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Der Rat der Zehn

Titel: Der Rat der Zehn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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vielgesichtiges Wahrzeichen, das der Stadt einen gewissen Bekanntheitsgrad verlieh, den sie ansonsten hauptsächlich dem Kloster Nuestra Señora de Queralt verdankten. Das Kloster war ein riesiges Bauwerk, das vor Jahrhunderten errichtet worden war und von Nonnen geführt wurde. Es war hoch oben in den Fels hineingebaut worden, und die Rückseite gab einen Panoramablick auf eine Felswand frei, die selbst von den besten Bergsteigern nicht erklommen werden konnte.
    Elliana war jedoch nicht an solchen Wahrzeichen interessiert, sondern nur an der Adresse, die Lefleur ihr in Getaria gegeben hatte. Als sie ihr Ziel erreichte, war sie verwirrt.
    Es war eine alte Textilfabrik, verlassen und mit Brettern vernagelt. Sie überprüfte die Adresse dreimal, um sicherzugehen.
    Hatte Lefleur sie belogen? Nein, dazu hatte er keinen Grund. Dieses Gebäude konnte allerdings auch als eine Art Fassade gedient haben.
    Elliana ging zur Eingangstür, die durch ein einziges stabiles Vorhängeschloß gesichert war. Sie fischte in ihrer Tasche nach dem richtigen Dietrich und hatte die Tür in weniger als dreißig Sekunden geöffnet. Sie quietschte laut, als sie sie nach innen aufstieß und halb geöffnet ließ, da die Öffnung außer den Strahlen, die durch die verdeckten Fenster dringen konnten, ihre einzige Lichtquelle sein würde.
    Es gab jedenfalls nicht viel zu sehen. Leere Kisten und Kartons lagen wahllos verstreut herum. Es gab keine Maschinen, aber Ellie konnte an den Vertiefungen an bestimmten Stellen erkennen, daß hier vor nicht allzu langer Zeit wohl tatsächlich eine Textilfabrikation mit schweren Webstühlen und anderen Maschinen existiert hatte. Aber das war Vergangenheit. Ihre Spur endete wieder mal im Nichts. Die Lieferungen, die Lefleur erhalten hatte, könnten von hier gekommen sein, aber sie befürchtete, daß das Gebäude nur eine Fassade, nichts als eine Tarnadresse war.
    Nein, warte. Da ist noch etwas anderes. Das Gebäude … Der Schlüssel des Ganzen liegt hier …
    Ellie betrat die Büros, in denen die Angestellten ihre Arbeitszeit vor Ventilatoren zugebracht hatten. Einige der Schreibtische waren noch da, aber die Schubladen waren leer.
    Ellie streifte weiter herum, ihren Gedanken Raum lassend. Es fiel genug Licht durch die Ritzen der über die Fenster genagelten Bretter, um eine sorgfältige Suche zu ermöglichen.
    Halt! Die Fenster! Ihr Herz begann schneller zu schlagen. Ihre Erinnerung rührte sich. Sie machte ein geistiges Foto von dem Innern des Gebäudes, eilte nach draußen zurück und verglich das eine Bild mit dem anderen.
    Das Gebäude reichte noch zwölf Meter weiter als bis zum letzten Fenster, das innen das Ende des Gebäudes anzuzeigen schien.
    Zwölf Meter ohne Fenster, versteckt hinter einer falschen Wand. Ellie eilte nach innen zurück.
    Die Büros grenzten an die Wand, die falsch sein mußte, und sie prüfte zwei, bevor sie im dritten das fand, was sie suchte. Die hintere Wand war im Umriß einer Tür verfärbt, die ein einfacher Stoß mit der Schulter aufschwingen ließ.
    Der Geruch stürmte als erstes auf Ellie ein, ein Geruch von Moder und Schimmel. Es gab jedoch Licht von zwei Dachfenstern, die Ellie von außen nicht entdeckt hatte. Es reichte für eine Inspektion aus. Sie ging langsam hinein und spürte ihr Herz vor Entdeckerfreude rasen.
    Auch dieser Teil des Gebäudes präsentierte sich leer und verlassen. Ihre Augen gewöhnten sich an das Dämmerlicht, und sie bemerkte, daß der Raum aufgeteilt worden war. Der Hauptraum nahm den größten Platz ein, aber es gab zusätzlich noch kleine Nischen unterschiedlicher Größe.
    Während sie weiterging, registrierte sie einen weiteren Geruch, der sie die Nase rümpfen ließ. Es war mit Sicherheit der Geruch von Chemikalien, am stärksten um die abgeteilten Räume herum, die mit Tischen und eingebauten Schränken ausgestattet waren.
    Was hatte sie entdeckt? Etwas anderes als Textilien mußte hier produziert worden sein. Warum sollte man es sonst verstecken?
    Ellie blickte zur Decke hoch und spürte ihr Herz noch schneller schlagen. An dem Dachbalken waren zwei riesige Filter und Absaugvorrichtungen angebracht. Ellie hatte solche Anlagen schon in großen Fabriken und Chemieanlagen gesehen. Ihre Aufgabe war es, die Luft permanent von giftigen Gasen zu reinigen.
    Sie ging weiter umher. Wenn keine Textilien, was dann? Irgend etwas war heimlich produziert worden, und die Hersteller wollten, daß niemand von seiner Herkunft oder Existenz erfuhr. Was immer

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