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Der Rat der Zehn

Titel: Der Rat der Zehn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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es war: Es wurde von hier zu Lefleur in Getaria verschifft, der es auf die Bahamas verfrachtete. Aber was war es? Ellie hatte keinen Hinweis. Sie schritt weiter, alles, was herumlag, sorgfältig musternd.
    Es war nicht viel, und nichts davon ergab einen Hinweis. Sie zwang sich, ruhig zu überlegen, und versuchte mit ihren Sinnen zu spüren, was hier produziert worden war. Der starke Geruch nach Chemikalien drang weiter auf sie ein. Der Raum war groß, vielleicht neunhundert Quadratmeter. Alles mögliche konnte zwischen diesen Mauern hergestellt worden sein.
    Nein, sagte sich Ellie, nicht alles. Etwas, das mit Chemikalien zu tun hatte und über eine verhältnismäßig lange Zeitspanne hinweg produziert und verschifft wurde. Lefleur sagte, die Lieferungen seien seit über vier Jahren regelmäßig eingetroffen. Und er hatte gesagt, daß sie nicht sehr umfangreich gewesen waren. Warum dehnten sich die Lieferungen über eine derart lange Zeitspanne? Und was war ihr eigentlicher Bestimmungsort? Ellie glaubte sicher zu sein, daß die Bahamas nur eine Zwischenstation waren, so wie es Getaria gewesen war. Die Richtung war Westen.
    Richtung Vereinigte Staaten.
    Ellie spürte, wie Frustration an ihr nagte. Diese Lieferungen waren der Schlüssel für die Enttarnung des Rates der Zehn und seiner Ziele. Sie war so nahe dran, aber …
    Das Knarren der Tür ließ alle ihre Gedanken erstarren. Sie wirbelte herum und griff nach der Pistole, aber ihre Augen nahmen die dunkle Gestalt im Schatten schneller wahr, als ihre Hand reagieren konnte. Die Gestalt hob etwas, das ein Gewehr sein mußte, und brachte es in Anschlag.
    »Eine Bewegung, und ich töte Sie«, warnte die Gestalt.
    Die Stimme war weiblich.
    »Ich weiß, daß Sie eine Pistole haben«, sagte die Frau im Schatten. »Nehmen Sie sie heraus, und lassen Sie sie auf den Boden fallen. Sofort. Ich weiß, wie man dieses Ding benutzt.«
    Elliana begann genau das zu tun, was ihr gesagt worden war. Sie wußte, diese Frau war keine Professionelle; kein Profi mußte seine Professionalität betonen. Angesichts des Zwielichts und der geringen Entfernung war sie zuversichtlich, daß sie die Oberhand gewinnen würde. Aber sie spürte, daß es da etwas gab, was sie von dieser Frau erfahren konnte, wenn sie ruhig blieb und nicht zu schnell handelte.
    Ihre Pistole schepperte zu Boden.
    Die Frau trat weiter hinein in den Lichtschein, der von den Dachfenstern kam. Sie hielt das Gewehr mit ruhigen Händen fest im Griff.
    »Ich wußte, daß Sie wiederkommen würden. Ich wußte, man würde jemanden schicken«, sagte sie.
    Ellie sah, daß in ihren Augen mehr war als nur Wut. Es war Haß. Sie sagte immer noch nichts.
    »Ihr müßt sicherstellen, daß niemand zurückkehrt«, fuhr die Frau fort. »Ihr müßt sicherstellen, daß keine Probleme auftreten.«
    Sie ging weiter, bis sie Ellie fast erreicht hatte, getrennt von ihr durch wenig mehr als die Gewehrlauflänge. Einen Augenblick lang dachte Ellie, das Magazin der Waffe würde in ihren Körper entleert werden.
    »Ich habe auf Sie gewartet!« rief die Frau. »Ich habe darum gebetet, diese Chance zu bekommen!«
    Der Haß war ihr deutlich ins Gesicht geschrieben, Ellie war sicher, daß sie den Abzug jetzt durchdrücken würde, sicher genug, um sich zum Handeln zu zwingen. Das Gewehr war ihre größte Sorge. Sie packte den Doppellauf mit beiden Händen und drückte ihn zur Seite, während sie auf die Frau zusprang. Diese versuchte, das Gewehr zurückzuziehen, was ihre Brust zu einem lohnenden Ziel machte, und Ellie rammte ihr den Ellenbogen dagegen. Die Frau stöhnte. Ihr Griff um das Gewehr lockerte sich genug für Ellie, um es ihr zu entreißen, während sie sich duckte und die Frau zu Boden schlug. Sie richtete das Gewehr genau auf ihr Gesicht, so daß die Frau keine plötzliche Bewegung machen würde. Furcht ersetzte die Wut in ihren Augen.
    »Hören Sie mir zu«, begann Ellie sehr ruhig. »Wenn ich zu den Leuten gehören würde, von denen Sie sprachen, würde ich Sie töten, oder?«
    Die Frau unter ihr machte keinen Versuch zu nicken oder zu sprechen. Die Antwort war offensichtlich.
    »Ich bin nicht die Person, für die Sie mich halten.«
    Im nächsten Augenblick hatte sie das Gewehr zur Seite geschleudert und ihre Finger auf eine Art um die Kehle der Frau gelegt, die jede Bewegung zur Qual werden ließ. »Ich werde Sie nicht töten oder verletzen. Wir sind keine Feinde, verstehen Sie das? Ich werde den Druck auf Ihre Kehle jetzt verringern. Ich

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