Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Rat der Zehn

Titel: Der Rat der Zehn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
Vom Netzwerk:
Ihre Freundin, zu beschützen. Aber wenn Sie nicht mit mir zusammenarbeiten, werden Sie ständig auf der Flucht sein. Helfen Sie uns, die Wahrheit hinter der dunklen Macht aufzudecken, und Sie werden leben.«
    Drew zögerte. Was der Drogenkönig gesagt hatte, hörte sich vernünftig an, mit einer wichtigen Ausnahme. »Wie Sie bereits sagten, bin ich ein Außenseiter, und selbst wenn ich glücklich bis nach Nassau komme, werde ich allein auf mich gestellt nicht sehr weit kommen.«
    »Sie werden mit einer Kontaktnummer in Miami ausgestattet. Rufen Sie dort an, und treffen Sie jede Abmachung, die Sie wünschen, fordern Sie jede Hilfe, die Sie brauchen. Ich werde über alles innerhalb von Minuten unterrichtet werden und sicherstellen, daß Ihre Wünsche erfüllt werden.«
    Drew mußte fast lachen über die Absurdität des Ganzen. »Erst werde ich getäuscht, um jemanden zu töten, und nun werde ich angeheuert, um jener Person zu helfen, deretwegen ich ursprünglich getäuscht wurde.«
    Trelana betrachtete ihn mit einem beinahe väterlichen Blick. »Und in dieser Verrücktheit liegt Ihr wichtigster Grund zu kooperieren. Sie wollten mich töten, weil man Sie glauben ließ, daß ich Ihre Großmutter tötete. Das habe ich nicht. Aber irgendwo entlang des Weges, dem Sie folgen werden, befinden sich die Leute, die es getan haben. Ich bitte Sie, sich daran zu erinnern.«
    »Ich habe es nicht vergessen«, sagte Drew.

16
    Elliana stand im Schatten und wartete auf den Moment, auf den sie hoffte. Die Luft um den Fabrikationsbetrieb von Lefleur roch nach Fisch und Öl, selbst drei Stunden nach Feierabend noch. Sie beschränkte ihr Atmen auf ein Minimum.
    Ellie war nach einer langen und unruhigen Reise in dem Fischerdorf Getaria an der baskischen Küste Spaniens angekommen. Sie hatte viele verschiedene Transportmittel benutzt, um sicherzugehen, daß sie nicht verfolgt wurde. Solche Vorsichtsmaßnahmen schienen erforderlich nach Prag. Die Ereignisse dort hatten sie ebenso beängstigt wie verwirrt. Wenn der Rat der Zehn den Mossad unterwandern konnte, war er in der Lage, alles zu unterwandern. Sie konnte sich zu keiner Zeit erlauben, sich sicher zu fühlen.
    Getaria war eine kleine, malerische, direkt am Meer gelegene Stadt, die für ihr Überleben auf den tagtäglichen Fischfang angewiesen war. Anatolys letzte Worte hatten sie am späten Montagnachmittag hierhergebracht. Sie war einen schmalen Wellenbrechersteg hinüber zu einem einsam gelegenen Logierhaus, auf der Insel San Anton gefolgt, von dem sie in der Stadt gehört hatte. Die Eigentümerin war eine polternde, laute Frau, die gerne erzählte, und Ellie hörte nur zu gern zu, besonders, als es ihr gelang, das Gespräch auf Lefleur zu bringen.
    Die Frau spuckte aus und fuhr fort zu erklären, daß der Franzose die einzige Fischsäuberungs-, Verpackungs-, und Tiefkühlfabrik der Stadt betrieb. Sie lag direkt auf dem Hauptpier. Die Fischer würden ihren Fang zu ihm bringen und so schlecht, wie es der Markt nur irgend erlaubte, bezahlt werden. Die meisten Fischer wußten sich nicht zu helfen und akzeptierten einfach. Die wenigen, die aufbegehrten, blieben nicht lange in Getaria.
    Lefleurs Tarnung war perfekt, überlegte sich Ellie. Er hatte sich in diesem isolierten Fischerdorf als eine Art Gottvater niedergelassen. Das Meer bot ihm leichte Transportwege, ohne die Überwachung größerer Häfen. Auf diese Art konnte er Produkte aller Art ohne nennenswerte Überprüfung bewegen. Aufgrund von Anatolys Beschreibung glaubte Ellie, daß Lefleur ein Schwarzmarktschmuggler und die Sache mit den Transportflugzeugen eins von verschiedenen zur Zeit laufenden Projekten war.
    Aber eines, das sie letztlich zum Rat der Zehn führen könnte. Sie verbrachte den ersten Teil des Dienstags im feuchten Nebel an den Kais, und spielte die Rolle einer interessierten Touristin, die für einen kurzen Aufenthalt herübergekommen war. Lefleur selbst zeigte sich pünktlich um zehn Uhr am Wasser. Er trug einen gelben Regenmantel, der seine massige Gestalt schützte. Er war ein grobknochiger Mann mit seltsam fahlen Wangen und einem Gesicht, das zu einer permanenten Grimasse verzogen war. Es war etwas Schmutziges und Abstoßendes an ihm. Ellie wußte, er lebte direkt über seiner Fabrik, und wunderte sich, wie er den ständigen Fischgestank aushalten konnte.
    Kurz nach dem Erscheinen von Lefleur tauchte eine Frau aus einem abgetrennten Teil der Anlage auf. Sie war spärlich bekleidet mit einem dünnen Kleid und

Weitere Kostenlose Bücher