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Der Regen - Laymon, R: Regen - One Rainy Night

Der Regen - Laymon, R: Regen - One Rainy Night

Titel: Der Regen - Laymon, R: Regen - One Rainy Night Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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ein. »Was möchtest du denn? Wie wär’s mit einem Wodka-Tonic?«
    »Das wäre fein. Danke.«
    Während Lou sich beeilte, Maureens Drink zu mixen, beklagte sich Cyndi genervt: »Ich dachte, sie soll uns bedienen.«
    »Krieg dich wieder ein«, brummte Doug.
    »Oh, das ist ja wirklich toll. Sieht so aus, als würde sie plötzlich in dem Hühnerstall hier am lautesten gackern.«
    »Ich hab doch nur gefragt, ob ich was zu trinken haben kann«, sagte Maureen mit leiser, um Entschuldigung bittender Stimme.
    »Ja, klar. Fick dich.«
    »Das wurde schon erledigt«, sagte Doug.
    Lou, immer noch mit dem Drink beschäftigt, warf einen Blick über die Schulter und sah, dass die junge Frau rot wurde. »Das hättest du nicht sagen brauchen, Doug«, sagte sie. »Ich möchte, dass wir Freunde sind. Ich weiß, dass ich euch die Party verdorben habe, und das tut mir echt leid. Ich wusste nicht, was ich tat. Aber da ich nun mal hier bin, möchte ich, dass wir alle Freunde sind.«
    »Du kannst jederzeit meine Freundin sein«, sagte Doug.
    »Sie nimmt dich auf den Arm, du Esel.«
    »Das tu ich nicht«, sagte Maureen.
    »Fick dich.«
    »Ich finde das echt super.« Doug grinste Buddy an. »Sie kriegen sich wegen mir in die Haare.«
    »Wäre ein ungleicher Kampf«, sagte Buddy. »Maureen würde ihr das Näschen polieren.«

    »Du kannst mich mal«, zischte Cyndi.
    Das Grinsen auf Buddys Gesicht verschwand. »Warum finden wir’s nicht raus?«
    »Warum essen wir nicht endlich?«, schlug Sheila vor. Sie drehte sich rasch um und zog die Herdtür auf.
    9
    Denises Oberschenkelmuskeln zitterten von der Anstrengung, sich mit dem Rücken gegen die Tür zu stemmen. Sie hatte es übernommen, den Verriegelungsknopf ins Schloss zu pressen, obwohl Tom bisher nicht versucht hatte, es von der anderen Seite aufzudrücken. Er schien damit zufrieden, sich gegen die Tür zu werfen.
    Jedes Mal, wenn er das versuchte, wurde Denise durchgeschüttelt. Sie wusste, nur ihr Körper verhinderte, dass die Tür aus dem Schloss sprang und aufflog.
    Schweiß lief ihr über das Gesicht, brannte in ihren Augen, tropfte ihr von Nase und Kinn. Er rann ihr über Brust und Bauch, kitzelte und juckte. Ihr Rücken klebte feucht an der Tür. Das Messer in ihrer Rechten war so glitschig, dass sie fürchtete, es könnte ihr aus der Hand rutschen. Der Schweiß schien noch unangenehmer als ihr schmerzender Rücken oder das Stechen in ihren verkrampften Muskeln.
    »Hol ein Handtuch, und trockne mich ab«, keuchte sie.
    Kara zog ein Handtuch von einer verchromten Stange neben der Badewanne, lief zu ihr herüber und trocknete ihr das Gesicht ab. »Was machen wir jetzt?«, wisperte das Mädchen.
    »Ich weiß es nicht.« Sie zuckte zusammen und presste ihr Gesicht in das weiche Handtuch, als die Tür erneut gegen ihren Rücken krachte. »Ich schaff das nicht mehr lange.«
    »Was ist mit dem Fenster?«, fragte Kara.
    »Selbst wenn wir rechtzeitig rauskämen, würde uns der Regen erwischen. Und dann würden wir so werden wie er.«
    Kara schwieg eine Weile, während sie mit dem Handtuch über Denises Schultern und Brust rieb. »Was ist, wenn wir nur so tun , als würden wir hinausklettern?«
    »Ich weiß nicht …« Ein weiterer Schlag. »TOM! HÖR AUF! ICH BIN’S, DENISE! DU WILLST MIR GAR NICHT WEHTUN!«
    Noch während sie schrie, wurde der Hammer aus ihrer Tasche gezogen und Kara rannte damit an der Badewanne vorbei zu dem von einer Jalousie verdeckten Fenster. Sie kletterte auf die Kommode. Mit schnellen Hammerschlägen zertrümmerte sie die Stäbe der Jalousie. Glassplitter flogen nach draußen, prallten von dem Fliegengitter zurück und klirrten auf die Kommode, auf der sie kniete.
    Das Prasseln des Regens war zu hören.
    Tom warf sich erneut gegen die Tür. Denise presste die Zähne aufeinander.
    Kara schlug mit dem Hammer gegen den Rahmen des Gitters. Wieder und wieder, bis das Gitter in die Nacht hinauskippte.
    Sie sprang von der Kommode und schnappte sich die Taschenlampe vom Waschbecken. Sie rannte damit zum Fenster, knipste sie an und legte sie auf das Fensterbrett, so dass der Lichtkegel auf die Tür gerichtet war. Wieder zurück am Waschbecken, deutete sie auf die Badewanne. Dann blies sie die Kerze aus.

    Tom rammte erneut gegen die Tür, und ein stechender Schmerz schoss durch Denises Schultern.
    Kara stieg in die Badewanne. Sie hatte eine Schiebetür aus klarem Glas. Im Halbschatten neben dem Strahl der Taschenlampe sah Denise, wie sie sich am Ende der Wanne niederkauerte

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