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Der Raub des Wikingers

Der Raub des Wikingers

Titel: Der Raub des Wikingers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Hill
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lernt. Es mag euch vielleicht überraschen, aber ich mag mein Zuhause, wie es ist, rostige Zugbrücke hin oder her.«
    »Du hast eine rostige Zugbrücke?«, erkundigte Breanne sich mit plötzlichem Interesse. Jetzt war sie hin und her gerissen. Sollte sie nach Byzanz gehen und dort Architektur studieren? Oder sollte sie nach Britannien gehen, um dort ein Haus zu restaurieren? »Na gut, dann gehe ich noch nicht nach Byzanz. Aber das ist nur aufgeschoben!«
    »Aaaaah!«, stöhnte Adam laut.
    »Das ist ja alles gut und schön«, bemerkte Rashid, der jetzt auch aufgetaucht war. »Aber was ist mit den Kindern?«
    Du Judas!, dachte Adam. Laut erklärte er: »Für sie übernehme ich keine Verantwortung.« Dabei sah er die Kinder nicht an, das konnte er nicht. Doch er war derjenige, der sich wie ein Verräter fühlte ... was natürlich lächerlich war.
    Rashid zuckte die Achseln. »Wenn Ihr meint, Master.«
    Adam sah ihn entrüstet an. »Was soll das denn heißen?«
    Wieder zuckte Rashid die Achseln. »Bei allem Respekt, Mylord, es gibt ein berühmtes Sprichwort, das lautet: Liebe und Ergebenheit sind die zwei Seiten der selben Münze.«
    Adam sank der Unterkiefer herab. »Wer hat etwas von Liebe gesagt?« Er warf einen raschen Blick auf die Kinder, und alle vier machten ein Gesicht, als wenn er sie gerade erstechen wollte, besonders Besji, die unmöglich verstanden haben konnte, was er gesagt hatte.
    Die Situation war absurd, und er hatte es satt, ständig Leute aufgezwungen zu bekommen. Schnaubend machte er kehrt und stapfte den Hügel hoch, um seine Sachen einzusammeln. Er hatte nicht vor, nach Stoneheim zurückzukehren, zumindest nicht in den nächsten zehn Jahren.
    Auf halbem Wege blieb er plötzlich stehen. Tief im Innern war Adam ein ehrlicher Mann. Er hasste Lügen, selbst wenn er sich selbst belog. Was wäre gewesen, wenn Rain und Selik gesagt hätten, dass sie nicht für Adela und mich verantwortlich seiend Die Frage dröhnte in seinem Kopf, als wenn seine Adoptiveltern sie ihm stellen würden. Freundlichkeit muss man weitergeben. Wie du behandelt wurdest, musst du auch andere behandeln. Wie du gerettet wurdest, musst du auch andere retten. Oh ja, du hast die Macht, Wunder zu bewirken.
    »Verdammt«, murmelte er, drehte sich um und verkündete der staunenden Menge: »Na gut, aber nur für einen kurzen Besuch.«
    Erst herrschte verblüfftes Schweigen. Dann fragte Ingrith: »Wir alle?« und deutete auf sich und ihre Schwestern.
    »Ja, ihr seid alle willkommen, solange ihr nur kurz bleibt. Aber ihr dürft keine grundlegenden Veränderungen vornehmen.«
    Vana rieb sich schon voller Vorfreude die Hände, und er meinte Ingrith Rafn fragen hören: »Glaubst du, dass es in Britannien wilde Rentiere gibt? Rentierbraten wäre ein gutes Willkommensessen zur Feier ihrer Rückkehr. Wenn es das nicht gibt, wie wäre es dann mit gekochtem Wolf?« Welches Willkommen P Welche Feier P Und Wolf P Ich werde bestimmt keinen Wolf essen. Drifa lief los, um eine Schaufel und zweifelsohne ein paar Blumen-Ableger zu holen, die sie mitnehmen wollte. Breanne dachte noch immer über die Möglichkeiten nach, die eine verrostete Zugbrücke ihr bot.
    »Und die Kinder?«, fragte Rashid. Ein Grinsen lag auf seinem Gesicht, das Adam gar nicht gefiel - kein bisschen.
    »Ja, sie können mit für einen Besuch. Sie werden aber nach Stoneheim zurückgehen.« Insgeheim wusste Adam, dass er in viel mehr einwilligte als das.
    Er hatte noch nicht zu Ende gesprochen, als Kristin den Berg hochrannte, den Rock bis zu den Knien gerafft und in rasantem Tempo. Diesmal lächelte sie, statt zu weinen, als sie sich in seine Arme warf. Tröstend tätschelte sie ihm die Wangen und versicherte: »Du brauchst uns nicht zu lieben...«
    Adam wappnete sich für das, was kam.
    »... aber ich liebe dich.«
    Da war er verloren. Oder gefunden?
     
    An einem anderen Ort...
    Die Reise nach Byzanz, das bei den Wikingern Miklagard genannt wurde, war schrecklich, und Tyra war dankbar dafür. Sie brauchte harte Arbeit und körperliche Anstrengung, um sich von ihrem Unglück abzulenken.
    Die Arbeit hätte ihre ganze Zeit und Energie aufbrauchen müssen, aber das tat sie leider nicht. Das Wetter besserte sich jetzt, es wurde mit jedem Tag wärmer, aber das war auch das einzig Gute bisher. Tyra konnte sich nicht einmal mit ihren Kriegern freuen, die dem neuen Land und den neuen Herausforderungen mit großem Enthusiasmus entgegensahen. Die Varangiergarde, der sie beitreten wollten,

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