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Der Rebell - Schattengrenzen #2

Der Rebell - Schattengrenzen #2

Titel: Der Rebell - Schattengrenzen #2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Meurer
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Blick flackerte.
    Michaels Finger schlossen sich fester um Olivers. Mit dem Kopf wies er von Daniel fort.
    Er wollte etwas unter vier Augen besprechen.
    Oliver schüttelte den Kopf. Gerade ging es nicht.
    Eine der beiden Rezeptionistinnen wandte sich ihnen zu. Geschäftsmäßig freundlich lächelte sie.
    »Wie kann ich helfen?«
    Zur Antwort reichte Daniel ihr seinen Dienstausweis.
    »Ich bin Kriminalkommissar Daniel Kuhn. Vorhin ist ein Junge eingeliefert worden – Christian Hoffmann.«
    Sie straffte sich. »Wenn Sie einen Moment warten, informiere ich Ihren Kollegen, der kommt Sie abholen.«
    Daniel nickte. Sie griff nach seinem Ausweis und tippte eine Telefonnummer ein. Daniel lehnte sich gegen den Tresen. Oliver stützte den Ellbogen auf und zog Michael in seinen Arm. »Ganz schön viel Sicherheitsaufwand.«
    »Sollte auch so sein. Wenn die Gefahr eines Angriffs besteht, müssen wir so handeln.«
    »Herr Kuhn?« Die Dame neigte sich über die Granittheke. Sie reichte ihm seinen Ausweis zurück. »Herr Habicht holt Sie gleich ab. Würden Sie bitte dort drüben warten?«
    Sie wies auf einen eleganten Wartebereich, der ungemütlicher kaum sein konnte.
    Oliver schob Michael voran, während Daniel sich bedankte.
    »Meinst du, Daniel glaubt mir?« Michaels Stimme ging in den Hintergrundgeräuschen und dem Geklapper hoher Absätze auf dem Plattenboden fast unter.
    »Sieht so aus, Micha.«
    Aber warum? Angeblich war das doch schon einmal passiert. Wieso hatte Daniel beim ersten Mal nicht genauso reagiert?
    Eine leise Stimme in seinem Kopf flüsterte: Vielleicht hat er sich damals noch nicht darum gekümmert. Genaues wusste Oliver nicht. Schließlich war er nicht dabei gewesen.
    Daniel folgte ihnen. Er ließ sich auf eine der gepolsterten Lederbänke fallen. Michael setzte sich neben ihn, während Oliver stehen blieb.
    »Warum bist du vorhin so erschrocken, als Micha von den Geistern sprach?«
    »Weil ich nie auf die Idee gekommen wäre, dass es sich um mehr als einen handelt.«
    Zweifelnd hob Oliver eine Braue.
    »Glaub es oder lass es.« Daniel richtete sich ein Stück weit auf.
    Der Ärger in seiner Stimme war echt. Er war sicher, dass es sie gab. Die Erkenntnis erschütterte Oliver. Langsam ließ er sich nieder. Löste das alte Haus solche Eindrücke aus? Das im Keller übertraf schließlich alles, was in der Realität, nicht hinter den Spiegeln, passiert war. Hierbei handelte es sich nicht um einen Geist, sondern um ein Wesen. Er hatte es schon einmal hinter den Spiegeln erlebt. Wozu diente es?
    Damals blieb nicht die Zeit, es herauszufinden. Dazu wurde er zu schnell ins Leben zurückgeholt. Was tat ein solches Monster? Hielt es die Geister tatsächlich dort, wohin sie gehörten, wie es sein Alter Ego versuchte, ihm weiszumachen.
    Oliver umschlang Michael.
    Offenbar war ihm die Nähe momentan zu viel. Er entwand sich rasch. Der leicht trotzige Blick zog eine deutliche Grenze. Besser war es, erst mal die Existenz der Geister zu begründen. Oliver musterte Daniel. »Was löst diese Erscheinungen aus?«
    Nachdenklich wiegte Daniel den Kopf. »Schreckliche Ereignisse wie Unfälle und Morde.«
    »Aber warum so forciert in Walters Wohnung? Das begreife ich nicht.«
    Daniel schwieg. Er dachte offenbar nach.
    »Was hat Walter getan?« Oliver legte den Kopf schräg. »Hat es etwas mit den Toten im Keller zu tun?«
    Michael nickte heftig.
    Oliver fuhr zusammen. »Und was?«
    »Er redet manchmal mit einer unheimlich hübschen Frau und einem ganz kleinen Mädchen, so wie Marc.« Er machte eine Handbewegung auf Höhe eines knappen Meters. »Er nennt beide Schatz. Sie kommen auch von da unten.«
    Oliver lief ein Schauder über den Rücken. Eine hübsche Frau und ein kleines Kind – zwei der Toten aus dem Keller?
    Wurden sie dort ermordet? Wenn ja, von wem? Vielleicht handelte es sich ja um eine von Walters Ehefrauen. Allein die Bezeichnung Schatz deutete darauf hin.
    Großer Gott, bis vor Kurzem hätte er diesen Schluss nicht in Betracht gezogen.
    Micha war kein Träumer. Er besaß wenig Fantasie. Nachdem was passiert war, was sie beide erlebt hatten, stimmte es mit sehr großer Wahrscheinlichkeit.
    Daniel drückte seine Hand. »Vertraue dem Instinkt deines kleinen Bruders, Olli. Micha ist verdammt sensibel für Erscheinungen und gleichzeitig stark genug, dass sie nicht an ihn herankommen, weswegen sie sich auf Chris konzentrieren. Er ist anfälliger und schwächer.«
    Olivers Atem stockte.
    »Weißt du, was du da

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