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Der Reiz des Verbotenen - Page, S: Reiz des Verbotenen

Der Reiz des Verbotenen - Page, S: Reiz des Verbotenen

Titel: Der Reiz des Verbotenen - Page, S: Reiz des Verbotenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Page
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Wange.
    „Ich fühle mich gut.“ Wie unzulänglich das klang. Sie versuchte zu verstehen und zu erklären. „Ich bin verwirrt. Man hat auf mich geschossen. Ich habe mit dir geschlafen. Alles an einem Tag.“
    Seine Lippen hinterließen Funken auf ihrer Haut. Selbst seine leiseste Berührung gab ihr Kraft. „Bist du schon lange wach?“, fragte sie.
    „Seit ein paar Stunden.“ Er häufte Essen auf einen Teller und stellte ihn neben sie aufs Bett. Dann richtete er sich auf und fuhr sich mit der Hand über das Kinn. „Ich gebe zu, ich habe dich für einige Zeit allein gelassen. Aber ich habe dich eingeschlossen. Unten habe ich mit Swansborough gesprochen. Und Chartrand gefragt, was er inzwischen herausgefunden hat. Niemand weiß, wo wer gestern war, während dieser Wahnsinn passierte.“ Zorn leuchtete in seinen Augen, während er vor dem Bett auf und ab ging und kurz und bündig im Takt seiner Schritte redete. „Niemand weiß, wer den Schuss abgefeuert hat. Niemand hat für den Zeitpunkt ein Alibi. Es hat inzwischen aufgehört zu regnen, und ich denke, die Wiederherstellung der Brücken wird bald beginnen. Lange wird es also nicht mehr dauern, bis der Richter erscheint. Einen Tag. Höchstens zwei.“
    Venetia sah ihm beim Hin- und Herlaufen zu. Sie hatte von Tieren im Käfig gelesen, von Tigern, die an den Gitterstäben entlangstrichen und davon träumten, wieder wild leben zu können. Ein Schauer überlief sie. Es war, als hätte er unverhohlen gesagt: „Wir müssen nur noch einen einzigen Tag überleben“. Sie stürzte die ganze Tasse Schokolade hinunter, und die Flüssigkeit verbrannte ihre Speiseröhre.
    „Keiner der Zigeuner wurde ernsthaft verletzt, sie wurden nur übel erschreckt. Inzwischen haben sie ihr Lager abgebrochen, aber sie können nicht weit gekommen sein. Sie müssen sich irgendwo auf dem Anwesen versteckt halten.“
    Venetia dachte an Kinder, die sich hinter den Röcken ihrer Mutter verstecken. „Wird Lord Chartrand sie noch einmal angreifen?“
    „Er hat sich gestern Abend bis zur Besinnungslosigkeit betrunken und heute Morgen geht es ihm zu schlecht, um Unheil anzurichten.“ Marcus griff nach der leeren Tasse und stellte sie aufs Tablett.
    „Ist das ein Zeichen von Schuldbewusstsein?“ Sie knabberte an ihrem Toast. „Aber warum sollte jemand mich erschießen wollen? Niemand wusste, dass ich das Buch in der Tasche meines Umhangs hatte.“
    „Wer auch immer das Buch will, weiß, dass du und ich es gelesen haben.“
    Sie schluckte langsam. „Ich weiß aus Lydias Buch jetzt mehr über Lord Brudes Geheimnisse. Er hat ein stärkeres Motiv als Plagiatismus. Er hat zugegeben, dass er eine Affäre mit seiner Schwägerin hatte und der Vater ihres Kindes ist.“ So viele Geheimnisse. Geheimnisse, die es wert wären, für sie zu töten. „Du denkst, jemand will uns töten damit seine Geheimnisse sicher sind?“
    Marcus hatte sich neben sie gesetzt und reichte ihr frische Schokolade. Dann rieb er beruhigend ihre Schultern. „Danke, meine Süße, dass du meine Geheimnisse respektierst. Und ich schwöre, ich werde dich beschützen. Jemand hat versucht, dich zu töten.“ Er sprach ruhig, doch sie spürte die entschlossene Kraft hinter seinen Worten. „Ich bin entschlossen, ihn zu finden, und ihn für seine Tat bezahlen zu lassen.“
    „Aber wird es gelingen, einen dieser mächtigen Männer bezahlen zu lassen?“
    „Ich werde dafür sorgen.“ Seine Stimme war leise und todernst. „Ich werde den Lumpen töten, der auf dich geschossen hat.“
    Sie wusste sofort, was er meinte. Er würde mit einem Duell für Gerechtigkeit sorgen.
    Marcus erhob sich vom Bett. „Nun werde ich dich wieder allein lassen müssen, Vee. Versprich mir, dass du hier bleibst und die Tür abgeschlossen lässt.“
    Sie schlug die Decken zurück. Ihr Teller rutschte ihr vom Schoß. „Wo willst du hin?“
    Er hielt den Dietrich hoch. „Ich habe vor, die Zimmer unserer Verdächtigen zu durchsuchen. Du bleibst hier.“
    „Das werde ich nicht tun! Ich komme mit dir.“
    Venetias Hand zitterte, als sie das Band löste, welches einen Stapel von Lady Yardleys Briefen zusammenhielt. Sie öffnete den ersten und bemühte sich, gleichzeitig auf Geräusche im Flur vor der Tür zu achten. Marcus bewegte sich völlig lautlos. Wie er es schaffte, ohne jedes Quietschen eine Schublade aufzuziehen oder eine Tür zu öffnen, war ihr schleierhaft.
    Ihr Blick wanderte hinunter zur Unterschrift. Nur ein Vorname. Lancelot. Das konnte nicht

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