    »Zieh dir einen Stuhl heran und erzähl mir alles.«
    Drew rückte einen der Holzstühle näher heran und setzte sich auf die Kante. Mace rieb sich das Haar trocken.
    »Ich habe jemanden getötet«, sagte Drew, weil er keinen besseren Anfang fand.
    »Du hast was? In Wirklichkeit? Kein Spiel draußen in den Wäldern?«
    »In Wirklichkeit. In einem Restaurant namens Too-Jay's.«
    Mace verstand plötzlich. »Trelana … Mein Gott, das warst du?«
    »Nein, ich habe Trelana nicht getötet. Ich wollte es tun, aber ich konnte es nicht, und jemand anderes tat es, der dann versuchte, mich umzubringen. Es war dieser Mann, den ich erschossen habe.«
    »Warte eine Minute, langsam …«
    »Ich war nicht allein. Ein Mann half mir, bereitete alles vor. Ich dachte, er sei von der DEA. Ich zwang ihn, mir zu helfen. Ich dachte, ich könnte es tun, aber als es soweit war …«
    »Warte. Hast du eben DEA gesagt – wie Drug Enforcement Agency?«
    »Ja, das war wegen des Briefes!« Drew bedeckte sein Gesicht mit den Händen. »Gott, was für ein Idiot war ich, zu …«
    »Was für ein Brief?«
    »Ich dachte, er sei von meiner Großmutter. Aber es war nur ein Köder, um mich in die Falle zu locken. Verstehst du, meine Großmutter starb, und …«
    Drews Stimme brach, als er zum Ende seiner Geschichte kam. »Es ergibt für mich keinen Sinn, selbst jetzt nicht, während ich es erzähle. Es ist so verdammt kompliziert. Zu kompliziert, als daß es einen Sinn ergibt, soviel dabei zu riskieren.«
    »Durchaus nicht«, sagte Mace, als habe er mehr von der Geschichte verstanden als Drew selbst. »Shitfresser haben ihre Hausarbeit erledigt, das ist alles. Sie wollten Trelana tot sehen, und du warst der perfekte Gimpel, es zu tun. Klar, du brauchtest Motivation und ein bißchen Hilfe, die sie dir nur zu gerne leisteten, sobald du auf sie hereingefallen warst.«
    »Aber es war nicht genug, um mich dazu zu bringen, den Job auch wirklich bis zum Ende zu erledigen«, sagte Drew niedergeschlagen.
    »Um sicherzugehen, haben sie diesen Shitfresser in Reserve gehalten, für den Fall, daß du die Sache schmeißt. Wenn du sie nicht schmeißt, tötet er dich in dem Durcheinander, nachdem du fertig bist, und geht raus. Ohne eine Spur zu

Weitere Kostenlose Bücher