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Der Raub des Wikingers

Der Raub des Wikingers

Titel: Der Raub des Wikingers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Hill
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Schwert und Speer.
    Warum nur kann der Mann nicht gestehen,
    dass sein Herz tief in ihm singt,
    wenn seine Augen das Mädchen sehen,
    wie es gekonnt die Hüften schwingt?
    Es heißt, alles hat seine Zeit -
    Geburt, Tod, Kampf, die Frau und das Kind.
    Aber ich sage, dass es noch geht einen Schritt weit,
    was Schrecken für den Mann mitbringt.
    Das erste Mal, wenn er sagt: Ich liebe dich!«
     
    Noch immer im langweiligen Byzanz
    Weitere vierzehn Tage waren vergangen, und Tyra war mit einigen Männern in der Übungsarena und übte mit ihnen den Schwertkampf für die Varangiergarde. Sie langweilte sich und spürte Ablehnung gegen ihre bisherigen Dienste in der Garde.
    Romanus behandelte sie wirklich wie ein Kuriosum. Sie trug dieselbe Uniform wie seine Männer, aber auf subtile Weise feminin. Abnäher, Falten und Säume, die er an ihrer Uniform hatte anbringen lassen, betonten, dass sie eine Frau mit vollen Brüsten, runden Hüften und langen Beinen war. Vor jedem Botschafter aus einem anderen Land, der zu Besuch kam, führte er sie vor. Es war schwer, das Grinsen und Starren zu ignorieren, ganz zu schweigen von den unverhohlenen Anträgen, als wäre sie eine Hure. Schlimmer noch, der Hass der Kaiserin auf sie trat mit jedem Tag deutlicher zutage.
    Innerhalb des Palastes gab es rund fünfzigtausend Menschen. Bislang hatte Romanus Tyra als Teil seiner persönlichen Leibwache eingesetzt, auch wenn einige der Varangier aktiv Dienst taten. Bei jedem öffentlichen Auftritt hatte Romanus drei Reihen Soldaten hinter sich stehen. In der ersten Reihe standen diejenigen, die sich kürzlich im Kampf ausgezeichnet hatten. Die zweite Reihe war unbedeutender, aber immerhin auch noch die Aufmerksamkeit des Kaisers wert. In der dritten Reihe, der auch Tyra zugewiesen worden war, standen die Barbaren oder Varangier. Alle standen in Habachtstellung in voller Uniform, die Blicke gesenkt.
    Am Abend sollte sie mit der Herrscherfamilie und ihren Gästen essen. In dem riesigen Speisesaal stand ein goldener Tisch zwischen sechsunddreißig Liegen, und das Essen wurde auf goldenen Platten serviert. Selbst das kleine Speisezimmer mit nur zwölf Liegen barg ungeahnten Luxus. Zwischen den Gängen sorgten Jongleure, Gaukler und Spielleute für Unterhaltung... und sie.
    Ingrith wäre von der Menge exotischer Gerichte beeindruckt, die jeden Tag serviert wurden. Vana würde über die Arbeit stöhnen, die es machte, all den Marmor zu polieren. Drifa würde angesichts der Blumenfülle in Ohnmacht fallen. Und Breanne ... beim Thor! Was würde ihr alles an baulichen Veränderungen einfallen! Ohne Zweifel würde sie Marmorsäulen und Springbrunnen in der großen Halle ihres Vaters einbauen.
    Tyra hätte nie gedacht, dass sie ihre lästigen Schwestern so vermissen könnte. Oder ihren Vater, diesen egoistischen Narren. Er könnte dem Kaiser viel darüber beibringen, wie man mit Würde regiert, auch wenn seinem Schlo ss der Luxus des Palastes in Byzanz fehlte. Sie hoffte, dass ihr Vater sich weiter gut erholte, und sie vertraute darauf, dass Adam Stoneheim erst verlassen würde, wenn ihr Vater wieder gesund war.
    Insgeheim dachte sie, dass diese Byzantiner sich viel zu wichtig nahmen, sie hätten mal einen guten Loch-im-Kopf-Witz gebraucht. Tyra lächelte. Sie musste verrückt sein, wenn sie den Humor der Wikinger vermisste.
    Gelegentlich hatten sie und ihre Soldaten frei. Einige gingen dann ins Hippodrom, um dem Pferderennen oder dem Zirkus zuzusehen. Sie vermutete, dass alle sich eine Frau suchten, um sich nachts zu befriedigen. Sie fragte nie danach.
    Erst nach langem Drängen ließ Romanus zu, dass Tyra mit ihren Männern gemeinsam trainieren durfte. Dies änderte jedoch nichts daran, dass sie von den übrigen Varangiern wie ein Kuriosum behandelt wurde. Viele Byzantiner wollten Mann gegen Mann gegen sie kämpfen, um später damit anzugeben, was für gute Soldaten sie waren, weil sie es geschafft hatten, die Amazone zu schlagen. Einige von ihnen hatten gestaunt, als sie sie spielend besiegt hatte. Dann wieder war sie die Unterlegene gewesen. Aber meistens schlug sie sich bewundernswert tapfer und gewann so langsam den Respekt der anderen Männer. Sie war nicht daran gewöhnt, sich Respekt erst verdienen zu müssen, und es wurmte sie.
    In dem Moment trat ein Soldat zu ihr, der zum Gefolge von General Phocas gehörte. »Der General wünscht Euch sofort zu sprechen«, meldete er ohne Einleitung.
    Tyra stand nach ihrem letzten Schwertkampf vornübergebeugt und

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