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Der Rat der Zehn

Titel: Der Rat der Zehn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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von zwei Lieferungen zurück«, berichtete der Mann. »Nur einen kleinen Beutel. Hab' nie gedacht, daß man es vermissen würde. Ich wollte nie …«
    »Woher wußtest du, daß es kein Kokain war?«
    Der Mann schluckte schwer. »Hab' etwas davon verkauft, Captain. Hab' einem Mann zugesehen, der direkt vor mir einen Streifen schnupfte. Hab' ihn sterben sehen. Schrecklich war es, Captain, als explodiere er von innen.«
    Drew sah verwirrt auf ihn hinab. Das weiße Pulver, das nicht Trelanas gehörte, war auch kein Kokain. Was ging hier vor? Womit hatte sich seine Großmutter eingelassen?
    »Ich dachte mir, daß sie früher oder später jemanden schicken würden, Captain. Ich wußte, ich habe einen Fehler gemacht, aber ich konnte es nicht ändern, konnte nur hoffen, daß der Beutel nicht vermißt wird. Als ich heute von der Goldmünze hörte …«
    Kein Wunder, das der Mann vorhin in seinem Apartment Angst vor ihm gehabt hatte.
    »Dieser Beutel«, begann er, »hast du ihn noch?«
    Der Mann tat sein Bestes zu nicken. »Ich dachte, ich könnte ihn gegen mein Leben eintauschen, wenn es dazu käme. Hab' ihn in meinem Apartment versteckt, unter den Bodendielen in der Mitte, dort, wo der Küchentisch steht. Laß mich am Leben, und ich bring dich hin.«
    »Die Großmütter wußten nicht, daß es da irgendeinen … Unterschied zwischen den Lieferungen gab, oder?«
    »Ich habe es ihnen nicht gesagt, Captain. Ich habe einfach während der ganzen Zeit die Belieferung gemacht, wenn das Zeichen dafür kam. Ich hatte keine Ahnung, was sie wußten oder nicht wußten.«
    »Warum dann …«
    Die plötzliche Angst in den hervorquellenden Augen des Mannes ließ Drew innehalten und sich in die Richtung drehen, in die sie starrten. Diese Bewegung rettete ihm das Leben. Ein Haken sauste an seinem Gesicht vorbei und grub sich in die Brust des anderen Mannes. Sein Schrei, der einem das Blut in den Adern gerinnen ließ, ging einem gurgelnden Krächzen voraus, während Blut aus seinem Mund strömte.
    Drew sprang zurück. Der Haken war wieder in Bewegung, kam auf ihn zu.
    Erst glaubte er, der Angreifer würde ihn als eine in der Hand gehaltene Waffe benutzen. Dann sah er, daß der Haken die Hand war.
    Er sprang nach links, und der Haken schnitt durch einen hölzernen Tresen auf dem Kai.
    Teeg riß seinen Arm hoch und drehte sich, um sein Ziel auszumachen.
    Drew ging rückwärts, die Augen auf die riesige Gestalt vor ihm gerichtet. Er hatte gedacht, der Mann in der Bude sei groß, aber dieser hier war riesig. Die Dunkelheit machte seine Züge undeutlich. Es gab nur den Haken.
    Teeg sprang wieder vorwärts, den Haken in einem Kreuzhieb schwingend.
    Drew sprang zurück, aber die scharfe Kante verfing sich in seinem Hemd und zerriß es. Ein dünner Streifen Blut erschien auf seinem Fleisch und begann sich auszubreiten.
    Drew sah den Riesen den Haken wieder mit aller Kraft anheben, bevor er undeutlich heruntersauste. Diesmal duckte sich Drew nach vorn, um ihm zu entgehen. In diesem Moment merkte Drew, daß er immer noch das Muschelmesser in der Hand hielt. Er riß es in einem Winkel von neunzig Grad hoch, um die Kehle des Monsters zu treffen.
    Teeg unterbrach seinen Schlag und riß seinen Haken in einer uncharakteristischen Abwehrbewegung hoch. Er peilte die Brust seines Opfers an, aber das helle Klingen sagte ihm, daß er sich verkalkuliert hatte und sein Haken gegen das Messer geprallt war.
    Drews Handgelenk brannte, und er taumelte rückwärts. Ein paar Kisten brachten ihn zu Fall. Er blickte hoch, sah den Haken auf seine Kehle herabsausen, und er riß den Kopf zur Seite. Der Haken grub sich in den Boden des Kais.
    Drew griff mit beiden Händen nach dem Arm, mit dem der Haken verbunden war, und trat verzweifelt nach dem narbigen Gesicht, das sich über ihn beugte. Der Angriff brachte das Monster genug außer Tritt, um ihm die Zeit zu geben, wieder auf die Füße zu kommen. Drew stolperte fast über eine weitere Kiste und packte sie, als der riesige Angreifer ein weiteres Mal auf ihn zustürzte.
    Teeg brüllte, als er den Haken über den Kopf hob.
    Drew schleuderte ihm die Kiste ins Gesicht. Es gab ein Krachen und dann noch eins, aber Drew erlaubte sich nicht, sich umzudrehen, um den Riesen stürzen zu sehen. Er rannte statt dessen so schnell er konnte auf die Treppen von Potters Cay zu. Sein Fluchtplan war noch unklar, aber er wußte, daß der Kai ihm nichts als den Tod bot. Er erreichte die Stufen und stürmte hinauf.
    Ein weiterer Schrei

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