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Der Regen - Laymon, R: Regen - One Rainy Night

Der Regen - Laymon, R: Regen - One Rainy Night

Titel: Der Regen - Laymon, R: Regen - One Rainy Night Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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schlimmer.«
    »Ich will es ja nicht. Verdammte Scheiße.«
    »Dann nimm die Waffe runter.«
    »Nein.«
    Trev hörte das Klicken, mit dem der Hahn eines Revolvers gespannt wurde.
    »Wenn du ihn erschießt, erschieße ich dich.«
    »Lisa!«
    »Ich meine es ernst! Sie haben gestern Abend Maxwell ermordet, und es war alles meine Schuld. Ich werde nicht zulassen, dass du vor meinen Augen einen Menschen umbringst. Es ist mir egal, dass du meine Mutter bist. Du darfst es nicht tun. Nimm das Gewehr runter!«
    Trev fühlte, wie die Mündung der Pumpgun von seinem Nacken genommen wurde.
    »Gut so? Gut so? Bist du jetzt zufrieden?«
    Lisa antwortete nicht.
    Nach einer Weile sagte Francine: »Sollen wir jetzt einfach nur hier rumsitzen?«

    »Was halten Sie davon, wenn ich Sie nach Hause fahre?«, schlug Trev vor.
    »Na schön. Warum nicht?«
    »Gibt es eine Möglichkeit, ins Haus zu kommen, ohne nass zu werden?«
    »Der Parkplatz für den Wagen ist überdacht«, sagte Lisa. »Die Küchentür ist unterm Dach.«
    »Okay. Dann wollen wir es versuchen.«
    Er startete den Motor, machte die Scheibenwischer und die Scheinwerfer an und stieß vorsichtig rückwärts aus der Gasse. Er sah den schwarzen, reglosen Haufen des Mannes mit der Axt im Licht der Scheinwerfer auftauchen, ehe er den Blick auf den Rückspiegel heftete.
    »Bleiben Sie bei uns?«, fragte Lisa.
    »Wir werden sehen«, erwiderte er. Er hatte nicht die Absicht, bei ihnen zu bleiben.
    »Das bedeutet, nein«, sagte Francine.
    »Es bedeutet, wir werden sehen. Wo wohnen Sie?«
    »4823 Maple.«
    »Okay.« Er fuhr auf die Third Street und legte den Vorwärtsgang ein. Als er behutsam aufs Gas trat, fiel ihm auf, dass die Sicht besser geworden war. Obwohl es noch immer in Strömen regnete, war der Regen nicht mehr wie ein schwarzes Tuch, das sich auf die Windschutzscheibe legte, die Scheinwerfer verdunkelte und die Straßenlaternen auslöschte. Trev konnte sogar die auf beiden Seiten der Straße geparkten Wagen ausmachen und schwaches Licht in den Schaufenstern der Geschäfte. Er fühlte so etwas wie Hoffnung aufkeimen.
    Doch sie schwand sogleich wieder, als er die schwarzen, im Regen nur undeutlich auszumachenden Gestalten sah.

    Die Toten und die Lebenden.
    »Oh, mein Gott!«, murmelte Lisa.
    Francine sog entsetzt die Luft ein.
    Es war besser, als man es nicht sehen konnte, dachte Trev. Er wünschte, der Regen würde wieder in dichten Schleiern fallen und all das verbergen.
    Er sah viele Tote. Manche lagen auf der Straße, andere auf dem Gehsteig. Er sah einen Mann, der aus dem Fenster eines Pick-up hing; sein Bauch war aufgeschlitzt, und die Eingeweide hingen in dicken Strängen bis auf den Asphalt herab. Er sah einen deutschen Schäferhund, der sich in das Bein eines toten Kindes verbissen hatte und versuchte den kleinen Körper über den Bordstein zu zerren. Er riss das Steuer herum, um der Leiche einer Frau auszuweichen, die mitten auf der Fahrbahn lag, ein wirres Durcheinander gebrochener Glieder, der Kopf flachgequetscht. Sie sah aus, als sei sie mehrere Male überfahren worden.
    Der Anblick der Toten ließ in Trev eine würgende Übelkeit aufsteigen. Der Anblick der Lebenden erfüllte ihn mit Angst und Schrecken.
    Ob allein oder in Gruppen, manche schlichen durch die Dunkelheit wie Phantome auf der Suche nach Beute. Andere tanzten und hüpften umher wie ausgelassene Nachtschwärmer. Wiederum andere rannten brüllend und irgendwelche Gegenstände als Waffe schwingend hinter fliehenden Opfern her. Viele hatten sich ihrer Kleider entledigt.
    Er sah eine nackte Frau mit gespreizten Beinen auf der Fahrbahn liegen, die sich wand und zwischen den Schenkeln rieb, als hätte der Regen bei ihr einen Anfall sexueller Ekstase ausgelöst. Er sah ein Paar, das es auf der Motorhaube
eines Autos trieb. Der Mann lag oben, und Trev war sich nicht sicher, ob die Frau, die unter ihm vor und zurück schaukelte, tot oder lebendig war. An einer Hausecke entdeckte er zwei Frauen und einen Mann, die sich über eine Leiche beugten und ihr Kleider und Fleisch abrissen.
    Einige Leute blickten von ihrem Tun auf, drehten die Köpfe und spähten interessiert in die Richtung von Trevs Wagen. Ein kalter Schauer lief ihm über den Rücken. Er trat das Gaspedal durch.
    Auf dem Rücksitz wurde das winselnde Pfeifen von Francines angestrengten Atemzügen wieder lauter.
    Von Lisa war kein Ton zu hören.
    »Wenigstens können wir sehen, wohin wir fahren«, brummte Trev.
    Er fragte sich, ob Maureen unter

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