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Der Regen - Laymon, R: Regen - One Rainy Night

Der Regen - Laymon, R: Regen - One Rainy Night

Titel: Der Regen - Laymon, R: Regen - One Rainy Night Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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sie.
    »Ich weiß«, sagte Tom.
    Sie sah ihn an. Das Grinsen in seinem Gesicht sagte ihr, dass genau dieser Umstand ihn ermutigt hatte, sie zu streicheln. »Wir können das genauso gut ausmachen«, sagte sie und griff nach der Fernbedienung.
    »He, es gefällt mir aber.«
    »Kara würde es sicher nicht gefallen, wenn wir das Video ohne sie anschauen. Sie ist der Star.« Denise drückte auf den Stopp-Knopf. Die Bilder von der Geburtstagsparty verschwanden, und eine Jeep-Werbung flimmerte über den Bildschirm.
    »Menno! Es fing doch gerade an, richtig lustig zu werden. «
    »Wir können es ja wieder anmachen, wenn sie aufwacht. «
    »Können wir nicht wenigstens zurückspulen und uns noch mal ansehen, wie du nass gemacht wirst?«
    Sie schüttelte lächelnd den Kopf und lehnte sich zurück. Toms Arm war einen Moment lang zwischen ihrem Rücken und der Couchlehne eingeklemmt. Dann kroch er nach oben. Als er seine Hand über ihre Schulter legte, schwang sie die Beine auf die Polster und lehnte sich an ihn. Sie tätschelte seinen Schenkel. »Warum willst du mich auf Video sehen, wenn die echte McCoy direkt neben dir ist?«
    »Auf die Weise erlebe ich dich in Stereo.«
    Die Werbung war zu Ende, und ein Clint-Eastwood-Film fing an. Einer dieser alten Spaghetti-Western. Clint sah entschlossen
und äußerst cool aus, als er die Augen zusammenkniff und den Stummel einer dünnen Zigarre anzündete.
    »Für eine Handvoll Dollar«, sagte Tom. »Das ist ein Klassiker. «
    »Wie oft hast du den schon gesehen?«
    »Keine Ahnung. Ich hab es nicht gezählt.«
    »Kara schon«, sagte Denise. »Sie zählt es. Sie hat Willy Wonka schon neunundachtzigmal oder so gesehen.«
    »Ganz nach meinem Geschmack, die Kleine.«
    »Nach meinem auch.« Kara sah so friedlich aus, wie sie mit vollkommen entspanntem Gesicht dalag. Wie ein Baby. Als wären ihr die Probleme dieser Welt vollkommen unbekannt. »Mein Gott, ist sie süß.«
    »Ja, sie ist wirklich nett. Normalerweise kann ich die kleinen Nervensägen nicht ausstehen, aber sie ist anders.«
    »Ich hoffe, irgendwann habe ich auch mal so ein Kind wie sie.«
    »Das wäre gar nicht so übel, was?«
    »Allerdings leben wir in einer schrecklichen Welt.«
    »Ja«, sagte Tom. »Den Gedanken hatte ich auch schon. Manchmal denke ich, ich sollte nie Kinder haben. Wegen all der Scheiße, die läuft. Wegen der Atombomben, der vielen Verbrechen überall und weil die Umwelt langsam, aber sicher vor die Hunde geht. Ich weiß nicht, ob es richtig ist, Kinder in diese beschissene Welt zu setzen.«
    »Ich finde, es gibt auch so viel Schönes, dass es das Risiko wert ist«, sagte Denise. »Ich bin froh, dass ich lebe, auch wenn es manchmal zum Fürchten ist.«
    »Ja. Ich auch, glaube ich.«
    »Schön zu hören.«

    »Aber es gibt so vieles, das schiefgehen kann.«
    »Aber wir sind hier drinnen, sicher und geborgen. Das ist schön. Es ist fast so, als gäbe es den schwarzen Regen draußen nicht.«
    »Danke, dass du mich daran erinnerst«, brummte Tom, und sie spürte, wie sich seine Hand fester um ihre Schulter legte.
    »Er wird früher oder später aufhören. Alles wird wieder in Ordnung kommen.«
    »Das will ich hoffen.« Als er das sagte, spürte Denise, wie sein Atem ihr Haar bewegte. Er war warm auf ihrer Haut und kitzelte ein wenig. »Jedenfalls … bin ich froh, dass wir zusammen sind.«
    »Ich auch.«
    Er küsste sie sanft auf die Schläfe. Dann waren seine Lippen wieder weg. Denise kuschelte sich an ihn und gähnte. »Ich bin echt ziemlich geschafft«, murmelte sie.
    »Möchtest du schlafen? Ich kann mich in einen Sessel setzen, damit du dich ausstrecken kannst.«
    »Nein, bleib da. Ich find’s schön, dass du hier bist.« Sie schmiegte sich an ihn und seufzte zufrieden.
    Toms Hand glitt sanft von ihrer Schulter zu ihrem Ellbogen hinab und wieder zurück.
    »Vielleicht schlafe ich ein bisschen«, sagte Denise. »Macht es dir was aus?«
    »Nein, natürlich nicht.«
    Sie rutschte von ihm weg, legte den Kopf auf seinen Schenkel und zog die Knie an, um mit den Füßen nicht gegen Kara stoßen. Die Bewegung ließ ihre Jacke hochrutschen, so dass sie vor ihrer Brust eine steile Falte bildete. Der
aufklaffende Spalt oberhalb des Reißverschlusses war wie ein Fenster, durch das man die schattigen Rundungen ihrer Brüste sehen konnte.
    »Ups«, murmelte sie und fragte sich, ob sie das gesagt hatte, um Toms Aufmerksamkeit auf den Spalt zu lenken. Sein Kopf war allerdings höher. Er konnte nicht hineinsehen. Nicht

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