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Der Raub des Wikingers

Der Raub des Wikingers

Titel: Der Raub des Wikingers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Hill
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dir.«
    Alrek drehte sich um und sah Gorr an, der wütend zu ihnen hinüber sah , zweifellos, weil er gleich das Kind am Hals haben würde. Alrek winkte ihm zu, dass er gleich kommen würde, doch vorher lächelte er Adam strahlend an: »Vielen Dank, Lord Adam.«
    Adam wollte um keinen Preis wissen, wofür er den Dank erhielt. Und was sollte das mit dem Lord? Erst musste er Rashid ertragen, der ihn immer als Meister ansprach, und jetzt nannte Alrek ihn einen verdammten Lord. Als Nächstes würde er noch zum König gemacht ... dabei fühlte er sich wie eine niedrige Tierart, weil er dem Jungen unge wollt Hoffnungen gemacht hatte, eines Tages zu einer Familie zu gehören.
    Schlimmer konnte es kaum werden. Er irrte sich.
    Alrek sagte: »Ich glaube, dein Ein-Gott hat dich als mein Wunder geschickt.«
     
    Wunder über Wunder: Alrek schien endlich die Kunst des Bogenschießens begriffen zugaben.
    Tyra machte sich nichts vor. Der Junge konnte den schweren Bogen kaum heben, und alle duckten sich, wenn er loslegte, aber zumindest hatte er endlich das Ziel getroffen. Nur am Rand zwar, aber nach zwei Dutzend Versuchen war es schon ein Fortschritt, dass er die Scheibe überhaupt getroffen hatte.
    »Gut gemacht, Alrek«, lobte sie ihn und klopfte ihm auf die Schulter.
    Der Junge glühte vor Stolz. Man mochte meinen, sie hätte ihm gerade eine Schatztruhe vor die Füße gelegt... oder seinen Hauptwunsch erfüllt ... ausgerechnet eine Familie ... was er jedem erzählte, der ihm über den Weg lief.
    Heute Abend campierten sie am Ufer, und morgen sollte es durch die Fjorde nach Hause gehen. Während das Abendessen zubereitet wurde - ein frisch gejagter Hirsch, der über dem offenen Feuer gebraten wurde - übten ihre Männer mit Schwert, Lanze und Bogen auf einer Lichtung, wie sie es täglich von ihnen verlangte.
    »Ich wette, du denkst, es ist ein Wunder, dass ich das Ziel getroffen habe«, sagte Alrek. Er hob mit Tyra zusammen die Pfeile auf, die im Gras lagen.
    »Ich würde es nicht unbedingt ein Wunder nennen«, wehrte Tyra lachend ab. »Üben zahlt sich am Ende immer aus. Habe ich dir das nicht schon früher gesagt, Alrek? Du willst immer sofort Erfolg sehen, aber du musst Geduld lernen. Eines Tages wirst du ein guter Wikinger-Krieger sein. Aber das braucht Zeit.«
    Alrek neigte den Kopf und dachte über ihre Worte nach. »Nein«, schloss er dann. »Es war doch ein Wunder. So, wie Lord Adam für mich auch ein Wunder ist.«
    »Lord Adam? Dein persönliches Wunder? Hat er dir das gesagt?«
    »Nicht genau«, gab er zu, »aber ich weiß, dass seine Gebete hoch in den Himmel zu seinem Ein-Gott schießen werden, der für mich und meine Geschwister eine Familie finden wird. Das ist für mich ein Wunder.«
    Alreks Logik war verwirrend, und weitere Fragen könnten ihn nur ermutigen, sich noch fester an seine Wunschvorstellungen zu klammern. Tyra ging auf das Ziel zu, wo sie noch mehr Pfeile zu finden hoffte.
    »Übrigens, wirst du in Lord Adams Harem eintreten?«
    Tyra blieb stehen und drehte sich um. »Redest du von Adam, dem Heiler? Hat er einen Harem?«
    »Nun, noch nicht, aber er stellt sich gerade einen zusammen. Zumindest hat Rashid das gesagt. Rashid sagt, du wärest ein großartiger Anfang dafür.«
    »Alrek! Das darfst du nirgendwo erzählen! Hast du mich verstanden?«
    Er nickte widerstrebend.
    »Weder bin ich Mitglied in irgendeinem Harem, noch werde ich jemals daran interessiert sein, eins zu werden. Ist das klar?«
    Wieder nickte er. »Ich wollte dich nicht beleidigen.«
    »Das weiß ich, aber du kannst sicher sein, dass ich Lord Adam zu dem Thema die Leviten lesen werde. Ein Harem! Also wirklich!«
    Kurz darauf hatte sie sich gerade gebückt, um ein paar Pfeile aufzuheben, als sie ein Zischen vernahm - ein Geräusch, das sie nur zu gut kannte. Es war zu spät, um auszuweichen, und noch als sie das dachte, spürte sie einen scharfen Schmerz in der rechten Pobacke.
    Rasch richtete sie sich auf und fuhr herum, nur um zu sehen, dass sich ihre schlimmsten Befürchtungen bewahrheitet hatten. Aus ihrem Po ragte ein Pfeil. Dann kniff sie die Augen zusammen und musterte den Schuldigen am Ende der Wiese.
    Zumindest wurde Alrek grau und murmelte: »Uh-oh.«
    Tyra stapfte wütend auf ihn zu und brüllte: »Jetzt ist es an der Zeit für dich, um ein Wunder zu beten, Alrek. Bete, dass ich tot umfalle, ehe ich meine Hände um deinen dürren Hals legen kann.«
    Alrek, der im Grunde ein kluger Junge war, rannte um sein Leben.
     
    »Ich

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