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Der Rebell - Schattengrenzen #2

Der Rebell - Schattengrenzen #2

Titel: Der Rebell - Schattengrenzen #2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Meurer
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Feuchtigkeit, als atme etwas seine gesamte Finsternis aus. Keuchend fuhr er herum.
    Sein Herz hämmerte. Gleißend schoss die Angst durch seinen Körper.
    Weg! Fort aus dem Sichtfeld dieser Erscheinung. Erschrocken riss sich Oliver aus dem Bann los.
    Micha schien es nicht anders zu ergehen. Panisch wirbelte er herum und rannte los. Mit langen Schritten folgte Oliver. Insekten flohen vor ihm. Stützen und Bogendurchgänge flogen an ihm vorüber. Fast hatte er den Kleinen eingeholt, als Weißhaupt auf den Quergang trat. Ungebremst rannte Micha in ihn hinein. Die Wucht trieb ihn zurück. Benommen blieb er stehen und rieb sich die Wange. Oliver konnte gerade noch bremsen. Was, verflucht, machte der denn hier?
    Fassungslos starrte der Kommissar sie an.
    Oliver wusste, dass Weißhaupt nicht begeistert war, okay, stinksauer. »Was macht ihr hier unten?« Der Kommissar ließ seine Pranke auf Michas schmale Schulter fallen, schob ihn aber zu Oliver. »Ab, hoch, alle beide.«
    »Nein. Ich muss mir etwas ansehen, was Micha …«
    »Der Mann, der durch die Wand ging?« Weißhaupt klang in keiner Weise spöttisch.
    Seltsam. Aber woher wusste er davon? Oliver sah zu Micha, der zurückwich. Klar, der Kleine hatte es Weißhaupt gesagt. Behutsam nahm Oliver ihn in den Arm. »Demnächst sagst du mir, wem du noch davon erzählt hast.«
    Micha nickte.
    Oliver wandte sich an Weißhaupt. »Warum überprüfen Sie eine Geistergeschichte?«
    »Weil Kinder in solchen Geschichten die Wahrheit verpacken.«
    Der Ernst in seiner Stimme ließ Oliver nachdenklich nicken. Weißhaupt hatte recht.
    »Entschuldigen Sie …«
    Mit einem Schulterzucken wandte sich der Kommissar ab.
    »Wenn du schon mal da bist, Michael, kannst du mir auch zeigen, wo der Mann verschwunden ist.«
    »Haben Sie denn Hinweise gefunden?« Er deutete nach oben. »Wegen Chris meine ich.«
    »Noch nicht. Aber ihr habt hier einen Zugang in die Kanalisation. Also könnte tatsächlich jemand einfach so verschwinden.« Er wies in eine Richtung. »War das in etwa dort drüben?«
    Michael nickte.
    Ohne eine weitere Erklärung ging Weißhaupt voran.
    »Wovon redet er?«, flüsterte Michael.
    »Wahrscheinlich gibt es einen Kanalzugang.«
    »Unheimlich.«
    Grimmig nickte Oliver. Nicht nur das.
    Kalt, feucht und tonnenschwer lastete das alte Haus über ihnen. War es nur das? Nein. Kaum spürbar wuchs die Präsenz von etwas Unaussprechlichem. Das Gefühl – er kannte es bereits. Es war wie hinter den Spiegeln gewesen, bevor Marc sich veränderte. Was lauerte hier?
    Es unterschied sich deutlich von dem alten Mann im Heim.
    Die Erscheinung war gut gewesen, vielleicht nicht glücklich, aber ein positives Wesen. Was hier lauerte, durchdrang die Mauern bis in ihre Fundamente. Was es war? Unmöglich zu sagen. Aber das Gefühl dabei war schrecklich vertraut … blanke Angst, die sich mit Klauen in seine Seele schlug. Ein erstickender Kloß bildete sich in seinem Hals. Das Pochen seines Herzens echote bis in die Fingerspitzen. Der dumpfe Druck in seinen Schläfen …
    Verflucht, mach dich nicht kirre, damit ziehst du es an.
    Dieses Mal schien die Stimme auf seiner Seite zu stehen. Es gelang ihm, das Gefühl abzuschütteln.
    Gut so.
    Ein schwaches Geräusch erklang aus einer der Kammern.
    Was war das? Ratten? Vielleicht Katzen? Hatten Micha und Weißhaupt etwas gehört?
    Der Beamte ging unbeirrt weiter. Michael schluckte leise. Fraglos. Seine Haut war kalt. Schweißperlen benetzten sein wirres Pony. Stumm drängte Micha sich an ihn. Sein Griff verstärkte sich.
    Gezwungen ruhig folgten sie Weißhaupt.
    Ein eigenartiger Geruch, begleitet von einem Hecheln, stieg auf. Irrte er sich? Sein Blick strich über die Holzverschläge. Nichts.
    Das Geräusch wiederholte sich, weitaus näher, deutlicher. Oliver versuchte, sich zu beherrschen.
    Aus der Kammer neben ihnen drang ein Schleifen, das ihnen parallel folgte.
    Was war das?
    »Da ist was.« Michaels leise Stimme hatte die Gewalt eines Donnerschlages.
    Weißhaupt sah sich erschrocken um. »Wo?«
    Micha blieb stehen. Er wies auf die Kammer.
    Oliver kniff die Augen zusammen. Hinter der Lattentür glaubte er, Bewegungen wahrzunehmen.
    Micha hatte recht. Da war tatsächlich etwas. Sein Herz setzte aus. Keuchend wich er zurück.
    Das? Unmöglich. Jetzt drehte er durch. Das war ganz klar nicht real!
    Und doch … Durch die Freiräume zwischen den Latten ragte etwas Monströses auf. Das Ding war groß und nicht einmal im Ansatz humanoid . Fast erinnerte

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