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Der Rebell - Schattengrenzen #2

Der Rebell - Schattengrenzen #2

Titel: Der Rebell - Schattengrenzen #2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Meurer
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Inbegriff von Hass, manifestierte sich. Was hatten sie getan, um solch eine Reaktion auszulösen?
    Die Büchse der Pandora.
    Wie ließen sich diese Wesen zurückdrängen?
    Wenn das Geister waren, bedeuteten sie eine unglaubliche Bedrohung. Weißhaupt hatte diesen Geschöpfen nichts entgegenzusetzen. Und er? Tauchten nicht immer Wächter auf? Halfen sie nicht? Wo war Daniel?
    Warum war er nicht hier, wie sonst immer?
    Vielleicht ist er ein Verräter?
    Wieder diese Stimme, begleitet von einem hellen Kichern, ähnlich Marcs.
    Niemals, sei still.
    Die Antwort blieb aus.
    Daniel … Sein Herz zog sich schmerzhaft zusammen. Mit ihm kamen die Wächter und die Erscheinungen.
    Eisige Kälte floss aus seinem Herz durch seine Adern.
    Nein, niemals. Daniel war ein Wächter.
    Oliver sah auf. Dieser vollkommen schwachsinnige Verdacht hatte Zeit gefressen, viel zu viel Zeit. Diese schwarzen Nebelwesen schluckten immer mehr von der Realität.
    Weißhaupts Nägel krallten sich erneut und tiefer in seine Haut. Der Schmerz war unbeschreiblich und trotzdem ungleich schwächer als zuvor.
    »Weg, wir müssen weg …« Eisiger Schock mischte sich mit Panik. Gleich tat er etwas Dummes, etwas, das sie ganz sicher umbrachte.
    »Ruhig.« Seltsam, wie klar sich seine Stimme anhörte, fremd, kalt, herrisch. Warum spiegelte sich darin nicht der Hauch seiner Furcht?
    Er hörte in sich hinein. Nein, da gab es nichts.
    Weißhaupt blieb reglos stehen.
    Er entspannte sich. Alle Panik wich und machte kühler Entschlossenheit Platz. Diese Wesen waren eine Bedrohung, gefährlicher als der panische Geist in der Villa, aber trotzdem kamen sie nicht an das Geschöpf heran, das sich hinter ihnen verbarg, das kein Geist war, sondern …
    Wessen Gedanken dachte er? Wessen Wissen manifestierte sich und wurde zu dem seinen?
    Es war nicht die ewig misstrauische, perfide Stimme in seinem Kopf, nicht die bizarre Präsenz eines Wächters.
    Was sonst? Es fühlte sich nach Daniel an.
    »Diese Seite des Spiegels ist nicht die eure.«
    Etwas überlagerte in seiner Stimme. Bildete er sich das vielleicht nur ein?
    Gleichgültig. Das Wabern und Wogen hielt inne. Die Phalanx der Schwärze stockte.
    Kalte Wut flammte aus diesen furchtbar menschlichen Augen, Verachtung, Gier, Abscheu, Neid, Sehnsucht, Lust …
    Handelte es sich um ein Geschöpf oder viele? War das der gesammelte Hass vieler, die das Leben jenseits dieser unerträglichen Zwischenwelt zu ihrem machen wollten?
    Vielleicht. Möglicherweise waren das keine einfachen Geister, sondern ein Teil der Entität, die ihnen an diesem frühen Morgen vor Walters Tür aufgelauert hatte.
    Was unterschied sie? Welche Arten von Erscheinung gab es?
    Das Problem war unlösbar, zumindest jetzt.
    Seine Worte griffen … zumindest verharrten sie.
    Das ließ zwei Schlüsse zu: Er konnte sie zurückdrängen oder sie hielten sich aus Boshaftigkeit, Neugier oder sonst einem Gefühl zurück, bevor sie sie angriffen.
    Bei der zweiten Variante wollte er nicht wie ein gefällter Baum auf dem Boden knien. Er stemmte sich auf die Füße und ergriff Weißhaupts Hand.
    »Ich bin Walters Erbe.« Wieder die zweite Stimme. Sprach sie deutsch? Irgendwie klang das bizarr, nach einer Halskrankheit. Großer Gott, nicht ablenken lassen! »Ihr könnt mir nichts tun.«
    Wow, geiler Spruch … voll aus der Luft gegriffen. Das machte sicher unglaublichen Eindruck . Definitiv ein Fall der Kategorie famous last words . Was zum Henker verleitete einen logischen Menschen, solch einen Quatsch zu erzählen?
    Innerlich schlug er sich gegen die Stirn.
    Tatsächlich geschah … nichts. Die Nebelgestalten regten sich nicht.
    Wenn sie mit etwas mehr Humor gesegnet gewesen wären, hätten sie sich über ihn totgelacht.
    Diese mangelnde Reaktion konnte natürlich auch etwas anders bedeuten. Vielleicht verhinderten sie einfach nur die Flucht von hier?
    Ein Schauder rann ihm über den Rücken. Und dann?
    Dieses Mal schwieg diese bescheuerte Stimme in seinem Kopf.
    Super, schön, dass du mal keinen blöden Spruch parat hast.
    Er schluckte. Und nun wollt ihr uns gehen lassen?
    Nein, dieser Gedankengang besaß die falsche Tonart. Ihr werdet uns gehen lassen …
    Tatsächlich faserte die Phalanx auseinander und gab den Weg frei.
    Nicht bereitwillig, aber aus irgendeinem Grund erzwungen. Warum?
    »Kommen Sie.«
    Weißhaupt setzte sich langsam neben ihm in Bewegung. Sein Atem ging laut, abgehackt. Es hörte sich an, als würde er schnaufen. War das alles, was von seiner

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