Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Rebell

Titel: Der Rebell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
Vom Netzwerk:
Lokalregierung betrifft, haben die Politiker von Florida nie ein Blatt vor den Mund genommen.«
    »Offen gestanden, ich weiß nicht genau, was ich empfinde — oder was ich tun würde, wenn ich einen Entschluß fassen müßte.«
    »Du bist beim Unionsmilitär.«
    »So wie viele Südstaatler, Sir«, erwiderte Ian bedrückt.
    »Und die meisten wissen, vor welche Wahl man sie stellen könnte. Glauben Sie mir, wir nehmen dieses Problem nicht auf die leichte Schulter. Wer den Süden liebt, muß nicht unbedingt gegen die Union eingestellt sein. Aber zahlreichen Soldaten aus den Südstaaten mißfällt die Art und Weise, wie der Norden über die Sklaverei in den Sklavenstaaten zu bestimmen versucht. Die Amerikaner lassen sich nicht gern Vorschriften machen. Die Südstaatler vielleicht am allerwenigsten. Da unsere Wirtschaft nun mal auf der Sklavenarbeit basiert, glauben zahlreiche Leute, der Allmächtige würde die Sklavenhaltung sanktionieren. Manche weisen nachdrücklich auf die Sklaven hin, die der biblische Abraham besessen hat.«
    »Während die Abolitionisten, diese Kriegshetzer, die Sklaverei für falsch halten.«
    »In der Tat.«
    »So wie die McKenzies.«
    »Wie ich darüber denke, wissen Sie sehr gut, Teddy. Daraus habe ich nie ein Geheimnis gemacht.«
    Eine Zeitlang starrte der alte Mann nachdenklich vor sich hin. »Ian, ich fürchte, du wirst dein kostbares Cimarron verlieren. Aber die Präsidentenwahl steht noch bevor. Vielleicht geschieht ein Wunder, und die Vernunft wird siegen — woran ich allerdings zweifle. Nun, was immer die Zukunft bringen mag, du bist mit meiner Tochter verheiratet. Wie sehen deine Pläne aus? Welche Order hast du erhalten?«
    »Ich werde nach Washington reisen, mit neuen Landkarten, die in der Hauptstadt registriert werden müssen.«
    »Wo wird deine Frau leben?«
    »Nun ja ...«
    »Das hast du dir offenbar noch gar nicht überlegt. Weil deine Hochzeit nicht geplant war.«
    »Ich wollte immer heiraten, Sir.«
    »Aber nicht meine Tochter.«
    »Cimarron war stets mein Zuhause«, antwortete Ian ausweichend.
    »Trotzdem wirst du nicht hier leben. Und du hast keine Ahnung, wo du die nächste Zeit verbringen wirst.«
    »Vermutlich werde ich zwischen den Everglades und Washington hin und her reisen.«
    »Unter diesen Umständen möchte ich dich bitten, Alaina auf meine Insel zu bringen, wenn dein Urlaub zu Ende geht. Dort soll sie bleiben, bis du ein ortsgebundenes Kommando übernimmst.«
    Ian zögerte und fühlte sich unbehaglich. Dafür gab es stichhaltige Gründe. In Teddys Wildnis lebte man nicht ungefährlich. Die Florida Keys und die Südostküste wurden oft von Strandräubern und Freibeutern heimgesucht
    — schon seit den Tagen, in denen die ersten Weißen mit wertvollen Schiffsfrachten den Atlantik überquert hatten.
    Um die Familie seines Onkels, die in der Nähe des zerstörten Forts wohnte, sorgte sich Ian nicht. James liebte die Abgeschiedenheit des tiefen Südens, hatte viele Kämpfe ausgefochten und konnte sehr gut für sich selber sorgen, ebenso seine Kinder.
    Während der Seminolenkriege hatte er das Volk seiner Mutter verteidigt. Niemals würden die Indianer Onkel James oder seine Familie angreifen. Die McKenzies waren in den Everglades sicher, vor weißem Abschaum und dem zumeist berechtigten Zorn der Roten. Aber andere Leute ...
    »Nun, Ian?« fragte Teddy.
    »Wenn ich an Dr. Perrine denke ...« Am 7. August 1840 war Dr. Henry Perrine, ein Arzt und Botaniker wie Dr. McMann, von Indianern ermordet worden. Ian, damals noch ein kleiner Junge, hatte seine Eltern darüber reden hören.
    »Das geschah während des zweiten Seminolenkriegs. Dieser Konflikt ist beendet.«
    »Vor zwei Jahren flammten die Feindseligkeiten wieder auf.«
    »Da ich stets ein Freund der Seminolen war, wurde meine Insel verschont. Viele meiner Angestellten sind Indianer, Schwarze oder Mischlinge.«
    »Auch Dr. Perrine war ein Freund der Indianer.«
    »Aber er lebte auf Indian Key, wo dieser Schurke Housman sein Strandräuber-Imperium regierte. Der Kerl wollte von den United States zweihundert Dollar für jeden Seminolen kassieren, den er umbringen würde. Und ich glaube, der Indianertrupp, der Perrine tötete, hatte es in Wirklichkeit auf Housman abgesehen.«
    »Was für eine tragische Ironie! Housman und seine Frau entkamen, und Perrine, der Seminolenfreund, mußte sterben.«
    »Natürlich verstehe ich deine Sorge, Ian, aber Alaina hat stets unbeschadet auf meiner Insel gelebt. Falls uns irgendwelche

Weitere Kostenlose Bücher