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Der Regen - Laymon, R: Regen - One Rainy Night

Der Regen - Laymon, R: Regen - One Rainy Night

Titel: Der Regen - Laymon, R: Regen - One Rainy Night Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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Knie in die Weichteile und schleuderte ihn für Roscoe zur Seite. Ein Junge rammte mit gesenktem Kopf gegen Johns Hüfte. Johns Ellbogen krachte in seinen Nacken. Der Junge flog zur Seite und schlitterte über den Boden, während zwei Männer den Eingang verstopften, einander mit den Ellbogen bearbeiteten und gleichzeitig versuchten, sich durch die Tür zu zwängen.
    John riss das Messer aus seinem Gürtel. Er stieß es dem Mann rechts von ihm unter die Rippen. John erkannte ihn. Henry, der Nachtkassierer von der Shell-Tankstelle.
    Verdammt!
    Er zog das Messer heraus und versetzte Henry einen Tritt gegen den Brustkorb, der ihn in die Menge zurückwarf. Gus schlug dem Mann links ein Stuhlbein über den Schädel. Als der Bursche in die Knie ging, schlitzte John ihm die Kehle
auf und stieß ihn nach hinten. Er fiel gegen die beiden, die den Türflügel aufstemmten. John bückte sich, packte das herabhängende Tischtuch und warf sich nach hinten.
    Eine Frau mit einer zweizinkigen Gartenhacke sprang über Henrys reglosen Körper. Sie brachte einen Arm durch die Türöffnung. Die Tür schlug zu. Sie schrie auf und ließ die Hacke fallen. John ließ das Tischtuch ein wenig sinken. Der Arm der Frau verschwand aus dem Spalt. Mit einem schnellen Ruck zog er die Tür zu. Steve sprang von der Seite hinzu und verriegelte sie.
    Mit schlurfenden Schritten ging John zur Wand hinüber. Schwer atmend lehnte er sich mit dem Rücken dagegen und ließ zu, dass seine Beine unter ihm nachgaben. Er rutschte an der Wand abwärts, bis sein Hintern auf den Boden plumpste.
    Es schien, als seien alle aus dem Restaurant ins Foyer geströmt. Einige standen nur einfach da und sahen schockiert aus. Andere standen in kleinen Gruppen beieinander; wahrscheinlich drängten sie sich um die Wahnsinnigen, die er hereingeholt hatte. Er hörte leises Gemurmel, ersticktes Schluchzen, schrille, vor Panik hohe Stimmen, das dumpfe Krachen von Schlägen, die auf das Kind, den Golfer und die Frau niederprasselten. Er dachte, er sollte aufstehen und ihnen sagen, dass sie damit aufhören sollten, aber er saß einfach nur da.
    Das war verdammt knapp gewesen. Zu knapp. Sein Trick war beinahe schiefgegangen und hätte alle hier das Leben kosten können.
    Er sah Cassy, die sich zwischen eine der Gruppen drängte, und hörte ihre schroffe Stimme, »Hört auf! Das ist genug!«

    Dann zwängte sich Lynn durch die Menge und setzte sich neben ihn auf den Boden. Sie legte einen Arm um seine Schultern. »Ziemlich schlimm, wie?«, fragte sie.
    »O Gott«, murmelte er.
    »Du bist nicht verletzt, oder?«
    Er schüttelte den Kopf. »So viel zu guten Plänen.«
    »Du hast das großartig gemacht. Wirklich. Der Plan hat funktioniert. Ihr habt … wie viele von ihnen ausgeschaltet? Sechs?«
    »Plus die zwei draußen.«
    »Also acht. Das ist hervorragend. Damit habt ihr sie wirklich ernsthaft dezimiert, Schatz. Wir haben acht von ihnen erwischt, und sie keinen von uns.«
    Er sah Lynn an. Ein gezwungenes Lächeln spielte um ihren Mund, und in den Augen lag ein trauriger, fast panischer Ausdruck.
    Sie hatte ein friedliches und behütetes Leben geführt, und es gab für sie auf der ganzen Welt keinen Grund, es zu verstehen. Aber sie verstand. John fühlte es. Sie wusste, dies war die brutale Realität, ohne Schein und falschen Talmi, wusste, dass Leben ausgelöscht worden waren, dass er Menschen getötet hatte, deren einziges Verbrechen es war, in den schwarzen Regen geraten zu sein, und sie wusste, wie sehr er all das hasste.
    »Es tut mir so leid, dass ich dich gezwungen habe, heute Abend hierherzukommen«, sagte sie.
    »Wir wussten nicht, was passieren würde.«
    »Wenn Kara irgendwas …«
    »Sie ist in Sicherheit.« Er wünschte, er könnte das glauben.

    Lynn schwieg eine Weile. Dann sagte sie: »Ich hatte immer diese schrecklichen Tagträume. Über Erdbeben und Atomkriege. Ich dachte immer, was, wenn so etwas passiert und wir sind nicht alle zusammen? Ich stellte mir vor, ich wäre beim Einkaufen im Supermarkt und wüsste, ich komme nicht mehr nach Hause. Und das war das Schlimmste daran, nicht bei dir und Kara zu sein … wenn alles zu Ende ist.« Leise schluchzend ließ Lynn den Kopf sinken.
    »Das ist nicht das Ende«, sagte John. Er legte seine Hand auf ihren Schenkel und registrierte, dass er nackte Haut berührte. Er sah hinab. Ihr Bein war aus dem Schlitz an der Seite ihres Kleides gerutscht. Er hatte mit ihr gestritten, weil sie dieses sexy Outfit angezogen hatte. Hatte

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