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Der Reiz des Verbotenen - Page, S: Reiz des Verbotenen

Der Reiz des Verbotenen - Page, S: Reiz des Verbotenen

Titel: Der Reiz des Verbotenen - Page, S: Reiz des Verbotenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Page
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ihr Leben“, sagte Marcus und zeigte mit dem Kopf in Venetias Richtung.
    Fast hätte Venetia den Korken losgelassen. Er wollte fünfzigtausend Pfund für sie bezahlen! Das war eine unvorstellbare Summe.
    „Sie wollen uns hinhalten“, schnappte Juliette. „Wir müssen uns beeilen, Tom. Bring sie in die verdammte Kutsche.“
    Innerlich schrie Venetia vor Verzweiflung. Sie brauchte Zeit. Nur ein bisschen mehr Zeit. Würde sie sterben müssen? Würde sie Marcus für immer verlieren? Verdammt, denk nicht an das Ende! Denk an Flucht. Ihre Finger, die den Korken umklammerten, fühlten sich taub an.
    Das verdammte Ding ließ sich im Flaschenhals hin- und herbewegen, aber es kam nicht heraus!
    „Ihr werdet es nicht mal bis zum Ende der Straße schaffen“, sagte Marcus. „Dort warten bewaffnete Männer.“
    „Und wir ham sie“, triumphierte Tom und nickte mit dem Kopf in Venetias Richtung. „Sie werden nicht wagen, etwas zu unternehmen.“
    „Lasst sie gehen.“ Autorität schwang in Marcus‘ tiefer Stimme mit. „Nehmt mich an ihrer Stelle mit. Ich kann euer Pfand sein, um hier herauszukommen. Es ist nicht nötig, ihr wehzutun. Niemand wird auf euch schießen, wenn ihr einem Earl die Pistole an den Kopf haltet.“
    Venetias Herz stolperte. Schon wieder bot Marcus sein Leben für ihres. Das war so edel, so wunderbar mutig … doch nein, nein, sie brauchte nur noch ein wenig Zeit.
    Sie sah Marcus an und schüttelte leicht den Kopf. Rollte mit ihren Augen in Richtung ihres Rockes. Wie sollte sie ihm ein Zeichen geben, ohne sich zu verraten? Ihr Blick begegnete seinem, und sie versuchte, ihm ihren Willen aufzudrängen. Marcus, bitte, ich habe einen Plan.
    „Nein, Mylord. Ich denke nicht daran, sie gehen zu lassen.“
    Wut verzerrte Marcus‘ Züge. Nein, Marcus, hab Geduld. Seine türkisfarbenen Augen sahen sie an, und sie las tiefen Schmerz in ihnen und Zorn und Schuldgefühle. Verstehe mich, bitte. Halt dich einfach bereit. Ich habe einen Plan. Sei bereit.
    Hat sich Marcus‘ Braue gehoben? Das konnte nicht sein, er konnte nicht wirklich ihre Gedanken lesen. Sie wagte nicht zu blinzeln. Aber sie glaubte daran, dass er verstand.
    „Wir sollten sie beide mitnehmen“, herrschte Juliette Polk an.
    Ihr Komplize strich zärtlich über den Lauf der Pistole. „Wir brauchen sie nich beide“, widersprach er. „Er ist der, den wir brauchen. Obwohl ich sie gern ausprobieren würde.“
    Der Korken bewegte sich ein winziges Stück nach oben. Venetias Herz machte vor Erleichterung einen Hüpfer. Sie erstickte ihren kleinen, freudigen Aufschrei. Indem sie ihre Finger vor- und zurückbewegte, zwang sie den Korken ein wenig weiter heraus.
    Und dann, als das schmale Ende des Stopfens herausglitt, bewegte er sich ganz leicht …
    Venetias Herz schlug in einem regelmäßigen, lauten Takt. Sie zählte mit den Schlägen. Eins … sie bewegte die Flasche nach oben. Terpentin spritzte auf ihre Hand, kühl, nass, beißend. Sie betete, Juliette möge davon nicht blind werden. Zwei … sie zog die Flasche aus ihrer Tasche.
    Drei.
    Indem sie mit ihrem Arm einen Bogen beschrieb, schüttete sie Juliette den Inhalt der Flasche ins Gesicht und versuchte gleichzeitig, mit der anderen Hand die Pistole zu erreichen. Als die Frau aufschrie, drückte Venetia den ausgestreckten Arm der Zofe nach unten.
    Die Pistole ging los. Der Knall war ohrenbetäubend, der Gestank erstickend, und der Rückstoß ging so heftig durch Juliettes Körper, dass sie Venetia losließ.
    Eine zweite Explosion ließ Venetia entsetzt zusammenfahren. Sie fuhr herum. Marcus!
    Doch Marcus stand aufrecht da, übergossen vom Mondlicht. Sein Arm war ausgestreckt, in seiner Hand lag eine Pistole mit silbernem Lauf. Polks Gesicht war kreidebleich, und wie geschmolzenes Wachs fiel er in sich zusammen, krümmte sich nach vorn, bis sein Gesicht hart auf den Boden schlug.
    „Vee!“ Marcus stürzte auf sie zu.
    Sie sah ein Blitzen, als Juliette ein Messer aus ihren Röcken zog. Venetia schrie, doch Marcus reagierte, bevor der Schrei ihre Kehle verlassen hatte. Er umklammerte Juliettes Handgelenk und bog es zurück, bis sie das Messer fallen ließ. Es fiel mit der Klinge zuerst auf den Boden und bohrte sich in die Erde.
    Marcus drehte Juliettes Arm hinter ihren Rücken und hielt ihn dort fest. „Vee, Liebste, ist alles in Ordnung mit dir?“
    Mit dem bitteren Geschmack des Schießpulvers im Hals nickte sie und eilte vorwärts, stolperte über ihren Umhang, sank zu Boden und zog das

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