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Der Regen - Laymon, R: Regen - One Rainy Night

Der Regen - Laymon, R: Regen - One Rainy Night

Titel: Der Regen - Laymon, R: Regen - One Rainy Night Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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okay.«
    »Du kannst ihn von der Küche aus anrufen. Ich kümmere mich inzwischen um das Popcorn.«

    Es wäre sicher ganz nett, dachte Denise, als sie mit Kara den Flur hinabging. Obwohl sie ihre Entscheidung, den Abend auf Kara aufzupassen, nicht bereute, waren ihre Gedanken, während sie sich das Video von der Geburtstagsparty ansah, nicht wirklich bei der Sache gewesen, weil sie immer wieder daran denken musste, wie es gewesen wäre, wenn sie zu Hause geblieben und Tom zu ihr gekommen wäre.
    Wenn er hierherkäme, könnte sie den Abend mit ihm verbringen, ohne sich Sorgen darüber machen zu müssen, dass die Dinge außer Kontrolle geraten könnten.
    »Vielleicht mach ich das«, sagte sie, als sie wieder in der Küche waren.
    »Okay!«
    »Ein Anruf kann ja nicht schaden.« Sie nahm den Hörer des Wandtelefons ab. Während sie Toms Nummer wählte, lief Kara zur Popcornmaschine und sah hinein. Als das Freizeichen ertönte, schaufelte Kara eine Handvoll Körner aus dem Glas und warf sie in den Topf.
    »Hallo?«, sagte eine Frauenstimme.
    »Hi, Mrs. Carney. Hier ist Denise.«
    »Oh, wie geht es dir? Tom ist in seinem Zimmer. Einen Moment.«
    Kara schloss den Deckel der Maschine, dann drehte sie sich zu Denise um. Ist er da?, formte sie lautlos mit den Lippen.
    Denise nickte.
    »Hi, Denny«, sagte Tom.
    »Hi, wie geht’s dir?«
    »Ganz gut.«

    »Ich bin hier bei den Foxworthes und passe auf Kara auf. Der kleine Satansbraten, von dem ich dir erzählt habe.«
    Kara wuchs um ein paar Zentimeter, machte ein Doppelkinn und strahlte.
    »Ich hab grade an dich gedacht«, sagte Tom.
    »Was Gutes, hoffe ich.«
    »Ich hab mich gefragt, was du gerade machst. Ich dachte, du bist allein zu Hause, du weißt schon, wegen dem Sturm und allem. Mann, hast du vorhin den Donner gehört?«
    »War ja laut genug.«
    »Ich dachte, das Haus kracht zusammen.«
    »Hast du einen Regenschirm?«
    »Wieso? Was liegt an?«
    »Na ja, Kara hier ist ganz versessen darauf, ihr Popcorn mit dir zu teilen.«
    Kara machte ein Gesicht und stemmte die Fäuste in ihre Hüften.
    »Möchtest du, dass ich zu euch komme?«, fragte Tom.
    »Ja, gern. Ich meine, ich weiß, das Wetter ist grauenhaft, aber wenn du rüberkommen kannst, ohne dass du tropfnass wirst … Karas Eltern sind essen gegangen, sie werden also nicht allzu spät heimkommen. Und sie haben gesagt, es ist okay für sie, wenn du herkommst. Wir könnten uns was im Fernsehen anschauen und dabei Popcorn mampfen und so.«
    »Klingt gut. Wart mal eine Augenblick, ich frage, ob es okay ist.«
    Denise hörte, wie sein Telefon gegen irgendetwas stieß. »Er fragt seine Eltern«, erklärte sie Kara.
    »Du hättest nicht sagen brauchen, dass es meine Idee war.«
    »Aber es war deine Idee.«

    »Ja schon – trotzdem !« In dem Topf hinter ihr begann das Popcorn in leisen Explosionen zu platzen und gegen die Wände und den Deckel des Topfs zu prasseln.
    Als Tom wieder an den Apparat kam, sagte er: »Ist okay für sie.«
    »Wirklich?«
    »Ja. Sie sind zwar nicht gerade begeistert, dass ich bei diesem Sauwetter rausgehe, aber ich hab ihnen gesagt, dass wir bei dem Gewitter nicht durch die Gegend fahren. Ich soll direkt zu dir fahren und danach auf schnellstem Weg nach Hause kommen.«
    »Bei mir ist aber niemand zu Hause.«
    »Klar, aber wenn sie wüssten, dass du babysittest, hätten sie mich nicht gehen lassen. Sie denken, du bist bei dir zu Hause zusammen mit deinen Eltern, und wir bleiben den Abend bei ihnen und glotzen in die Röhre.«
    »Lügen haben kurze Beine.«
    Kara schien das so irrsinnig lustig zu finden, dass sie sich gar nicht mehr einkriegte vor Kichern.
    »Eine kleine Notlüge kann Wunder bewirken«, erwiderte Tom. »Wann soll ich kommen?«
    »So schnell du kannst. Das Popcorn ist in fünf Minuten fertig.«
    »Bin schon unterwegs.«
    »Sei hier, solange es noch heiß ist.«
    »Ich versuch’s. Bis gleich.«
    »Bis gleich«, sagte sie und legte auf. Zu Kara sagte sie: »Er ist unterwegs.«

    4
    »Was geht hier vor sich?« Francine klang eher wütend als ängstlich, so als wolle sie noch einmal klipp und klar darauf hinweisen, dass sie nicht aufs Polizeirevier gekommen sei, um auf sich schießen zu lassen.
    »Ich weiß es nicht«, sagte er. Er ging um den Schalter herum. »Der Regen draußen ist schwarz.«
    »Das ist doch Blödsinn.«
    »Überzeugen Sie sich selbst, wenn Sie mir nicht glauben.«
    Francine schüttelte den Kopf. Lisa und sie waren aus dem Vernehmungsraum gekommen und standen, einander

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