Der Regen - Laymon, R: Regen - One Rainy Night
und ihr mit dem Hammer winkte.
Das funktioniert nie, dachte Denise.
Gute Idee, aber es wird niemals funktionieren.
Sie ließ die Tür noch einmal gegen ihren Rücken krachen, dann stieß sie sich ab und rannte zur Badewanne. Sie stieg mit einem Bein hinein, dann zog sie das andere über den Rand. Vorsichtig schob sie die Duschtür zu, machte einen Schritt zurück und hob die Hand mit dem Messer. Sie presste den Griff fest gegen ihren Bauch, die Klinge nach vorn gerichtet.
Fall drauf rein, Tom. Bitte. Ich will dich nicht erstechen .
Sie zuckte zusammen, als die Badezimmertür aufflog.
Tom stolperte taumelnd ins Bad. Er fiel fast hin, fing sich jedoch wieder und lief an der Badewanne vorbei. Noch immer den Schürhaken in der Hand, strebte er direkt auf das Fenster zu, lehnte sich über die Kommode und fischte die Taschenlampe vom Fensterbrett.
Dann wandte er sich vom Fenster ab.
Er ließ den Lichtstrahl über die Duschtüren wandern.
Denise kniff die Augen zusammen, als der Lichtschein sie blendete.
»Ich kann dich seeehen«, sagte er mit einem fröhlichen, irren Trällern in der Stimme.
Er kam auf die Badewanne zu. Auf die Seite, wo Kara war. Er leuchtete mit der Lampe auf das kauernde Mädchen hinab.
»Lass uns in Ruhe!«, schrie Kara.
»Oh. Das will ich aber nicht.« Das Licht ging aus.
»HIER DRÜBEN!«, schrie Denise. Sie stieß ihre Duschtür auf, so dass zwei Scheiben zwischen Tom und dem Mädchen waren, und stemmte sich mit der Hand, in der sie das Messer hielt, dagegen.
Sie hörte ein sausendes Geräusch. Ein Klirren. Das Messer ruckte und fiel ihr aus der Hand. Ein Glückstreffer, ein blinder Schlag mit dem Schürhaken musste die Klinge getroffen haben. Denises Finger prickelten, doch der Schürhaken hatte ihre Hand nicht getroffen.
In die schwarze Dunkelheit vor sich starrend, machte Denise einen Schritt rückwärts. Ein Schlauch oder etwas in der Art streifte gegen ihren linken Arm. Als ihr Rücken gegen die kühlen Kacheln stieß, griff sie nach oben.
Ein lautes Scheppern ließ die Schiebetür erbeben. Tom musste mit dem Schürhaken quer durch die offene Tür geschlagen und den Metallrahmen getroffen haben.
Endlich fand Denise den Duschkopf. Eines dieser abnehmbaren Dinger mit einem Griff. Sie hob ihn aus der Halterung und hielt ihn dicht vor ihr Gesicht.
Sie hörte Toms rasselnden Atem.
Er war direkt vor ihr.
Sie hörte den Schlag mit dem Schürhaken nicht kommen, spürte jedoch plötzlich ein stechendes Brennen an ihrem Bauch.
Dann ein schepperndes Poltern. Die Duschtüren. Jemand schob sie vor ihr zu? Einen Augenblick lang dachte Denise, Tom wäre zur anderen Seite der Wanne gegangen, um sich Kara zu schnappen. Dann hörte sie ihn grunzen. Die zugeschobenen Türen mussten ihn eingeklemmt haben.
Kara war wieder in Aktion.
Denise ging in die Hocke und tastete in der Dunkelheit umher, während die Türen laut schepperten. Sie stellte sich Kara vor, wie sie sich auf der anderen Seite gegen die Schiebetüren stemmte, und Tom vor ihr, der zurückschob.
Sie fand den Wasserhahn und drehte ihn ganz auf. Das Wasser schoss aus dem Hahn auf den Boden der Wanne und spritzte sie nass. Es war kalt, wurde aber schnell wärmer.
Sie hoffte, die Foxworthes hatten ihren Boiler ganz hochgedreht – so heiß, dass das Wasser einen verbrühte.
Sie tastete über die Mischbatterie, fand den Duschknopf und zog ihn hoch.
Das Plätschern des Wassers auf den Wannenboden hörte abrupt auf, und der Brausenkopf in ihrer Hand bäumte sich auf. Sie richtete ihn nach oben, dahin, wo sich Toms Gesicht befinden musste. Sie hörte ein leises Gurgeln und das rauschende Schhhhhhh , mit dem das Wasser herausschoss. Dann hörte sie lautes Prasseln. Der Strahl traf die Duschtür, nicht Tom. Traf gegen die Glastür und spritzte auf sie zurück. Und er war heiß. Vielleicht nicht heiß genug, um jemanden zu verbrühen. Aber verdammt heiß.
Vor Schmerzen wimmernd, presste sie die Augen zu und wandte das Gesicht ab. Sie schob sich an der Wand hoch, um dem heißen Sprühregen zu entgehen.
Die Duschtüren glitten zur Seite. Kara schrie auf. Tom quiekte schrill. Etwas schepperte auf den Boden der Wanne und rutschte gegen Denises Schuhe. Der Schürhaken?
»Du Miststück!«, schrie Tom.
Sie zielte in Richtung seiner Stimme.
Sie hörte, wie er platschend in die Wanne stieg. Hörte ihn
wimmernd keuchen. Ihre Hand wurde zur Seite geschlagen. Eine Faust traf sie unterhalb der linken Brust. Sie schlang einen Arm um Tom und
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