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Der Regenbogenkönig

Der Regenbogenkönig

Titel: Der Regenbogenkönig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Bauer
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weinerlich aus. „Wie kommst du nur darauf, mein Tamagotschi zu stehlen?“
    Die Gestalt war ein Mädchen von etwa sechzehn Jahren. Vorsichtig setzte sie einen Fuß vor den anderen und spähte die Lage aus. Sie hatte Angst , sich in das Dunkel der Sackgasse vorzutasten. Aber was immer ihr Teng weggenommen hatte, es brachte sie dazu, ihre Angst zu überwinden und weiterzugehen. Buliko wich einen Schritt zurück. Plötzlich war er es, der es mit der Angst zu tun bekam. Ohne es zu merken, stieß er an die Mülltonnen in der Ecke. Ein Scheppern hallte durch die Sackgasse.
    Das Mädchen reckte den Hals und versuchte durch das Dunkel zu sehen. „Hallo? Hallo, ist da wer?“
    Buliko bemerkte, dass Teng an seine Seite kam. „Na, was ist, Schnuffel? Wohl doch Angst vor Menschen?“, höhnte er triumphierend.
    „Nein. Es kam nur so plötzlich“, verteidigte sich Buliko.
    „Spontan ist das Leben“, antwortete Teng achselzuckend.
    Das Mädchen machte noch einen Schritt vorwärts. „Wer ist da? Ich höre doch, dass da jemand ist!“
    „Oh, es ist nur ein Schnuffel“, piepste Teng spottend. „Eigentlich kann er auch mit Menschen sprechen, er traut sich nur gerade nicht.“
    Buliko sah Rot. Teng hatte es endlich geschafft, ihn auf die Palme zu bringen. „Ich kann wohl mit Menschen sprechen!“, schrie er außer sich vor Zorn.
    „Wer ist da?“ , meldete sich das Mädchen abermals zu Wort.
    Buliko holte tief Luft und nahm all seinen Mut zusammen. Was sollte ihm ein junges Mädchen schon anhaben können?
    „Nicht erschrecken! Ich bin wirklich harmlos“, sprach er und trat aus dem Schatten ins einfallende Laternenlicht.
    Das Mädchen kniff staunend die Augen zusammen. Sie glaubte zu träumen. „Was um alles in der Welt bist du?“
    „Ich heiße Buliko. Ich bin ein Schnuffel aus dem Regenbogenreich“, erklärte er, ein breites Grinsen aufsetzend. „Wie ist dein Name?“
    „Mein Name ist Li“, antwortete das Mädchen zögernd. „Und du bist ein ... Schnuffel? Davon habe ich noch nie gehört. Das ist doch sicher Versteckte Kamera, oder?“
    Sie blickte sich nach allen Seiten um.
    „Nein, ich bin wirklich ein Schnuffel. Du kannst mich nur nicht kennen, weil wir Schnuffel eigentlich nicht auf der Erde leben.“
    Das Mädchen fiel aus allen Wolken. Vergessen war der Gegenstand, den Teng ihr entwendet hatte, vergessen war, dass sie eigentlich nach Hause musste. So etwas war noch keiner ihrer Freundinnen passiert. Wie die wohl morgen reagieren würden, wenn sie eine so unglaubliche Geschichte erzählte ? „Eigentlich nicht von der Erde? Was tust du dann hier? Woher kommst du?“, fragte sie.
    Buliko lächelte. „Ich komme aus dem Regenbogenreich “, erklärte er geduldig. „Das ist ein Land weit über den Wolken. Alle Regenbogen, die auf die Erde fallen, kommen von dort. Aber seit geraumer Zeit stehen wir vor einem Rätsel. Schau mich an: Alles im Regenbogenreich ist in irgendeiner Weise mit den Farben des Regenbogens geschmückt, aber plötzlich schwinden die Farben und selbst der Regenbogenkönig weiß nicht, weshalb das so ist ...“ Und nun erzählte Buliko die ganze Geschichte bis hin zu seinem Auftrag, einen Erdenmenschen zu finden, der bereit war, ihn in das Regenbogenreich zu begleiten, um dem Geheimnis um das Verschwinden der Farben auf die Spur zu kommen.
    Li hatte die ganze Zeit aufmerksam zugehört. Bulikos Geschichte war für sie so unglaublich, dass sie jetzt mit offenem Mund da hockte und ihn entgeistert ansah.
    Aber noch einer bekam den Mund vor Staunen nicht mehr zu: Teng. Mit jedem Wort, das er Buliko an den Menschen richten hörte, wurde sein Gesicht länger und länger. Das Kerlchen konnte also tatsächlich mit Menschen reden! Und dann war auch seine unglaubliche Geschichte wahr!
    Buliko grinste das Mädchen breit an. „ Und?“, fragte er verheißungsvoll. „Kommst du mit?“
    Nach Luft schnappend rief Li aus: „Mitkommen? Ich? Wie stellst du dir das vor? Ich muss zur Schule. Ich kann nicht mit in dein Regenbogenreich kommen.“
    „Aber wir brauchen wirklich die Hilfe eines Erdenmenschen. Du tust das ja nicht nur für uns, für die Erde ist es ebenso wichtig, wenn nicht sogar noch wichtiger.“
    „Buliko, ich würde dich gerne begleiten, aber ich kann wirklich nicht. Wenn ich nicht zur Schule gehe, werde ich schlechte Noten bekommen und dann habe ich später Schwierigkeiten, eine Arbeit zu finden. Meine Eltern würden sich in Grund und Boden schämen.“
    „Aber es dauert vielleicht gar

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