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Der Rebell

Titel: Der Rebell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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McKenzie avancieren.«
    »Also bist du — für die Sezession?« fragte Ian zögernd.
    »Meine Meinung würde keine Rolle spielen. Sobald sich der erste unserer Südstaaten von der Union lossagt, wird Florida diesem Beispiel folgen.«
    »Aber ich habe nicht nach dem Verhalten der Politiker gefragt, sondern nach deinen Gefühlen.«
    Nachdenklich betrachtete Jerome die Segel. »Ob ich die Sezession befürworte? Nein. Ich finde, die Gründerväter haben hart genug gearbeitet, um unsere Unabhängigkeit zu erringen und eine neue Nation zu schaffen. Wir brauchen die Industrie des Nordens genauso wie die Landwirtschaft des Südens. Deshalb bin ich gegen die Sezession. Ich besitze keine Sklaven. Sind wir nicht alle im Bewußtsein aufgewachsen, wie wichtig die persönliche Freiheit ist? Und vergiß nicht, in meinen Adern fließt Seminolenblut. Ich habe deine Entscheidung, in der US-Army zu dienen, stets respektiert, Ian. Sogar mein Vater ist mit einigen Militärs aus den Nordstaaten befreundet. Aber wenn ich das Volk meiner Großmutter besuche, fällt es mir sehr schwer zu vergessen, daß Männer in blauen Uniformen die Seminolen für minderwertige Menschen gehalten und grausam niedergemetzelt haben. Wie auch immer — mein Herz gehört Florida. Wenn sich dieser Staat von der Union trennt, stehe ich an seiner Seite.«
    Langsam nickte Ian und beobachtete, wie die Küste allmählich näher rückte. »Und du, Julian?«
    »Noch bin ich nicht bereit, eine Entscheidung zu treffen. Manchmal empfinde ich wie Jerome — mein Herz gehört Florida. Andererseits verabscheue ich die Sklaverei.«
    »Ich auch«, beteuerte Jerome. »Aber ich werde den Süden unterstützen.«
    »Und wie kannst du beides vereinen?« fragte Ian.
    »Ganz einfach — weil die Wirtschaft des Südens von der Sklavenarbeit abhängt. Das scheinen die Nordstaatler nicht zu begreifen, und deshalb bilden sie sich ein, diese >seltsame Institution könnte jederzeit abgeschafft werden. Glaub mir, Ian, ich sehe die Situation aus allen Blickwinkeln. Und ich wünschte mir manchmal, ich wäre blind.«
    »Wenn dieser Staat von der Union abfällt, stehen ihm harte Zeiten bevor.«
    »Wieso?« fragte Jerome.
    »Denk doch an die meilenlangen Küsten! Florida wäre zahlreichen Angriffen ausgesetzt, und die anderen Baumwollstaaten ...«
    »Natürlich brauchen die anderen Baumwollstaaten Floridas Unterstützung. Das Salz, das Rindfleisch ... Und all die wichtigen Union-Forts in diesem Staat, die unsere Regierung nach der Sezession sofort konfiszieren würde! Übrigens, ich wäre froh, wenn sich unsere Truppen in der Ruine von Fort Dallas einquartierten.«
    »Hat's Ärger gegeben?« erkundigte sich Ian besorgt.
    »Nicht direkt. Aber das ist wohl nur eine Frage der Zeit. Landstreicher, Strandräuber, Deserteure — lauter Abschaum nistet sich dort ein. Offenbar haben die englischen Besitzer keine Pläne mit dem Fort. Und so treibt sich das übelste Gesindel ungehindert in der Ruine herum. Hin und wieder tauchen ein paar Unionssoldaten auf und versuchen, die Kerle zu verjagen. Erst vor kur zem schleifte ich drei Männer heraus. Sie hatten einen Schoner auf Grund laufen lassen und die Fracht gestohlen. Diesen Leuten müßte man endlich das Handwerk legen.«
    »Vielleicht sollte ich Alaina doch zwingen, mit mir nach Washington zurückzukehren«, murmelte Ian unbehaglich.
    »Jennifer ist fast immer bei ihr«, entgegnete Jerome, »und Lawrence arbeitet in den Gewässern bei Belamar Isle. Außerdem läßt Teddy das Haus bewachen. Er hat sogar seine Gewehre geladen, obwohl er immer nur das Beste von seinen Mitmenschen erwartet.«
    »Warum ist er plötzlich so vorsichtig?« fragte Ian.
    »Weil ich ihm dazu geraten habe.«
    »Seht doch, Belamar kommt in Sicht!« rief Julian.
    Ian schaute über das schimmernde Wasser hinweg und entdeckte die Nordostecke von Teddys schönem Holzhaus. Auf der Veranda stand eine dunkelhaarige Frau. Vermutlich seine Kusine Jennifer.
    Und wo war Alaina?
    Erstaunt über die plötzliche Angst, die seinen Puls beschleunigte, kniff er die Augen zusammen. So lange hatte er sie nicht mehr gesehen. Es war eine qualvolle Zeit gewesen. Tagsüber hatte er gewünscht, Risa würde ihn wütend verdammen, und nachts hatte er von seiner Frau geträumt.
    Bald konnte er die ganze Nordküste der Insel überblicken. Am Strand lag ein kleines Boot. Ein plötzliches Gewehrfeuer zerriß die Stille des sonnigen Nachmittags.
    »Großer Gott!« flüsterte Julian.
    Und dann trug der Wind den

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