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Der Rebell - Schattengrenzen #2

Der Rebell - Schattengrenzen #2

Titel: Der Rebell - Schattengrenzen #2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Meurer
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deinen Vater geht.« Sein Blick verklärte sich leicht. Mit einem leichten Kopfschütteln lächelte er wieder. Er musste sich anscheinend zur Ordnung rufen. »Ich habe vor, einen besseren Anwalt als Jürgen Rüttgers zu bestellen. Dann hat Tom wenigstens eine Chance.«
    Die, nie wieder freizukommen?
    Olivers Herz raste. Aus dem Unwohlsein wuchs Zorn. Er spürte den Boden unter den Füßen beben.
    »Informierst du mich?« Das klang lahm.
    Amman nickte. »Sicher, Tom … entschuldige, Oliver.«
     
    »Das war Absicht. Der Kerl macht nichts ohne einen Plan. Er will mich einlullen, sonst hätte er mich nicht Tom genannt.«
    Camilla drückte ihn in die schäbigen Polster ihres Klubsessels zurück. Der weite Trompetenärmel ihres Kleides streifte seine Wange. »Komm runter, Olli. Das sorgt nur für Falten und graue Haare.«
    Daniel lachte leise. »Garantiert nicht bei ihm.« Er stützte sich auf die Sessellehne.
    Camilla grinste. »Zieh mal das Zeug aus. Du siehst aus wie ein Vertreter für Särge.«
    »Nehmt ihr mich eigentlich ernst?«
    Aus Daniels Augen verschwand jede Belustigung. »Ich mache mir ziemliche Sorgen.«
    Oliver stand auf und knöpfte das verschwitzte Hemd auf. Er hatte sich diesen Weg ausgesucht. Jammern und Schwanz einklemmen funktionierten nicht mehr. »Das stehen wir durch.« Oliver zog den weißen Stoff aus der Hose. » Aboutreika kann mir nicht untersagen, mich mit meinen Freunden zu treffen …«
    »Solange er nicht weiß, dass ich Kommissar bin, zieht das vielleicht.« Daniel fuhr sich nervös mit beiden Händen durch das Gesicht. »Wenn er das rauskriegt …« Er starrte Oliver durch seine Finger an.
    Was dann? Wie weit würde Aboutreika gehen? Er schreckte vor Mord schließlich nicht zurück. Der Gedanke legte sich wie Eisnebel um sein Herz.
    »Bleib lieber nicht in meiner Nähe, Daniel.« Oliver streifte das Hemd ab und kniete sich auf die Sitzfläche des Sessels. »Ich will dich nicht verlieren.«
    Wortlos umarmte ihn Daniel.
    »Wir sind auch noch da, Olli.« Camilla sammelte das Hemd auf. »Chris ist Pfleger, ich Kunststudentin. Daran ist nichts Auffälliges. Wenn du immer mal wieder bei uns bist, kann er dir nicht in die Parade fahren.«
    »Ich wünschte, du hättest von Anfang an nicht diesen vollkommen wahnsinnigen Plan gehabt, Olli.«
    Sacht strich Daniel über die Narben in Schulter und Rücken. In seinem Gesicht arbeitete es.
    »Meinhard und Roth wollen verhindern, dass Aboutreika unser Vormund wird. Chancen haben sie wahrscheinlich keine.«
    Daniel zuckte mit den Schultern. »Ich bin weder vom Jugendamt noch Anwalt. Aber ich kann mir kaum vorstellen, dass einer der beiden seine Ermittlungsergebnisse riskieren würde. Sie werden versuchen, dich im Auge zu behalten.«
    »Das klang vorhin anders.« Er ließ Daniel nicht zu Wort kommen. »Irene Meinhard sagte, Amman könne auch hinter die Spiegel sehen. Was meint sie damit?«
    Seufzend ließ Daniel ihn los.
    »Hier, ein T-Shirt von Chris.«
    Irritiert musterte Oliver das giftgrüne lila gemusterte Batik-Hemd in Camillas Hand. Im ersten Moment begriff er nicht, was er damit sollte. Erst als sie es ihm in den Arm drückte, verstand er, dass sie es ihm rausgelegt hatte.
    »Danke.« Er streifte es über. Was für ein Kartoffelsack, trotzdem fühlte es sich hundertmal besser an als die Trauermontur. »Nimmt Christoph dir das nicht krumm, wenn du einfach seine Sachen verleihst?«
    Sie schüttelte den Kopf und tippte sich gegen die Schläfe. »Verbindung, schon vergessen?«
    Unbehaglich nickte er. Alle war so außergewöhnlich begabt …
    »Irene …« Daniel rieb sich das Kinn. »Sie ist meine Tante.«
    Oliver nickte schwach. »Das weiß ich schon.«
    Eine Familie, beide waren dem Übersinnlichen gegenüber offen.
    »Sie ist leider extrem sensibel für alles Anormale, nicht Erklärbare. Sie sieht noch weitaus mehr als ich. Das macht sie fertig.«
    Die geröteten Augen, die großen Poren, ihre Schwammigkeit, im Zusammenhang mit Daniels Worten klang es danach, als würde sie dieses Talent mit Alkohol bekämpfen. »Sie trinkt, oder?«
    Er nickte. »Leider. Anders erträgt sie es nicht.«
    »Dann muss sie darunter leiden.«
    »Wahrscheinlich mehr, als sie zugibt.« Daniel sank etwas in sich zusammen. »Ich kann mir kaum vorstellen, wie viel sie wirklich sieht und weiß.«
    »Weißt du von ihr über die Wächter und all die anderen Erscheinungen?«
    Daniel zögerte einen Augenblick. »Ja, als ich ihnen das erste Mal begegnete, erklärte sie mir

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