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Der Rebell - Schattengrenzen #2

Der Rebell - Schattengrenzen #2

Titel: Der Rebell - Schattengrenzen #2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Meurer
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oder weniger legal handelnder Geschäftsmann. Matthias klang aber bei seinem Vergleich mit Ancienne Cologne, als sei er einem Wächter oder dieser gestaltlosen Erscheinung begegnet.
    Zumindest gab er zu, dass er seine Finger im Spiel hatte und ihm alles über den Kopf gewachsen zu sein schien. Aber was meinte er mit der Passage, es betreffe auch Camilla?
    Fragend musterte er Camilla und Daniel. Michael stützte sich auf seine Schultern. »Hat er was damit zu tun?«
    Oliver legte den Kopf in den Nacken, um den Blick seines Bruders aufzufangen. »Sieht ganz danach aus, Micha.«
    Welche Geschichte hatte ihm Matthias aufgedrückt?
    Sie waren verwandt, Cousins – was sich daraus schließen ließ, dass Vater Habicht und Mutter Hoffmann Halbgeschwister sein mussten, verbunden durch Walter Markgraf.
    Laut Matthias hatte er erst im Verlauf der Überwachung und Ermittlung davon erfahren und alle weiteren Informationen von seiner Großmutter erhalten. So weit, so gut. Das klang bestenfalls wie die Vorgeschichte zu der Mail.
    Er las den Text erneut.
    Kennst du den Geschäftsmann Thomas Hoffmann? Wahrscheinlich nicht, oder? Ich würde dich bitten, dass du dich mit ihm oder zumindest mit seinem ältesten Sohn in Verbindung setzt.
    Warum sollte Camilla unbedingt mit ihm oder seinem Vater reden? Vor allem, wie sollte sie den Mord verhindern?
    Schließlich war sie nur eine junge Frau, die sicher keinem 100-Kilo-Mann gewachsen war, der boxte und Kampfsport betrieb. Ihr Wissen um irgendwelche mystischen Zusammenhänge hätten weder Faust noch Messer aufgehalten.
    Aber Matthias sprach sie ja sicher nicht umsonst an.
    Er fixierte sie. »Warum glaubst du, hat er die Mail an dich geschickt?«
    »Ich nehme an, weil ich in Wiesbaden wohne und er mir vertraut.«
    Oliver schüttelte den Kopf. »Wenn er dir vollkommen vertrauen würde, hätte er sich schon längst mit dir ausgesprochen und würde nicht krampfhaft nach Ausflüchten für die Mail suchen.«
    »Auch wieder wahr.«
    »Er hätte sich auch an mich wenden können«, warf Daniel ein.
    Oliver musterte ihn nachdenklich.
    »Nein, ihr seid zwar Kollegen und kennt euch, aber als Freunde würde ich euch nicht unbedingt bezeichnen.« Er rieb sich nachdenklich übers Kinn. »Ich denke mal, dass er Camilla aus einem bestimmten Grund angeschrieben hat. Wenn es um einen Hilferuf im Allgemeinen gegangen wäre, so hätte Matthias einfach Roth informieren können.« Er schüttelte den Kopf. »Der Aufruf ging direkt an dich. Er erwartet von dir, dass du hinter die Worte steigst und danach handelst.«
    Sie zog eine Braue hoch. »Wie war das? Sagt es mit Worten?«
    Micha musterte sie neugierig.
    Langsam und tief sog Oliver die Luft ein. »Hat es etwas mit deinen Fähigkeiten zu tun?«
    Sie fuhr so heftig zusammen, dass selbst Michael nervös aufkeuchte .
    »Ja verdammt.« Sie schlug sich die Hand vor die Stirn. »In Ancienne Cologne habe ich gemerkt, dass ich die Wirklichkeit manipulieren kann. Im letzten Jahr ist Chris dort unten von Andreas Grimm, dem ehemaligen Partner von Matthias und Bernd, erschossen worden. Ich habe ihn zurückgeholt. Das ist, was Matthias von mir wollte. Ich soll deinen Vater beeinflussen, nicht zu töten.«
    Die Manipulation der Wirklichkeit? Camilla konnte Gott spielen, wenn es ihr gefiel? Fassungslos starrte Oliver sie an. War die Gabe Segen oder Fluch?
    Er war lang genug Rollenspieler, um sich auszumalen, welche Konsequenzen eine Änderung des Schicksals haben konnte. Was einer Person half, konnte tausend anderen schaden. Mühsam schluckte er. Sein Mund fühlte sich trocken an.
    »Das ist eine unglaubliche Fähigkeit. Wenn du damit nicht extrem vorsichtig umgehst, kannst du Katastrophen auslösen.«
    Ihr Blick versuchte, seinen zu halten. Aus unnatürlich großen Augen starrte sie ihn an. Offenbar tasteten ihre Gedanken auch weiter.
    Micha drehte sich in ihrem Arm. »Dann hol Mama, Elli und Marc zurück.«
    »Das kann sie nicht.« Daniel schüttelte nachdrücklich den Kopf, als Michael enttäuscht den Kopf sinken ließ.
    »Er hat recht. Ich habe nur Einfluss auf den aktuellen Moment.« Camilla sprach sehr leise. »Wenn ich in der Nacht dabei gewesen wäre, hätte ich handeln können, aber ich kann eine Seele nicht aufhalten, wenn sie den Körper verlassen hat.«
    »Trotzdem ist es eine unglaubliche Fähigkeit.« Oliver schüttelte den Kopf. »Und keine gute.«
    Camilla seufzte. Sie sank in sich zusammen. Lediglich Michael hielt sie noch aufrecht. »Ich weiß. Deswegen

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