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Der Rebell - Schattengrenzen #2

Der Rebell - Schattengrenzen #2

Titel: Der Rebell - Schattengrenzen #2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Meurer
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los?«
    »Schwer zu erklären.« Seufzend ließ Oliver den Kopf auf die Tischplatte sinken.
    »Versuch es. Ich glaube, ich bin ein ganz guter Zuhörer geworden, Oliver.«
    »Ich habe versucht, willentlich in diese Welt zwischen den Realitäten einzutauchen.«
    Matthias feixte. »Ging wohl schief, wie?«
    »Kurz und bündig: Ich habe mich so stark darauf konzentriert, wie es dort ausgesehen hat, dass ich erst nicht einschlafen konnte und später einfach weggeknickt bin, ohne zu träumen.«
    »Genau wie ich.« Daniel rieb sich die Schläfen. »Außerdem habe ich Kopfschmerzen, als hätte ich einen Kasten Bier im Wechsel mit Doppelkorn allein gesoffen.«
    »Irgendwie tut ihr mir leid.« In Matthias’ Stimme schwang nicht der geringste Hauch von Ironie mit. Er meinte es ernst.
    Überrascht hob Oliver den Kopf und stützte sich schwer auf die Küchentischplatte. »Das klingt nicht nach dir, Matthias.«
    Dieser zuckte mit den Schultern. Er ließ sich zurückfallen und leerte die Tasse. »Hast du noch einen Schluck für mich, Daniel?«
    »Ja.«
    Matthias schob ihm die Tasse zu, wandte sich aber an Oliver.
    »Eure Fähigkeiten sind die Hölle. Die wollte ich um nichts in der Welt haben müssen. Manchmal begreife ich nicht, wie ihr das überhaupt aushaltet.«
    »Deine ehrliche Meinung, wie?«, fragte Daniel, während er nachfüllte.
    »Ja.«
    Beide tauschten einen kurzen Blick miteinander.
    »Warum habt ihr versucht, dort hinzukommen? Ist das nicht der Ort, wo die Seelen hängen bleiben, die nicht ganz sterben?«
    Oliver nickte. »Auch wenn es bescheuert klingt, aber ich habe von einem Geist geträumt, der mir den Rat gab, den Weg durch die Spiegel zu nehmen.«
    Nun grinste Matthias doch. »Klein-Olli und Klein- Danni machen das brav.« Er zuckte mit den Schultern.
    Der beißende Spott entsprach eher Matthias’ Natur. Zumindest hatte sich der Status quo wieder hergestellt.
    »Gib nicht so viel auf das, was du träumst, sondern schütze dich vor dem, was du im wachen Zustand aushalten musst«, fuhr er milde fort. »Du lässt dich auf eine extreme Gefahr ein, die sehr real ist, Oliver. Amman Aboutreika ist ein Verbrecher.«
    »Das weiß ich.« Olivers Herz wurde schwer. »Ich mache es für euch, meine Familie und mich.« Er straffte sich. »Ihr müsst etwas gegen ihn in die Hand bekommen. Ich will auch nicht, dass er dich mit deiner Oma erpresst, Matthias. Das ist die Obergrenze von Scheiße für mich. Schließlich ist sie ja deine Familie.«
    Beinahe zärtlich strich Matthias über sein Haar. »Ich mache mir Sorgen um dich, Chris und Micha. Ihr seid ebenso meine Familie.«
    Oliver musste lächeln. Es fühlte sich gut an, von Matthias akzeptiert zu werden. »Wie gesagt, ich mache es auch für mich. Anders finde ich die Zusammenhänge nicht raus. Es muss einfach sein.«
    »Roth geht jedenfalls die Wände hoch, das glaubst du aber.«
    »Nicht nur der.« Daniel stand auf. »Ich ebenso.«
    Nachdenklich nickte Matthias. »Jeder von uns hat dich gern, Olli. Jeder mag den kleinen, stillen Michael und selbst der Kotzbrocken Christian ist uns allen ans Herz gewachsen. Hast du mal darüber nachgedacht, dass du die beiden in Gefahr bringst?«
    Sein Herz wurde schwer. Natürlich wusste er das. Aber sie standen in vielerlei Hinsicht unter Schutz. Kerstin und Jamal würden in hundert Jahren nicht zulassen, dass den beiden ein Haar gekrümmt wurde. Zusätzlich wären ständig Beamte in der Nähe und Amman würde seinen Trumpf kaum ausspielen, solange seine Pläne nicht gefährdet wurden.
    Für Chris und Micha würde alles erst mal besser werden. Sie konnten beinahe ihr altes Leben wieder aufnehmen. Amman konzentrierte sich in erster Linie auf seine Ziele, die Zwillinge waren also weitestgehend sicher, hoffentlich.
    »Guten Morgen.« George betrat die Küche. Er wirkte ausgeruht und gut gelaunt. In seiner Hand hielt er Daniels altes Handy. Wie war er denn an das Gerät gekommen? Oliver hätte Stein und Bein geschworen, dass er es in der Beintasche seiner Hose gehabt hatte. Instinktiv tastete er danach. Die Tasche war leer. Ach ja, gestern war die Beerdigung, auf der er den Anzug getragen hatte. Das Telefon hatte die ganze Zeit hier gelegen.
    »Ich kann dich jetzt überall orten. Tu mir den Gefallen und verlier es bitte nicht.«
    Überrascht drehte Oliver das Gerät. Es sah aus wie immer, alt, mitgenommen und uninteressant. »Wahnsinn, vielen Dank.«
    George klopfte ihm auf die Schulter. »Gern geschehen. Wir wollen dich ja im Blick

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