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Der Raub des Wikingers

Der Raub des Wikingers

Titel: Der Raub des Wikingers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Hill
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erzählte, lachte er immer noch.
    Rashid dagegen hörte wieder nur das Unwichtigste. »Vier Schwestern ? Insgesamt fünf! Meint Ihr, dass das die nordis c he Variante eines Harems ist? Allah sei Dank, ich hoffe, dass dem so ist.«
    »Fünf Schwestern zählen nicht als Harem. Bestimmt nicht. Wage es nicht, das Thema anzusprechen!« Immer noch lachte Adam.
    Doch sein Assistent sah die Sache in anderem Licht. »Wenn der Vater stirbt, wird die Familie vielleicht Euch als ihren Mann haben wollen!«
    Adam hörte auf zu lachen.

Kapitel 3
     
    I ch werde niemals ein wilder Wikinger-Krieger werden«, klagte Alrek wehmütig. Tränen sammelten sich in seinen grünen Augen, und rasch wischte er sie mit dem Ärmel seiner Tunika weg.
    Adam, immer noch an den Mast gebunden, war an Deck gesunken. Der Junge, dessen Haar sonnengebleicht war, hatte sich neben ihn gehockt und kaute an einem Stück gammelost in Brot. Jedes Mal, wenn er abbiss, hielt er sich die Nase zu, um das, was er da aß, nicht riechen zu müssen.
    »Warum isst du den überreifen Käse, wenn du den Geruch nicht magst?«, fragte Adam.
    »Weil ich essen muss, damit ich groß und stark werde.«
    Beide hatten die Beine ausgestreckt, Alreks waren nur halb so lang wie Adams und so dünn, dass es mitleiderregend war. Noch mitleiderregender waren die blutigen Blasen auf seinen Handflächen, Zeugnis seiner Entschlossenheit, ein Seemann und Krieger zu werden.
    Alrek hatte es sich angewöhnt, Adam Gesellschaft zu leisten, wenn er nichts zu tun hatte. Es gefiel ihm, endlos über seine eigenen Unzulässigkeiten zu reden. In der Tat gefiel es ihm, über alles zu reden. Dabei spielte es gar keine Rolle, ob Adam auch etwas zu der Unterhaltung beitrug, Hauptsache Alrek hatte jemanden, bei dem er seine Probleme abladen konnte.
    Wieder und wieder wanderte Adams Blick zurück zu den offenen Blasen des Jungen. Schließlieh riet er: »Tauch deine Hände bei jeder Gelegenheit in Salzwasser. Das wird höllisch brennen, verhindert aber, dass die Wunden sich entzünden. Dann heilt es schneller.«
    Alrek nickte. »Eyvind, mein Ruderpartner, sagt, Pferdepisse hilft auch.«
    »Eyvind neckt dich.«
    »Wirklich? Gut, dass Rafns Hengst nicht still stehen wollte, als ich ihm den Eimer unter gehalten habe. So bin ich zu den blauen Flecken an meinen Knien gekommen.« Er deutete mit dem Brot auf grün-gelbe Verfärbungen. »Es hat mich ordentlich getreten, das verfluchte Pferd. Tyra sagt, das geschieht mir recht, wenn ich so dämlich bin. Sie ist eine gute Anführerin ... das will ich ihr lassen ... aber für eine Frau ist sie ganz schön hart. Was hältst du von ihr?«
    Adam wusste nicht, was er von ihr hielt. Alreks Gedanken sprangen so schnell von Thema zu Thema, dass er gar nicht mithalten konnte.
    »Nun? Nun? Was hältst du von ihr?«
    »Ich versuche, gar nicht an sie zu denken«, gab Adam vorsichtig zurück.
    »Manche sagen, sie ist noch Jungfrau, was sicher stimmt, denn sie ist so groß und stark und angsteinflößend. Das schreckt die Männer ab, musst du wissen.«
    »Alrek, weißt du überhaupt, was eine Jungfrau ist?«
    »Natürlich«, erklärte er entrüstet. »Das ist eine Frau, die sozusagen noch kein Langschiff in ihrer Förde hatte.«
    »Nun, so kann man es auch ausdrücken.« Adam hätte dem Jungen sagen sollen, dass er lieber nicht so despektierlich von seiner Anführerin reden sollte, aber stattdessen lachte er vor sich hin.
    »Und ein Mann ist eine Jungfrau, wenn sein Langschiff noch nie Segel gesetzt hat.«
    Langschiff. Das war sicher ein origineller Name für das männliche Teil. Adam hustete und konnte nicht aufhören.
    »Ich bin noch Jungfrau«, enthüllte ihm Alrek, als wenn er ein großes Geheimnis preisgäbe.
    Adam hustete noch stärker und keuchte dann: »Natürlich bist du das! Zehn Jahre! Also bitte.«
    »Wie alt warst du, als dein Langschiff das erste Mal ... hm ... in See gestochen ist?«
    Wenn der Knabe glaubte, dass Adam sich ihm gegenüber über sein Sexualleben auslassen würde, dann hatte er sich aber gründlich geirrt. Es war höchste Zeit für einen Themenwechsel. »Warum ist es so wichtig, dass du ein WikingerKrieger wirst?« Der Junge würde sich dabei noch umbringen, wenn er so weiter machte.
    »Ein wilder Wikinger-Krieger«, korrigierte Alrek ihn. »Weil es ein edler Beruf ist. Nur so kann ein armer Junge wie ich zu Land und Besitz kommen. Und li eber trinke ich Ziegenpisse, als mit König Thorvalds Töchtern in Stoneheim zu bleiben. Tyra ist gar nicht so

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