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Der Rebell - Schattengrenzen #2

Der Rebell - Schattengrenzen #2

Titel: Der Rebell - Schattengrenzen #2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Meurer
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gut, danke.«
    Oliver starrte aus brennenden Augen zur Tür. Weißhaupt war doch nicht so verkehrt. Er setzte sich wirklich ein. Wahnsinn. Dankbar lächelte er, als Weißhaupt auf den Flur trat.
    Dicht vor Michael und ihm blieb er stehen. »Hoffen wir mal, dass wir das Okay bekommen.«
    Daniel lehnte sich in den Türrahmen und schob seine Daumen durch die Gürtelschlaufen. Michael regte sich. Er tastete nach Daniels Arm.
    »Danke.«
    Christian wurde vorsichtig die Stufen hinabgetragen. Langsam folgten Oliver und Michael. Roth begleitete sie. Er sprach leise mit dem Notarzt. Oliver hörte ihre Stimmen, nahm aber nicht wahr, was sie sagten. Er beobachtete seinen kleinen Bruder. Der ferne, teilnahmslose Blick schmerzte.
    Wahrscheinlich hatten ihn die Medikamente betäubt oder – was schlimmer wäre – Christian wollte ihn nicht sehen. Weshalb? Weil er nicht bei ihm war und eingegriffen hatte?
    Das wäre schrecklich.
    Leider regte sich Chris kein bisschen. Vor dem Krankenwagen ergriff Oliver seine Hand. Die kalten Finger entglitten den seinen. Lediglich Christians Lider bewegten sich.
    Konnte oder wollte er nicht reagieren? Als die Trage in den Wagen gehoben wurde, wandte Chris den Kopf ab. Er wollte nicht. Ein Stich ging durch Olivers Brust. Wie sollte er Chris zeigen, dass er da war und ihn liebte? Sollte er erzwingen, mitfahren zu dürfen …? Unerwartet legte sich eine schwere, warme Hand auf seine Schulter.
    »Er fängt sich schon wieder, Oliver.«
    Roth, natürlich, er war ja mitgekommen.
    Ohne sich zu dem Kommissar umzudrehen, schüttelte er den Kopf. »Nein, er ist verletzt. Ich war viel zu lang für meine beiden Kleinen nicht da.«
    Der Notarzt stieg in sein Auto. Die Türen des Rettungswagens wurden geschlossen. In der Sekunde ruckte Chris’ Kopf herum. Angst stand in seinen Augen. Der Blickkontakt riss ab. Olivers Kehle schnürte sich zusammen.
    Michael klammerte sich an ihn.
    »Dann musst du ihm zeigen, dass du immer noch sein großer Bruder bist«, sagte Roth.
    Matthias, den Oliver die ganze Zeit nicht gesehen hatte, eilte aus der Buchhandlung. Er streifte seine Kapuze über.
    Mit einem kurzen Nicken ging er zu dem roten Audi – Weißhaupts Wagen.
    Oliver wandte sich zu Roth, wobei er seine Hand abschüttelte. »Wie soll ich Chris das beweisen? Walter will mich nicht hier haben.«
    »Dein Großvater hat auf die aktuellen Entwicklungen keinen Einfluss mehr.«
    Ach? Wirklich? Was meinte er damit?
    Oliver schluckte seinen Ärger. »Was heißt das genau?«
    Roth hob die Schultern. »Gib mir Zeit bis heute Abend. Ich muss noch einige Punkte mit meiner Vorgesetzten absprechen. In Ordnung?«
    Er meinte wohl Irene Meinhard? So hieß seine Chefin, eine für ihn immer noch unbekannte Größe. Er wusste nur, dass sie erste Kriminalhauptkommissarin war.
    Er atmete tief die kalte Luft ein. Sein Verstand klärte sich etwas.
    Im Zusammenhang mit den zwei Angriffen auf Chris würde sie hoffentlich Polizeischutz anordnen. Vielleicht erhärtete sich der Verdacht gegen Walter, aber was hieß das im Klartext?
    Davon abgesehen hatte er Michaels Worte – und die seines ständig dazwischenredenden Alter Egos – nicht vergessen. Was stand also tatsächlich hinter allem? Vielleicht konnte er ein wenig mehr Licht in die Sache bringen. Immerhin hatte Michael ihm von dem Mann erzählt, der in den Kellern verschwand.
    Vielleicht ergab sich jetzt eine Möglichkeit, sich umzusehen. Unter Roths strengem Blick würde es schwer werden, sich frei zu bewegen.
    Die Motoren starteten. Langsam, mit eingeschaltetem Blaulicht, ohne Sirene, rollte der Rettungswagen vom Bürgersteig auf die Straße. Der Notarzt folgte. Das Schlusslicht bildete der rote Audi.
    Matthias sah in den Rückspiegel. Sein Blick traf Oliver. Lag Sorge darin? Sicher nicht. Davon abgesehen waren sie zu weit voneinander entfernt.
    Trotzdem hinterließ dieser Moment ein fades Gefühl.
    »Kommt mit!« Roth wies mit einer Kopfbewegung zum Hauseingang.
    »Micha und ich möchten gern einen Moment Ruhe haben. Ist das okay?«, fragte Oliver.
    Zögernd nickte der Kommissar. »Holt euch aber keine Erkältung bei dem Regen.«

Blendwand
     
     
     
    S ie gingen ein Stück weit die Oranienstraße hinunter. Dank des Regens und der billigen Leuchtreklamen diverser Kioske und To -Go-Pizzerien wirkten die prachtvollen Klassizismusbauten heruntergekommen und trist. Busse überholten die im Berufsverkehr feststeckenden Pkws. Dank der Blockade vor Walters Laden geriet der

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