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Der Rebell

Titel: Der Rebell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Gefahren drohen, würde ich mich sofort an deinen Onkel wenden. Bitte, bring meine Tochter zu mir.«
    »Also gut, Sir. Da ich ihr vorerst kein Heim bieten kann, klingt Ihr Vorschlag vernünftig.«
    Teddy atmete erleichtert auf. »Wenn du nichts dagegen hast, werde ich Alaina sagen, diese Entscheidung hättest du getroffen. Sonst protestiert sie womöglich. Meine Tochter ist nun mal ein typisches Kind unserer schönen Südstaaten — sie läßt sich nichts sagen, von ihrem Vater schon gar nicht, eher noch von ihrem Ehemann. Aber nun fang endlich zu frühstücken an. Habe ich dir schon von meinen neuen Limonenbäumen erzählt?«
    Lächelnd schüttelte Ian den Kopf und holte Speck, Rühreier, Räucherfisch und frischgebackenes Brot vom Buffet. Während er aß, hörte er seinem Schwiegervater zu, der in lebhaften Worten seine Zitrus- und Aloe-Plantage beschrieb. Mit Tante Teela war Teddy besonders eng befreundet. Früher hatte sie einem Militärarzt assistiert, und nun benutzte sie einige von Teddys Pflanzen, um Heilsalben und Arzneien herzustellen. Ian glaubte, die gemeinsamen Interessen der beiden hätten Julian und Brent zum Medizinstudium inspiriert.
    Nach dem Frühstück entschuldigte er sich bei Teddy und ging auf die Suche nach seinem Vater. Aber im Arbeitszimmer traf er nicht Jarrett, sondern seinen Onkel an.
    »Weißt du, wo Vater ist, Onkel James?«
    »Das würde mich auch interessieren. Jeeves teilte mir mit, deine Eltern seien ausgeritten. War die Geburtstagsparty nicht großartig? Darauf freue ich mich jedes Jahr. Aber gestern empfand ich trotz aller Festesfreude ein seltsames Unbehagen — so als wäre es das letzte Mal gewesen.«
    »Glaubst du, daß es zum Krieg kommen wird?«
    »Damit rechne ich. Seit Jahren steuern wir darauf zu.« Zögernd fuhr James fort: »Weißt du, daß ich deine Uniform hasse?«
    Ian hob verwundert die Brauen. Gewiß, sein Onkel hatte während des zweiten Seminolenkriegs gegen die US-Army gekämpft. Andererseits war er mit vielen Männern befreundet, die der Army angehört hatten. Ians Großmutter väterlicherseits entstammte einer vornehmen weißen Familie aus Charleston. Aber James Mutter war eine Seminolin gewesen, seine erste Frau ein Halbblut, so wie er selbst.
    Seine älteste Tochter war also ebenfalls eine halbe Seminolin. Natürlich floß auch in den Adern der Kinder, die Teela ihm geschenkt hatte, Indianerblut. James fühlte sich den Seminolen und den Mikasuki-Indianern in Florida eng verbunden. Sie alle hatten unter den Gewalttaten der US-Army gelitten.
    »Onkel James, du weißt, daß ich ...«
    »Natürlich, Ian, dein Vater hat einen ehrenwerten Mann großgezogen. Lieber würdest du sterben, als ein Unrecht zu tun, das deinen Verwandten widerfahren könnte. Ich liebe dich, Ian. Aber ich verachte deine Uniform. Und ich fürchte die Zukunft.«
    Ian schwieg eine Weile. »Vielleicht wird sich die Lage entspannen.«
    »Daran zweifle ich.« James lächelte wehmütig. »Nun habe ich dem jungen Ehemann die Stimmung verdorben. Verzeih mir. Also hast du Teddys Tochter geheiratet, den kleinen Wildfang. Ich wünsche dir alles Gute — und sehr viel innere Kraft.«
    »Mißbilligst du meine Hochzeit?«
    »Keineswegs. Deine Frau ist mit meinen Kindern aufgewachsen. Als sie ein kleines Mädchen war, folgte sie dir auf Schritt und Tritt.«
    »Ja, ich erinnere mich.«
    »Ich liebe Alaina, und ich kenne sie sehr gut. Ihr beide habt einander verdient.«
    »Das höre ich nicht zum erstenmal. Ist das ein Kompliment, Onkel, oder eine Beleidigung?«
    »Wie man's nimmt.« James legte einen Arm um die Schultern seines Neffen. »Nun will ich ebenfalls ausreiten. Brent reist morgen ab, nach South Carolina, und deine Kusine Sydney, Tante Teela und ich werden ihn vielleicht für einen Monat begleiten. Inzwischen kümmert sich Jerome um unsere Plantagen im tiefen Süden. Brent wurde gebeten, in einer neuen Klinik zu arbeiten.«
    »Das wußte ich nicht.«
    »Wahrscheinlich fand er keine Zeit, dir davon zu erzählen. Seit deiner Heimkehr warst du sehr beschäftigt.«
    »Stört's dich, wenn ich mit dir ausreite?«
    »Und deine junge Frau?«
    »Gewiß, ich sollte sie nicht vernachlässigen. Aber ich muß mich einfach auf Cimarron umsehen — und Erinnerungen mitnehmen.«
    Seufzend nickte James. »Das verstehe ich nur zu gut.«
    Schweren Herzens folgte Ian seinem Onkel aus dem Arbeitszimmer. Seltsam — so viele Südstaatler fieberten dem Abfall von der Union freudigen Herzens entgegen und glaubten, ihr

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