Der Rat der Zehn
würde, um dies zu ermöglichen. Aber wie konnten strategische Waffensysteme von solcher Stärke alle zur gleichen Zeit ausgeschaltet werden? Könnte es etwas mit diesen Lieferungen zu tun haben, die Lefleur auf die Bahamas spedierte? Zu viele Fragen …
»Du wirst mich jetzt rausführen«, sagte Ellie und zerrte seinen massigen Körper vom Bett, das Messer weiter gegen seine Kehle gepreßt.
»Das ist nicht n-n-nötig«, stammelte Lefleur. »Ich schwöre es.«
Ellie machte weiter, als hätte sie ihn nicht gehört. Sie zog den Franzosen über den Boden zur Tür und blieb stehen.
»Wenn wir draußen sind – nur ein Wort zu deinen Wächtern, und ich schneide dir die Kehle durch. Verstanden?«
Lefleur nickte furchtsam. Ellie griff nach der Klinge.
Vielleicht war es die Tatsache, daß sie den Franzosen unterschätzt hatte. Vielleicht war es auch die Tatsache, daß seine Bewegung genau dann erfolgte, als ihre beiden Hände beschäftigt waren. Wie auch immer. Ellie spürte, wie er sich losriß und gleichzeitig nach ihrem Messer griff. Sie wußte in diesem Augenblick, daß sie ihn nicht töten konnte, und entschied sich statt dessen für einen Schlag, um ihn zu verwunden. Die scharfe Seite grub sich in seine Wange und machte einen ordentlichen Schnitt, aber Lefleur schrie und stieß seinen massigen Körper gegen Ellie, während sie beide durch die Tür stürzten.
Ellie stolperte. Lefleur riß sich aus ihrer Umklammerung und taumelte rückwärts.
»Tötet sie! Tötet sie!« schrie er die Treppe herunter.
Einer der Wächter, der dunkelhaarige, stürmte von unten auf sie zu. Er war schnell für einen großen Mann, und als er mit seinen starken Händen nach ihr griff, wirbelte Ellie zur Seite und stieß mit ihrer Klinge zu. Er hatte sie allerdings ausreichend aus dem Gleichgewicht gebracht, um den Schlag abzufälschen, und das Messer landete in seinem Schulterfleisch. Er schrie vor Schmerz auf, hielt aber Ellie weiter umklammert, während ihr Kampf sie zum Treppenabsatz brachte.
Der blonde Wächter eilte die Treppe hinauf, und Ellie stimmte ihre nächste Bewegung perfekt ab, als sie den Dunkelhaarigen in ihn hineinstieß. Dunkelhaar schrie erneut vor Schmerz auf, als die Klinge, die immer noch in seiner Schulter steckte, beim Aufprall weiter in das Fleisch getrieben wurde.
Ellie begann die Treppe hinunterzurennen. Eine Hand griff nach ihr aus der Dunkelheit hinter ihr und brachte sie zu Fall. Sie spürte, wie sie fiel, und wußte, sie war machtlos, irgend etwas anderes zu tun, als sich auf den Aufschlag vorzubereiten. Als es am Ende ihres Sturzes soweit war, versuchte sie sofort wieder auf die Füße zu springen, aber sie war zu betäubt. Ihre Augen wurden glasig, und aus dem diffusen Licht wurde Dunkelheit. Irgendwie richtete sie sich auf und wollte losstürzen, als Hellhaar sie von hinten in einen Würgegriff riß.
Sie schlug mit ihrem rechten Arm um sich, nahm ihm die Kontrolle und versuchte einen Griff, der dem Angreifer das Genick brechen würde.
Er ahnte jedoch, was sie vorhatte, und sie war immer noch benommen. Als sie nach seinem Kinn griff, um die Bewegung auszuführen, warf er sich weit genug nach hinten, um ihren Plan zunichte zu machen. Ellie spürte, wie sie die Kontrolle verlor, die sie einen Moment lang gewonnen hatte. Sie drehte sich, um seine Umklammerung zu durchbrechen, aber er hatte sie schon losgelassen, und sie sah den Schmetterschlag zu spät, um auszuweichen.
Er traf sie auf der rechten Schläfe. Ein heller Blitz explodierte vor ihren Augen, und plötzlich wurde ihr der Boden unter den Füßen weggezogen. Ein weiterer Schlag traf sie, bevor sie aufschlug, aber sie spürte ihn kaum. Alles war taub. Seltsamerweise verlor sie nie ganz und gar das Bewußtsein und nahm wahr, wie Lefleur einen Befehl vom oberen Ende der Treppe hinunterrief.
»Bringt sie in die Fabrik«, brüllte er, »und steckt sie in die Preßmaschine.«
17
»Tut mir leid, daß ich zu spät komme, Peter.«
Der Timberwolf bemerkte die Frau erst, als sie ihn schon fast erreicht hatte. Er verfluchte sich innerlich für seine Unaufmerksamkeit, während er aufstand, um sie im Fort Dupont Park in Washington zu begrüßen. Sie umarmten sich kurz. Waymann war mehr an den Manilamappen interessiert, die aus der Handtasche der Frau herausragten.
»Du hast es«, sagte er.
»Und noch mehr«, erwiderte sie angespannt. »Hinter was zum Teufel bist du her?«
»Sag mir, was du herausgefunden hast, dann weiß ich es vielleicht.«
Aus
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