Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Raub des Wikingers

Der Raub des Wikingers

Titel: Der Raub des Wikingers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Hill
Vom Netzwerk:
fragten Ingrith, Drifa und Breanne sofort.
    »Egal«, wehrte Vana ab und wurde dann hochrot.
    »Himmel, ihr seid der größte Haufen Dummköpfe, den ich je gesehen habe«, erklärte Alinor den Männern, und die Schwestern nickten bestätigend. »Als wenn man eine Frau mit heißen Blicken gewinnen könnte!«
    Bis auf Adam machten die Männer verlegene Gesichter. Adam wurde langsam wütend. »Soll das heißen«, stieß er hervor, »dass ihr alle ... Männer wie Frauen ... so intim über Tyra und mich gesprochen habt? Dass ihr hinter unserem Rücken intrigiert habt, um uns zu verkuppeln?«
    Unbehagliche Blicke gingen hin und her, doch das Schweigen sprach für sich. Adam stöhnte auf, endgültig überzeugt, dass sein Leben nicht noch schlimmer werden konnte. Er irrte sich.
    Bolthor erhob sich. »Dies ist die Saga von Adam dem Kleineren, genannt Ratschläge an einen Schwachkopf.«
     
    Manchmal hat ein Mann Glück bei den Frauen,
    manchmal ist ihm da gar nichts zuzutrauen.
    Doch mich dünkt, die Götter planen mit Gunst
    für jeden Einzelnen von uns.
    Ein Mann ist für eine Frau bestimmt,
    deren Schicksale im Himmel geschmiedet sind.
    Doch manchmal lassen die Männer sich lenken,
    nur mit ihren männlichen Speeren zu denken,
    statt mit ihren Herzen.
    Das ist der Grund, warum ein Schwachkopf
    den Rat von seinen Freunden braucht,
    sagt Bolthor der Skalde.
     
    Alinor traf Adam am nächsten Morgen, als er vom Lokus kam, wo er sich gerade heftig übergeben hatte. Sein Kopf fühlte sich an, als wenn ihn jemand mit einem Axt-Schlag gespalten hätte. Außerdem hätte er schwören können, dass Haare auf seiner Zunge gewachsen waren.
    »Nicht jetzt, Alinor«, stöhnte er. »Ich kann heute Morgen keine Belehrungen vertragen.«
    Sie fuhr zurück, aber das lag an seinem Atem, nicht an seinen Worten.
    Doch dann reichte sie ihm einen Becher und sagte nur freundlich: »Trink das. Danach wirst du dich besser fühlen.«
    Er nahm ihr den Becher ab und schnupperte daran. Ein paar Kräuter erkannte er, die in der Tat den Kopfschmerz dämpften und den Magen beruhigten. Auf einen Zug leerte er den Becher und rülpste dann laut.
    »Komm.« Sie führte ihn zu einer Steinbank auf dem Balkon. Es war kalt draußen, aber sie trugen beide fellgefütterte Mäntel.
    Er saß neben ihr und fühlte sich noch genauso unglücklich wie vor seinem Trinkgelage. »Wo ist das Baby?«
    »Es schläft. Wie sein Vater«, lächelte sie. »Tykir hat auch ein bisschen zuviel getrunken.«
    »Was habe ich nur für einen Schlamassel aus meinem Leben gemacht.«
    »Ja, das hast du«, sagte sie geradeheraus. »Aber dein Gesicht ist schon ein guter Anfang, es in Zukunft besser zu machen.«
    »Du wirst mir jetzt gute Ratschläge geben, nicht wahr?« Er stöhnte leise auf.
    »Hast du ihr gesagt, was du für sie empfindest?«
    Er schüttelte den Kopf und hatte das Gefühl, als würden Steine in seinem Kopf herum rollen. »Ich weiß nicht, was ich empfinde.«
    »Doch, das tust du, du h ast es nur noch nicht vor dir selber zugegeben. Soweit ich weiß, ist alles Konkrete, was du zu ihr gesagt hast, dass du ihr euer Baby wegnehmen würdest, wenn sie eines bekäme.«
    Er sah Alinor an und zuckte verlegen die Achseln.
    »Das war ziemlich wenig, nicht wahr?«
    Alinor nickte. »Wie Rashid sagte: Selbst der stärkste Ochse kann ein falsches Wort nicht zurücknehmen. Aber wie auch immer, hast du dir mal überlegt, welchen Platz sie in deinem Leben einnimmt oder du in ihrem ?«
    »Nun, eines habe ich gedacht. Als ich ihren Vater operiert habe, hat sie mir perfekt assistiert. Sie ist angesichts des Bluts nicht erblasst und hat auch nicht gezögert, mit den Instrumenten umzugehen. Sie schien vorher schon zu wissen, was ich brauchen würde, ohne dass ich es sagen musste.«
    »Willst du damit sagen, dass ihr ein gutes Heilerteam wäret?«
    »Vielleicht.«
    »Und was hat sie gesagt, als du ihr das vorgeschlagen hast?« Alinor sah ihn lange an und zuckte dann resigniert die Schultern. »Lass mich raten, du hast es ihr nie gesagt.«
    Beide saßen schweigend da und sahen zum Hafen, wo ein Langschiff für die Abreise fertig gemacht wurde.
    »Kommen wir zum nächsten Punkt, du dickköpfiger Narr«, begann Alinor wieder. »Was willst du?«
    Er zögerte nicht. »Tyra.«
    »Na«, rief Alinor und warf die Hände in die Luft, »dann hast du doch deine Antwort.«
    Adam lächelte das erste Mal seit eineinhalb Tagen und rief nach Rashid, der im Hof spazieren ging.
    »Ja, Meister, Ihr habt gerufen?«,

Weitere Kostenlose Bücher