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Der Rat der Zehn

Titel: Der Rat der Zehn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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er durch den Druck der Klinge gegen seine Kehle. »Ich tat, was man mir sagte. Ich folgte bei sämtlichen Lieferungen genau den Instruktionen.«
    Lefleur fing Ellies Blick auf, und seine Lippen zitterten, als er ihre Verwirrung wahrnahm.
    »Mein Gott, sie haben dich nicht geschickt …«
    »Was für Lieferungen?« fragte Ellie, die Gelegenheit ergreifend.
    »Woher kommst du? Warum bist du hier?«
    Sie schüttelte einen Tropfen Blut von der Klingenspitze. »Was für Lieferungen?«
    »Das kann ich nicht sagen. Sie werden mich umbringen, wenn ich es tue.«
    »Du wirst umgebracht, wenn du es nicht sagst.« Ellie verstärkte den Druck auf das Messer, und ein Blutrinnsal begann aus der Wunde zu fließen.
    »N … nein, warte! Ich werde reden. Es gab vierzehn Lieferungen, vielleicht fünfzehn.«
    »Welche?«
    »Ich bin nicht sicher. Jahre, es ging über Jahre.«
    »Wie viele?«
    »Viereinhalb, fast fünf.«
    Ellie war verblüfft. Das war nicht die Information, wegen der sie hier war, aber trotzdem wichtig, vielleicht sogar in den größeren Rahmen passend.
    »Was beinhalteten die Lieferungen?«
    »Ich weiß es nicht. Ich schwöre es«, keuchte Lefleur. »Ich habe sie nie untersucht. So lauteten die Befehle, die auf keinen Fall mißachtet werden durften. Es wurde nur ihr Gewicht für das Ladungsverzeichnis überprüft, und dann wurden sie auf den Weg gebracht. Jedesmal zweihundert Pfund, fast auf das Gramm genau.«
    »Wie wurden sie transportiert?«
    »Auf dem Seeweg, immer auf dem Seeweg. Wieder gemäß den Instruktionen.«
    »Wohin?«
    »Zu den Bahamas. Verschiedene Häfen. Niemals derselbe zweimal.«
    Ellie merkte, wie ihr Atem schneller ging. »Sehr gut. Mach weiter so, und ich laß dich vielleicht am Leben.«
    Lefleur atmete sogar noch schneller, in kurzen, schnellen Stößen, als habe er Angst, ein zu tiefer Atemzug könne die Klinge in seine Kehle treiben.
    »Sprechen wir jetzt über die Transportflugzeuge. Wie viele davon hast du bekommen?«
    Lefleur sah sie eigentümlich an, als sei er verwirrt über die Richtung ihrer Fragen.
    »Antworte!«
    »Einhundert und eine Option auf weitere zwanzig.«
    »Einhundertzwanzig Transportflugzeuge? Wofür?«
    »Weiß ich nicht. Ich schwöre es!«
    »Männer wie du gehen niemals blind an eine Sache heran.« Noch einmal verstärkte Ellie den Druck der Klinge.
    »In Ordnung. In Ordnung. Viele Leute sollen gleichzeitig transportiert werden. Nach Amerika.«
    »In feindlicher Absicht?«
    Ohne das Messer hätte Lefleur genickt. »Es gibt Anzeichen dafür!«
    »Einhundertzwanzig Flugzeuge wollen feindliche Truppen für eine Invasion absetzen, trotz der gesamten amerikanischen Abwehr?« Ellie stellte sich ungläubig.
    »Nein«, keuchte Lefleur. »Die Verteidigung wird lahmgelegt sein. Sie wird kein Problem mehr darstellen.«
    »Wir sprechen über Milliarden von Dollar teure Überwachungs- und Verteidigungssysteme. Über Tausende, die ständig im Dienst sind.«
    Lefleurs Augen bettelten. »Ich erzähle dir, was ich weiß, was ich mir zusammengereimt habe. Es ist die Wahrheit!«
    »Wie soll es gemacht werden?«
    »Ich weiß es nicht. Ich wollte es auch nicht wissen.«
    Ellie kam ein Gedanke. »Diese Lieferungen auf die Bahamas, standen sie irgendwie mit den Transportflugzeugen in Verbindung?«
    »Nein. Natürlich nicht. Wie denn auch?« Lefleur senkte den Blick.
    »Doch. Ich bin sicher. Lüg noch mal, und du stirbst!«
    »Es ist nicht viel«, gab Lefleur zu. »Bitte, mein Hals … ich kann nicht atmen. Die Klinge … nimm sie etwas weiter weg.« Nachdem Ellie den Druck etwas verringert hatte, fuhr er fort. »Die Lieferungen wurden alle durch private Kuriere aus der Stadt Berga in der Provinz Katalonien geschickt. Der Name der Straße war Farguell, Nummer sechzehn oder achtzehn.«
    »Und?«
    »Die Anrufe, die sich nach dem Fortschritt der Aktion Transportflugzeuge erkundigten, kamen häufig aus Berga. Ich habe sie zurückverfolgt. Doch nur bis zur Stadt. Der individuelle Anschluß war unmöglich herauszubekommen.«
    Ellie hörte ihm kaum zu, so stark war das Dröhnen der Erkenntnis in ihrem Kopf. Lefleur hatte sie mit der Information über einen konkreten Standort des Rates versorgt: eine kleine Stadt in Spanien, aus der Kontakte geknüpft worden waren. Und die Transportflugzeuge … Anatoly hatte vermutet, es sei ein Schlag gegen Amerika geplant, vielleicht sogar eine Invasion. Nun war dies bestätigt worden, zusammen mit der Tatsache, daß Amerikas Verteidigung außer Gefecht sein

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