Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Reisende

Der Reisende

Titel: Der Reisende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Orson Scott Card
Vom Netzwerk:
… übermorgen?«
    »Mir wär das recht«, sagte der Richter.
    »Wenn es dem Gericht gefällt«, sagte Webster.
    »Bislang hat mir heute noch nichts gefallen«, sagte der Richter. »Aber fahrt fort, Mr. Webster.«
    »Da eine beträchtliche Anzahl von Menschen den fraglichen Sklaven versteckt hat, möchten wir ihn sofort in Gewahrsam nehmen. Ich glaube, der Junge befindet sich in diesem Gerichtssaal.« Er drehte sich um und sah direkt zu Arthur Stuart hinüber.
    »Ganz im Gegenteil«, sagte Verily Cooper. »Ich glaube, der Junge, auf den Mr. Webster zeigt, ist der Adoptivsohn von Mr. Horace Guester, des Besitzers des Gasthofs, in dem ich Unterkunft gefunden habe, und daher hat er mutmaßliche Rechte als Bürger des Staats Hio, die festlegen, daß er ein freier Mensch ist, bis das Gegenteil bewiesen ist.«
    »Da schlägt’s doch dreizehn, Mr. Cooper«, sagte Marty Laws. »Wir alle wissen, daß die Sucher den Jungen herausgepickt und in Ketten über den Fluß geführt haben.«
    »Mein Klient ist der Ansicht, daß sie dies irrtümlicherweise getan haben und eine Gruppe neutraler Sucher nicht imstande sein wird, wenn sie lediglich das Siegel benutzt, den Jungen aus einer Gruppe anderer Jungs herauszusuchen, wenn ihnen seine Rasse verborgen wird. Wir schlagen vor, zuerst diesen Beweis dem Gericht anzutreten. Wenn die Sucher den Jungen nicht ausfindig machen können, sind die Sucher, die in dieser Stadt gestorben sind, keiner dem Gesetz entsprechenden Tätigkeit nachgegangen, und damit hätte Kenituck keine Zuständigkeit, da das Gesetz über entlaufene Sklaven hier nicht zutrifft.«
    »Ihr kommt aus England und wißt überhaupt nicht, wozu diese Sucher fähig sind«, sagte Marty, der mittlerweile ziemlich aufgeregt war. »Wollt Ihr Arthur Stuart unbedingt in Ketten fortschicken? Und Alvin hängen lassen?«
    »Mr. Laws«, sagte der Richter, »Ihr seid in diesem Fall der Anwalt des Staates und nicht der von Mr. Smith oder Mr. Stuart.«
    »Das darf doch wohl nicht wahr sein!« sagte Marty.
    »Und wenn das Gesetz über entlaufene Sklaven nicht zutrifft, möchte ich das Gericht darauf hinweisen, daß der Sheriff und der Staatsanwalt des Bezirks Hatrack bereits zu dem Schluß gekommen sind, daß Alvin Smith in Notwehr gehandelt hat. Ihn nun deshalb erneut unter Anklage zu stellen, ist gesetzlich nicht …«
    »Ich weiß genau, daß es verboten ist, jemanden zweimal wegen ein und derselben Tat anzuklagen«, sagte der Richter, der nun ziemlich empfindlich auf Verilys Einwürfe reagierte.
    Was mache ich falsch? fragte Verily sich.
    »Na schön, da hier Mr. Smith’ Hals in der Schlinge steckt, lehne ich den Antrag der Anklage ab und gebe dem der Verteidigung statt, einen Test mit einer Gruppe Sucher vorzunehmen. Geben wir noch einen Tag hinzu – wir kommen am Freitag zusammen, um festzustellen, ob sie Arthur Stuart identifizieren können. Und ob wir Arthur in Gewahrsam nehmen … da frage ich den Adoptivvater des Jungen … ist der alte Horace heute hier anwesend?«
    Horace erhob sich. »Hier bin ich, Sir.«
    »Werdet Ihr mir das Leben schwer machen, indem Ihr diesen Jungen versteckt, so daß ich Euch den Rest Eures natürlichen Lebens wegen Mißachtung des Gerichts einsperren muß? Oder werdet Ihr ihn ganz normal bei Euch beherbergen und zu diesem Test zum Gericht bringen?«
    »Ich werde ihn bringen«, sagte Horace. »Solange Alvin im Gefängnis ist, geht er sowieso nirgendwo hin.«
    »Ich warne Euch, Horace, werdet nicht frech zu mir«, sagte der Richter.
    »Hab nicht die Absicht, frech zu sein, verdammt«, murmelte Horace, als er sich wieder setzte.
    »Und flucht auch nicht in meinem Gerichtssaal, Mr. Guester, und beleidigt mich nicht, indem Ihr voraussetzt, mein graues Haar würde bedeuten, daß ich taub bin.« Der Richter schlug einmal mit seinem Hammer zu. »Tja, wenn das alle Anträge waren und …«
    »Euer Ehren«, sagte Verily.
    »Das bin ich«, sagte der Richter. »Was, habt Ihr noch einen Antrag?«
    »Ja«, sagte Verily.
    »Und da ist noch die Sache mit den Begründungen beim Antrag, den Pflug sicherzustellen«, warf Marty Laws hilfreich ein.
    »Verdammt«, murmelte der Richter.
    »Das hab ich gehört, Richter!« rief Horace Guester.
    »Gerichtsdiener, führt Mr. Guester hinaus«, sagte der Richter.
    Alle warteten, während Horace Guester aufstand und aus dem Saal eilte.
    »Was hat es mit Eurem neuen Antrag auf sich, Mr. Cooper?«
    »Ich ersuche respektvoll darum, die Position Mr. Websters in diesem Gerichtssaal zu

Weitere Kostenlose Bücher