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Der Regen - Laymon, R: Regen - One Rainy Night

Der Regen - Laymon, R: Regen - One Rainy Night

Titel: Der Regen - Laymon, R: Regen - One Rainy Night Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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presste ihn fest an sich. Mit der anderen Hand schlug sie ihm die Plastikbrause auf den Kopf.
    Als er ihren Hals packte, versuchte sie, ihm das Knie in den Leib zu rammen. Traf etwas, das ihm ein Grunzen entlockte – vermutlich nur seinen Oberschenkel –, und er schleuderte sie zur Seite. Sie rutschte aus und fiel hin, mit einer Faust den Duschkopf fest umklammernd, spürte einen heftigen Ruck, als der Schlauch sich straffte, und hörte das Knacken von brechendem Plastik.
    Sie krachte mit dem Rücken auf den Wannenboden, doch etwas Weiches dämpfte den Aufprall ihres nach hinten ruckenden Kopfs. Kara?
    Tom stürzte auf sie, trieb ihr mit seinem Gewicht die Luft aus der Lunge und drückte ihr die Kehle zu. Sie hämmerte mit dem Duschkopf gegen die Seite seines Schädels. Es kam kein Wasser mehr daraus, doch von irgendwo oberhalb, wahrscheinlich aus dem abgerissenen Schlauch, plätscherte es noch immer herab. Es traf nicht sie. Es prasselte auf Tom herab. Und füllte allmählich die Wanne mit heißem Wasser, das an ihrem Hintern und ihrem Rücken brannte.
    Sie ließ den Duschkopf fallen, schöpfte mit ihren Händen Wasser und warf es ihm ins Gesicht. Er schrie auf. Sein Würgegriff lockerte sich. Sie packte seine Daumen und bog sie von ihrer Kehle weg. Seine Hände klatschten ins Wasser, das in sein Gesicht und über seine Schultern spritzte. Sie schrie auf, als die Tropfen auf ihrer Haut brannten.
    »Denny?«
    Toms Stimme. Vor Entsetzen schrill.

    »O mein Gott, Denny! Was tue ich dir an?«
    »Tom?«
    »O Gott, es tut mir leid. Es tut mir so leid.« Er presste seine Wange an ihr Gesicht.
    10
    Die Innenbeleuchtung des Wagens ging an, als Trev die Tür öffnete. Francine und Lisa saßen noch immer auf dem Rücksitz. Francine sah aus, als hätte sie sich von der Panikattacke erholt. Doch ihre Augen waren geweitet und voller Angst. Lisas ebenfalls.
    Lisa hielt ihm Pattersons Revolver ins Gesicht.
    »Alles okay?«, fragte er.
    Keine der beiden antwortete darauf. Dann fragte Lisa, »Sind Sie okay?«
    »Ich bin nicht nass geworden«, murmelte er, legte die Pumpgun auf den Beifahrersitz, stieg ein und warf die Tür hinter sich zu.
    »Haben Sie Ihre Freundin gefunden?«, erkundigte sich Lisa.
    »Nein. Gott sei Dank nicht«, knurrte er. »Da drin hat es ein Massaker gegeben. Ihr Vater ist tot.«
    »Was machen wir jetzt?«
    Trev schüttelte den Kopf. Er wollte hier sitzen und gar nichts tun. Was konnte er schon machen?
    Maureen wohnte bei Liam. Er hatte aus dem O’Casey’s dort angerufen, aber niemand hatte abgenommen. Sie war
entweder irgendwo dort draußen oder zu Hause und konnte aus irgendeinem Grund nicht ans Telefon gehen. Er hatte sie sich tot vorgestellt, leblos hingestreckt, nackt und blutverschmiert, vergewaltigt wie die Frau, die auf dem Tisch im O’Casey’s gelegen hatte.
    »Ich sage Ihnen, was wir machen«, erklärte Francine. »Wir fahren verdammt noch mal hier weg. Das hätten wir gleich tun sollen: fahren, bis wir aus diesem verfluchten Regen und dem ganzen Wahnsinn draußen sind.«
    »Ich kann nicht ohne Maureen von hier weg.«
    »Und wie Sie das können.«
    Plastik knisterte, und etwas drückte in seinen Nacken. Durch die dünne Folie des Abfallsacks spürte er einen Ring von der Größe einer Vierteldollar-Münze.
    Die Mündung einer Schrotflinte.
    »Mom, um Himmels willen!«
    Die Mündung stieß in seinen Nacken. »Los, machen Sie schon.«
    Trev bewegte nicht einen Muskel.
    »Sofort!«
    »Vielleicht sollten Sie tun, was sie sagt«, warnte Lisa mit einem flehenden Unterton in ihrer Stimme.
    »Ich erschieße Sie! Niemand wird mir was anhängen können. Sie werden denken, das haben die nassen Leute getan.«
    »Lisa wird wissen, wer es getan hat«, sagte Trev. Obwohl ihm klar war, dass die Frau verzweifelt genug war, den Abzug durchzudrücken, empfand er keine Angst. Er fühlte sich nur müde und ein wenig benommen. »Außerdem werden Sie, wenn Sie das Ding abfeuern, höchstwahrscheinlich
die Windschutzscheibe rausblasen. Wie fühlen Sie sich, wenn Sie Schuld daran sind, dass der Regen reinkommt? «
    »Wie fühlen Sie sich, wenn Sie tot sind?«
    »Mom!«
    »Ich tu das für dich, Schatz. Wir müssen raus aus dieser Stadt.«
    »Du kannst Trev nicht erschießen. Das wäre Mord. Du wärst genauso schlimm wie die nassen Leute. Sogar noch schlimmer. Ich glaube, die haben keine andere Wahl. Ich glaube, der Regen bringt sie dazu, es zu tun. Aber du würdest es tun, weil du es willst. Das ist viel

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