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Der Rebell

Titel: Der Rebell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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ein paar Nadeln aus ihrem Haar. Nervös zuckte sie zusammen, als Peter näher zu ihr trat.
    »Ich will dir nur helfen«, versicherte er. Geschickt befreite er den chiffrierten Brief aus ihren goldblonden Locken. »Danke. Gute Arbeit.«
    Sie nickte und fühlte sich elend. In letzter Zeit wurde ihr immer öfter übel. Der Krieg forderte seinen Tribut.
    »Alaina, du weißt gar nicht, wieviel dir die Konföderation verdankt.«
    »Jetzt muß ich zum Fluß zurückreiten ...«
    »Eines Tages werden uns gemeinsame Interessen zusammenführen ...«
    »Und du wirst eines Tages erkennen, daß ich verheiratet bin, Peter.«
    In seinen hellblauen Augen erschien ein kalter Glanz. »Wenn der Krieg vorbei ist, wirst du verwitwet sein.«
    »Vielleicht sterben wir alle, bevor das Gemetzel ein Ende findet. Aber du wirst wohl kaum meine Sympathien gewinnen, wenn du meinen Mann zu ermorden drohst.«
    Wütend ballte er die Hände. »Merkst du denn nicht, daß er ein elender, niederträchtiger Verräter ist? Alaina, ich liebe dich. Immer habe ich dich geliebt ...«
    »Aber du hast eine andere geheiratet.«
    »... und ich werde diesen verdammten McKenzie in seinem Sumpf aufspüren und töten. Wir beide sind füreinander bestimmt, Alaina. Bald wirst du's wissen.« Abrupt kehrte er ihr den Rücken zu und verließ das Haus.
    Wenige Sekunden später erschien Englewood, und Alaina fragte sich, ob er das Gespräch belauscht hat. »Maggie wird Ihnen im Salon eine Mahlzeit servieren. Danach bringe ich Sie zum Fluß zurück.« Alaina hatte keinen Appetit. Aber aus Höflichkeit würgte sie ein paar Bissen hinunter.
    Während sie mit Englewood zum Fluß ritt, hörte sie eine Frau und einige Kinder schreien. Bestürzt starrte sie ihren Begleiter an, der die Achseln zuckte. »Was geht hier vor?«
    Verächtlich spuckte er auf den Boden. »Verräter! Kümmern Sie sich nicht darum.«
    Ohne zu antworten, drückte sie ihre Knie in die Pferdeflanken und galoppierte in die Richtung, aus der das Geschrei ertönte.
    Bald hatte sie ein schönes Plantagenhaus erreicht, das von Soldaten in Brand gesteckt wurde. Andere Männer tummelten sich auf dem Rasen. Lachend stießen sie eine junge Frau hin und her, die ein Baby im Arm hielt. Drei andere Kinder, etwa vier, fünf und sieben Jahre alt — drückten sich schluchzend aneinander.
    Empört ritt Alaina auf die Soldaten zu. Kein Rebell durfte sich so niederträchtig benehmen. »Um Gottes willen, was tun Sie da?«
    Nur widerstrebend ließen sie die junge Frau los. »Diese Leute sind Verräter«, erklärte einer der Männer, »und deshalb wird ihr Haus niedergebrannt.«
    »Haben Sie Beweise für den Verrat?«
    »Captain O'Neill hat's gesagt, also stimmt's«, war die ärgerliche Antwort.
    »O nein, wir sind keine Verräter!« verteidigte sich die junge Frau. »Von Anfang an haben wir erklärt, wir seien Unionisten. Aber das spielt ohnehin keine Rolle mehr. Mein Mann fiel in der Schlacht von New Orleans.«
    Alaina schwang sich aus dem Sattel. »Gentlemen, so dürfen sich die Soldaten, die für die Freiheit des Südens kämpfen, nicht verhalten.«
    Beschämt senkten die vier jungen Männer den Kopf. Alaina spürte plötzlich eine Hand auf ihrer Schulter. Als sie sich umdrehte, starrte sie in Peter O'Neills Gesicht.
    »Dieses Schicksal droht allen Verrätern, meine Liebe«, bemerkte er ungerührt. »Sieh doch!«
    Aus dem schönen Haus begannen die Flammen zu züngeln. Schluchzend sank die junge Frau auf die Knie, das Baby an sich gepreßt, und die drei Kinder rannten zu ihr. Alaina rammte einen Ellbogen in Peters Rippen, und er ließ sie stöhnend los. Entschlossen stürmte sie zu dem brennenden Haus, riß ihr Cape von den Schultern und schlug damit auf die Flammen ein. »Ihr Mann ist tot!« schrie sie Peter an, der ihr gefolgt war. »Und sie hat vier kleine Kinder! Was können diese armen Menschen den Rebellen antun?«
    Seine Augen verengten sich. Dann befahl er den Soldaten: »Löscht das Feuer!« Erleichtert atmete sie auf. »Bist du jetzt glücklich, Alaina? Bald werden andere Flammen brennen . . . Ich schicke dir eine Eskorte, die dich zum Fluß begleiten wird.«
    »Nicht nötig. Ich habe keine Feinde, die mich bedrohen könnten.« Sie eilte zu ihrem Pferd zurück und stieg auf.
    Ehe sie davonreiten konnte, lief die junge Frau zu ihr und berührte ihren Arm. »Vielen Dank, Ma'am.«
    »Ein Glück, daß sich diese Männer noch rechtzeitig auf Anstand und Ehre besonnen haben. Alles Gute.«
    Schnell wie der Wind galoppierte

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