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Der Rauchsalon

Der Rauchsalon

Titel: Der Rauchsalon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte MacLeod
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Einen zusätzlichen Mann kann man immer gut brauchen,
auch wenn er ein bißchen plemplem ist. Iris, erinnerst du dich vielleicht
zufällig, wo ich meine Handschuhe gelassen habe?«
    Mrs. Feeley fuhr mit Sergeant
McNaughton weg, um ihre Aussage zu Protokoll zu geben und das Beweismaterial
vorzulegen, das ihr Enkel netterweise zur Verfügung gestellt hatte. Die wenigen
Gaffer am Spielfeldrand nahmen sich Jeremy Kellings Wink mit dem Zaunpfahl zu
Herzen, daß der Spaß jetzt endgültig vorbei sei. Als Sarahs Pensionsgäste
allmählich wieder einer nach dem anderen eintrudelten, stapelte sich bereits
das schmutzige Geschirr in der Spüle, die Aschenbecher waren geleert und die
Fenster standen weit offen. Obwohl es ziemlich kalt war, hatten alle das
Bedürfnis nach frischer Luft.
    »Miss Smith, Sie bleiben doch zum Essen
hier, nicht?« bat Sarah.
    »Ähem, hmph.« Dolph räusperte sich
geräuschvoll. »Ich hatte gehofft, ich könnte Miss Smith dazu bewegen, mich zum
Abendessen ins Ritz zu begleiten. Ihr Recycling-Vorschlag verdient es,
ausgiebig diskutiert zu werden. Ausgiebig.«
    »Mein Gott«, keuchte Onkel Jem, »daß
ich das noch erleben darf!«
    »Ach, zum Teufel, ich bin doch
schließlich auch nur ein Mensch, oder etwa nicht?« zischte sein Neffe. »Ich
gebe zu, daß all die Jahre mit Tante Matilda jeden Mann dazu bringen könnten,
sich für immer von Frauen abzuwenden, aber, verdammt nochmal, ich bin ja
schließlich auch nur ein Mensch, oder?«
    »Vielleicht bist du das tatsächlich«,
erwiderte Jeremy Kelling, der völlig entgeistert diesen neuen Wesenszug in der
Persönlichkeit des Mannes zur Kenntnis nahm, den er zu kennen geglaubt hatte
und den er nicht besonders mochte. »Rasch zugegriffen, mein Junge. Je
schneller, desto besser, das sage ich immer. Denk bloß daran, was die Frösche
damals gemacht haben, kaum daß du ihnen den Rücken zugedreht hast.«
    »Es tut mir wirklich leid, Miss Smith,
aber die beiden liegen sich ständig in den Haaren«, erklärte Sarah und
versuchte, ein hysterisches Lachen zu unterdrücken. »Dolph hat seine schlechten
Seiten, und der schnellste ist er sonst auch nicht, aber er ist ehrlich, treu,
zuverlässig und schrecklich reich.«
    »Außerdem bin ich 67 Jahre alt und
höllisch einsam, wenn das jemanden interessieren sollte«, fügte ihr Cousin ohne
Bitterkeit hinzu. »Und das war der schönste Polizeigriff, den ich je im Leben
gesehen habe. Wie wär’s, Miss Smith? Haben Sie Lust, Ihre Recycling-Künste
auszuprobieren und aus einem alten Froschjäger einen Märchenprinzen zu machen?
Kein schlechtes Wortspiel, was? Na, kommen Sie, Sie sind eine Frau der Tat,
riskieren Sie es. Würde es Sie sehr stören, wenn ich Mary zu Ihnen sagen
würde?«
    »Aber nein«, sagte Miss Smith nach
kurzem Nachdenken. »Das würde mich nicht im geringsten stören.«
    »Gott schütze euch, Kinder. Komm schon,
Egbert, wir gehen nach Hause und mixen uns einen Riesenkrug Martinis«, säuselte
Jeremy Kelling. »Sag mir auf jeden Fall Bescheid, Sarah, wenn du wieder mal ein
Saufgelage nach einer Beerdigung gibst. Ich will es auf keinen Fall verpassen.«
    »Du verstehst es wirklich, eine Frau
aufzumuntern.«
    Sarah gab ihrem Onkel und Egbert einen
liebevollen Kuß, der eine lebenslange Zuneigung ausdrückte. »Tausend Dank. Ohne
euch hätte ich diesen Nachmittag nicht überstanden. Und natürlich auch nicht
ohne Dolph — und — darf ich Sie auch Mary nennen?«
    Sie umarmte ihre zukünftige Cousine.
»Dolph braucht wirklich dringend eine Frau«, murmelte sie. »Der Himmel weiß,
auf was Sie sich da einlassen, aber Sie werden doch keine kalten Füße bekommen,
oder?«
    »Das habe ich doch bisher auch nicht.«
Miss Smith rückte sich den guten Velourhut auf ihrem hübsch gewellten Haar
zurecht und schloß ihren kleinen Nerzkragen. »Dann nehme ich an, daß ich das
Vergnügen habe, Sie bald wiederzusehen — Sarah.«
    »Warum nicht schon sehr bald? Jetzt, wo
ich wieder ein Zimmer frei habe, muß Dolph dafür sorgen, daß Sie hier wohnen
können.«
    »Verdammt gute Idee«, sagte Dolph.
»Dann kannst du aufpassen, daß sie nicht weghüpft.«
    »Oh, Dolph.« Plötzlich war Sarah etwas
eingefallen. »Wo wir gerade von Aufpassen reden, hast du eine Ahnung, warum
Barnwell Quiffen einen Detektiv auf dich angesetzt hatte?«
    »Einen Detektiv? Tatsächlich?« Dolph
lachte sich halbtot über diese Neuigkeit. »Warum zum Teufel hast du mir das
nicht eher gesagt? Dann hätte ich meinen Spaß mit ihm haben können. Ich

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