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Der Regen - Laymon, R: Regen - One Rainy Night

Der Regen - Laymon, R: Regen - One Rainy Night

Titel: Der Regen - Laymon, R: Regen - One Rainy Night Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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bei den Händen haltend, zwischen den Schreibtischen. Lisa starrte mit entsetzt aufgerissenen Augen auf Lucys blutüberströmten, leblosen Körper. Sie sah aus, als würde ihr gleich schlecht.
    »Sie beide behalten die Tür im Auge. Wenn jemand reinkommt, geben Sie mir sofort Bescheid.« Trev schob sich zwischen Lucys umgekippten Stuhl und das Schaltpult der Telefonzentrale.
    »Was haben Sie vor?«
    »Ich will sehen, worum es bei den vielen hereinkommenden Anrufen geht.« Die Kopfhörer lagen neben dem Stuhl auf dem Boden – dort, wo sie hingefallen waren, nachdem sie Lucy vom Kopf gerissen wurden. Trev zog sie am Kabel hoch und setzte sie auf. Die Kopfhörer waren mit einem Mikrofon ausgestattet, das sich vor seinen Mund krümmte.
    Er drückte einen Knopf auf dem Schaltpult. Eines der Lichter hörte auf zu blinken, als er die Leitung freischaltete.
    »Hallo! Hallo!« Eine hohe, schrille Frauenstimme.
    »Polizeirevier Bixby.«
    »Sie müssen einen Wagen schicken! Schnell! O Gott, wo waren Sie die ganze Zeit? Ein Irrer versucht, in mein Haus einzudringen. Ich hab auf ihn geschossen. Er hat versucht, durch ein Fenster reinzukommen, und ich hab auf ihn geschossen. Ich glaube nicht, dass ich ihn getroffen habe, aber er ist immer noch da draußen. Ich bin ganz allein, und er versucht, mich zu kriegen!«
    »Können Sie den Mann beschreiben?«
    »Er ist schwarz, das ist alles, was ich gesehen habe.«
    »Ein Farbiger?«
    »Nein. Ich glaube nicht. Er sieht aus, als wäre er von oben bis unten mit schwarzer Farbe angemalt. Was macht das für einen Unterschied? Ich brauche Hilfe!«
    »Geben Sie mir Ihre Adresse, bitte.«
    »4329 Larson.«
    »Ich hab’s notiert. Bleiben Sie dran, ich rufe einen Streifenwagen. «
    »Beeilen Sie sich! Schnell!«
    Trev griff nach dem Funkmikro und drückte den Sprechknopf. »An alle Einheiten! Bitte melden!« Er ließ den Knopf los und wartete.
    »Oh, mein Gott!«, schrie die Frau. »O Gott! Er ist …«
    Trev zuckte zusammen, als die Schüsse in seinen Ohren dröhnten.
    Dann, nach einer Weile, wieder die schluchzende Stimme der Frau. »Sie … Sie … brauchen sich nicht mehr zu beeilen. Sie können sich jetzt … alle Zeit der Welt lassen. Er ist tot. Ich hab ihn erschossen. O Gott. Wo waren Sie?«

    »Wir haben hier im Revier ebenfalls jede Menge Probleme. Sind Sie sicher, dass der Eindringling tot ist?«
    »Oh, ja. Oh, ja. Ja.«
    »Okay. Wir schicken so schnell wie möglich einen Wagen vorbei. Bis dahin warten Sie ab und versuchen sich zu beruhigen. «
    »Ha-ha. Ruhig, ja. Okay, ich bleibe ruhig. O Gott.«
    »Gehen Sie nicht raus, und lassen Sie niemanden in Ihr Haus. Etwas Seltsames geht hier vor sich.«
    »Das sagen Sie mir? Ich denke, das habe ich längst mitgekriegt. Etwas Seltsames, ja.«
    »Und fassen Sie den Eindringling nicht an. Diese schwarze Flüssigkeit, mit der er bedeckt ist, ist möglicherweise gefährlich. Es könnte ansteckend sein.«
    »Wie? Sie glauben, ich würde den Kerl anfassen? Nein, ganz bestimmt nicht. Wie meinen Sie das – ansteckend? War er krank?«
    »Ich weiß es nicht. Ich glaube, der Regen macht die Leute verrückt. Hören Sie, ich muss jetzt Schluss machen.« Er unterbrach die Leitung.
    Er begriff, dass er versprochen hatte, einen Streifenwagen zu schicken, ihr aber eingeschärft hatte, niemanden ins Haus zu lassen. Guter Ratschlag, dachte er.
    Doch keiner der Streifenwagen hatte sich gemeldet.
    Er schaltete das Mikro wieder an. »Hört mich jemand da draußen? Hanson? Yarbrough? Gonzales? Paxton?«
    Statisches Rauschen und Zischen drang aus dem Hörer. Sonst nichts.
    »Wo seid ihr Jungs? Hier ist Hudson. Meldet euch, verdammt! «

    Niemand antwortete.
    Er nahm einen weiteren Anruf entgegen. Diesmal war ein Mann dran.
    »Sie müssen alle verfügbaren Cops hierherschicken! Oder noch besser – schicken Sie Truppen. Mann, so was hab ich noch nie gesehen. Die ganze Stadt dreht durch.«
    »Von wo rufen Sie an?«
    »Aus meinem Laden in der Third. Jiffy Locksmith. Ich wollte gerade zumachen, aber draußen auf der Straße ist die Hölle los. Eine wild gewordene Meute Irrer. Es muss mindestens ein Dutzend sein, die brüllen und im Regen durch die Straße rennen und Fenster einschlagen. Verdammt! Sie bringen Leute um, Mann. So wahr ich hier stehe! Ich hab gesehen, wie sie in den Doughnut-Laden gegenüber gestürmt und über die Leute dort hergefallen sind. Sie haben alle umgebracht, jeden Einzelnen, der dort war, soweit ich das von hier aus sehen konnte. Schicken Sie

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