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Der Regen - Laymon, R: Regen - One Rainy Night

Der Regen - Laymon, R: Regen - One Rainy Night

Titel: Der Regen - Laymon, R: Regen - One Rainy Night Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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sie die Hose von ihrem Kopf.
    Sie spürte die Kälte des Wassers, das ihren Körper umgab. Kein warmer Regen prasselte auf ihren Kopf, ihre Schulter
oder ihren ausgestreckten Arm. Kein Verlangen, Fleisch zu zerfetzen oder Blut zu schmecken.
    Erleichtert, noch bei Sinnen zu sein, blickte sie zur Terrasse.
    Doug zerrte an Lous Arm. Um ihm aufzuhelfen?
    Eine eisige Kälte strömte durch Maureens Eingeweide.
    Lou kam auf die Beine. Er krümmte sich leicht nach vorn, als habe er Schmerzen, doch er nickte eifrig.
    Sie wusste, was als Nächstes geschehen würde. Sie würden Jagd auf sie machen.
    Sie hörte ein schrilles Lachen.
    Dann wandten sich die beiden Typen von ihr ab.
    Maureen sah Sheila mit ausgestreckten Armen und vor Angst verzerrtem Gesicht durch die hell erleuchtete Küche rennen. Hinter ihr tauchte Cyndi auf, und einen Moment lang dachte Maureen, dass sie Sheila verfolgte. Dann begriff sie.
    Sie rannten zur Tür.
    Doug, der offenbar merkte, was sie vorhatten, sprintete plötzlich ebenfalls in Richtung Tür.
    Sheila erreichte die Tür zuerst und schob sie mit einem kräftigen Stoß zu. Über das Rauschen des fallenden Regens hinweg konnte Maureen hören, wie die Tür mit einem scheppernden Krachen ins Schloss rastete.
    Doug kam schlitternd zum Stehen. Er zerrte am äußeren Griff, doch die Tür rührte sich nicht von der Stelle.
    Die Mädchen auf der anderen Seite der Scheibe starrten mit angstgeweiteten Augen nach draußen. Sheila wich langsam von der Tür zurück. Cyndi wischte sich Blut von ihren Lippen und ihrem Kinn. Beide schreckten zusammen, als
Doug gegen die Scheibe hämmerte. Sheila schüttelte den Kopf und schrie irgendetwas. Cyndi flüchtete hinter Sheilas Rücken und verschwand. Doug hämmerte erneut mit den Fäusten gegen die Tür, dann rammte er mit der Stirn dagegen. Maureen hörte den dumpfen Schlag. Aber das Glas hielt.
    Das Scheppern von Metall ließ Maureen den Blick vom hellen Rechteck der Küchentür abwenden. Sie sah Lou an der Seite des Hauses stehen, eine schwarze, vor der dunklen Mauer kaum auszumachende Gestalt, die den schweren Eisendeckel vom Grill hob. Er griff sich etwas von dem Tablett daneben. Den Deckel wie einen gewölbten Kampfschild vor sich haltend, rannte er auf die Tür zu.
    In der Küche tauchte Cyndi wieder neben Sheila auf. Sie drückte ihr ein Schlachtermesser in die Hand und behielt eines für sich.
    Doug ging Lou aus dem Weg. Der rammte den eisernen Deckel gegen die Tür. Die Scheibe zerbarst nach innen und überschüttete die rückwärts taumelnden Mädchen mit einem Schauer von Glassplittern.
    Lou sprang durch das Loch in der Scheibe, den Schild vor sich haltend, in der Rechten eine armlange Grillgabel, die er über dem Kopf schwang.
    7
    Er stürmte auf Sheila zu, doch Cyndi stürzte sich wie eine kreischende Furie von der Seite auf ihn. Als das Messer in ihrer Hand bereits abwärtssauste, schlug er ihr den Stiel
seiner Gabel ins Gesicht. Der Schlag warf ihren Kopf herum. Ihr Körper folgte der Drehung, und das Messer schnitt nur durch die Luft. Doug, der sich hinter Lou durch das Loch geduckt hatte, warf sich auf sie und riss sie um.
    Lou schleuderte den Grilldeckel von sich. Er schepperte mit einem schauerlich dröhnenden Klirren auf den Fliesenboden. Sheila sah sich nach ihm um und floh durch die Tür ins Esszimmer. Lou rannte hinter ihr her.
    Was für ein Spaß, dachte er. Was für ein irrer Spaß.
    Sheila warf einen Stuhl vom Esszimmertisch um, um ihm den Weg zu versperren. Lou lachte nur und sprang darüber hinweg.
    Er jagte sie ins Wohnzimmer. Kam immer näher. Aber nicht zu schnell. Die Hetzjagd bereitete ihm so viel Vergnügen, das er gar nicht mehr damit aufhören wollte. Nicht jetzt gleich zumindest. Er genoss es, wie ihr schimmerndes Haar flog, wie ihr T-Shirt hüpfte und wie sich ihre Jeans beim Laufen um die Rundungen ihres Hinterns spannte.
    Sie stürmte in die Diele hinaus und rannte auf die Eingangstür zu. Sie sah über die Schulter zu Lou zurück. Dann warf sie sich gegen die Tür und tastete mit einer Hand nach der Sicherheitskette.
    Die Tür sprang auf. Die Kette spannte sich und klemmte Sheilas Finger ein. Sie schrie auf und riss mit einem Ruck die blutende Hand weg. Als sie sich herumwarf und in Richtung Treppe flüchtete, sah Lou das schwarze Gesicht Buddys, das ihn durch den Spalt angrinste. »He, Kumpel, lass mich rein.«
    »Keine Zeit!«, schrie Lou.
    »He, Mann!«

    Er wirbelte herum und rannte, so schnell er konnte, hinter Sheila die

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