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Der Reiz des Verbotenen - Page, S: Reiz des Verbotenen

Der Reiz des Verbotenen - Page, S: Reiz des Verbotenen

Titel: Der Reiz des Verbotenen - Page, S: Reiz des Verbotenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Page
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zurück, „bist du nutzlos für mich, und ich würde es genießen, dich verbluten zu sehen.“
    Polks Lippen teilten sich zu einem noch breiteren frechen Grinsen. Seine Zähne leuchteten hell in der Dunkelheit. „Da ist ja das bisschen Baumwollstoff, das Sie als Ihres betrachten, Mylord.“
    Bis in die Seele von Angst erfüllt, fuhr Marcus herum. Was …?
    Er sah nichts als eine vage Bewegung, dann kam der Mond wieder hinter den Wolken hervor, und sein Licht fiel auf zwei Gestalten, die sich gerade den letzten Hügel hinunterbewegten. Eine ging ein kleines Stück voraus und setzte ihre Füße sehr vorsichtig. Ein Mondstrahl glitt am silbernen Lauf der Pistole entlang, die die zweite Gestalt in den Händen hielt. Dann schob die Frau, die vorne ging, ihre Haube zurück, und er sah rotes Haar und ihr blasses, ovales Gesicht. Venetia.
    „Du tust nichts, was ich dir nicht sage. Geh weiter.“ Die Frauenstimme klang rau, scharf und böse.
    Wenige Schritte von ihnen entfernt blieb Venetia stehen. In ihrem lieblichen Gesicht standen gleichzeitig Angst, Enttäuschung und Verwirrung. Der Wind wehte die Haube der zweiten Frau zurück. Es war Lydia Harcourts unscheinbare Zofe, Juliette. Ihr falscher französischer Akzent war vergessen. Die Frau machte einen Schritt vorwärts und hielt die Pistolenmündung an Venetias Brust. Sie schnarrte: „Geben Sie Tom Ihre Pistole, Mylord.“
    „Du hast nur einen Schuss“, sagte Marcus und zwang sich, eiskalt und arrogant zu klingen.
    „Das reicht, um sie zu töten“, fauchte die Zofe.
    Für einen Moment schien die Zeit stillzustehen, während Marcus seine Pistole umklammerte. Mit jeder Bewegung, egal wie schnell er war, brachte er Venetia in Gefahr. Das konnte er nicht riskieren. Er warf die Pistole vor sich auf den Boden, und sie rutschte in den Schatten. „Sie gehört euch.“
    „Heb sie auf, Tom“, befahl die Zofe.
    Für einen Moment war Marcus im Vorteil, während Polk sich in die Dunkelheit bückte, aber Juliettes kleine Augen fixierten ihn. Ihr Finger bewegte sich auf dem Abzug. Marcus‘ Kehle wurde trocken. Das Ding konnte versehentlich losgehen.
    Marcus sah die Angst in Venetias Augen, die Leere der Verzweiflung. Er lächelte sie an, machte ihr mit einem leisen, sanften Hochziehen der Mundwinkel Hoffnung. Sie lächelte zurück, und nun glänzte Vertrauen im Haselnussbraun ihrer Augen.
    „Lass sie gehen“, befahl er der Zofe. „Ihr habt mich.“
    „Wenn wir sie haben, haben wir gleichzeitig auch Sie“, erwiderte Juliette, und ihre kleinen schwarzen Augen leuchteten siegessicher.
    Polk richtete sich auf. Der Laufbursche hielt die Pistole locker in der Hand und deutete damit frech auf Marcus‘ Herz, als wollte er ihn anstacheln, ihm die Waffe zu entreißen.
    „Drehen Sie sich um und laufen Sie, Mylord.“ Polk lachte spöttisch und triumphierend. „Ihr feinen Pinkel seid im Grunde eures Herzens alle Feiglinge.“
    Marcus fühlte an der Hüfte das Gewicht der zweiten Pistole, die immer noch in seiner Tasche lag. Sie jetzt zu ziehen, wäre ein Fehler, obwohl er nichts mehr wollte, als eine Kugel mitten in Polks offenen Mund zu schießen. Zeit. Er brauchte Zeit. Er kannte Männer wie Polk. Männer, die es liebten, Salz in die Wunden eines sterbenden Mannes zu reiben. Polk würde reden wollen.
    „Du kannst mich erschießen, wenn du willst, aber ich werde nicht gehen, solange ihr sie festhaltet.“ Er wandte sich an Juliette. „Nimm wenigstens die Pistole von ihrer Brust. Erlaube ihr zu atmen.“
    Als sie ihn angrinste, sah die Frau aus wie ein Frosch. „Aber auf diese Weise genügt eine Bewegung meines Fingers, ein winziger Ruck, und sie ist tot. Und das hält Sie da, wo Sie sind, ohne dass Sie auch nur einen Muskel bewegen, stimmt’s, Mylord?“
    Juliette wurde zusehends ruhiger und bestimmter, während Polk anfing, unsicher zu werden. Marcus konzentrierte sich auf ihn und durchbohrte den Mann mit einem überheblichen Blick.
    „Du hast dich sehr geschickt angestellt, Polk“, schmeichelte er dem Ego des Halunken. „Aber wofür das alles? Warum hast du Lydia Harcourt getötet?“
    „Ich gestehe nichts, Mylord“, schnarrte Polk. „Ich wollte ihr Buch, das ist wahr …“
    „Du bist Lydias Bruder“, rief Venetia, und im nächsten Moment zerrte Juliette an ihren Haaren, riss ihren Kopf zurück und entblößte ihre zarte Kehle. Der Arm unter dem Umhang drückte die Pistole noch fester gegen Venetias Rippen.
    „Halt den Mund, Miststück“, kreischte

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